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24.02.2017, 17:58 | #1 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Ganz bei mir
Zehn Uhr morgens: hier in Wien
setz ich mich zum Yoga hin. Matte, Kissen - schon bereit! Auf dem Plan steht: "Bei-mir-Zeit"! Hoppla! Mist! Fast drauf vergessen hab ich, erst die Zeit zu messen, (die ich für Meditation eingeplant als Morgenlohn nach dem ersten Waschgang...) - och!!! Grade sehe ich ein Loch; eine aufgeplatzte Naht in dem Beinkleid für Spagat und noch andre, wilde Posen. Nix als Klump, die Yogahosen! Nadel, Faden, hol ich mir! Auf dem Weg, dort an der Tür seh ich plötzlich - unerhört! - Fingerspuren. Drum gehört rasch mit Putzmittel und Lappen weggewischt...doch aus den Schlappen haut mich gleich im nächsten Zug hinterm Türblatt Spinnenspuk! Iiiih! Dich fiesen, kleinen Gast saug ich ein in aller Hast! Mach mich auf zum Heinzelmann, der famosest saugen kann und auch bläst...Wo ist denn nur?... Kabelchaos auf der Spur muss ich laut und herzlich fluchen: Spinnensaugen? Pustekuchen! Saugerbeutel fehlen nämlich, weil ich wieder mal zu dämlich war und wohl auch zu verpeilt. Rasch noch Wäsche umverteilt, die im Schrankraum hier unsäglich ungeordnet! Unerträglich! Jöh! Da ist sie ja, die Socke, die ich suchte. Eine Flocke, dick und gräulich, schwebt herab und ich niese, denn ich hab eine Hausstauballergie, gegen die man möglichst früh Nasenspray zu nehmen hätte, wenn man sich erinnern täte, wo man diesen gut verstaut. Autsch! Nun auch noch angehaut an der blöden Kastenecke! Meinen großen Zeh, den stecke ich mir wimmernd in den Mund, bieg den Rücken dabei rund, hör den Atem, den ganz flachen. Ach ja!!! Yoga wollt ich machen! .feb_2017 |
24.02.2017, 20:01 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe fee,
ich musste lachen, ein gelungener Zirkel, der schön in die 5. Jahreszeit passt. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
24.02.2017, 21:32 | #3 |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Fee!
Du Getriebene! Höchst dynamisch kurzweilig, deine Anleitung zu konsequenter Selbstfindung! Zuletzt gefiele mir als Schlusszeile besser: "Ach - ich wollt ja Joga machen!" - liest sich mE. flüssiger. Gern gelesen! LG ,eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.02.2017, 01:15 | #4 |
Hofnarr
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Beiträge: 1.044
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Servus Fee,
auch über Umwege und Hindernisse kann man letztendlich zur Entspannung gelangen. Witziges Ding! Liebe Grüße, Stefan |
25.02.2017, 16:35 | #5 |
heimkehrerin
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Recht lieben Dank für die netten Zeilen, Thomas, Erich und Stefan!
Nicht nur getrieben, fürchte ich, sondern auch im Taumel der Wechseljahre. Konzentration und Multitasking werden da zu echten Herausforderungen. Gut, dass der Kopf wenigstens angewachsen ist. Das wäre dann schon mal eine Sache weniger, die ich nicht vergessen kann. Der geht automatisch mit. Lieber Grinsegruß, fee |
25.02.2017, 20:55 | #6 |
TENEBRAE
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Das mit dem weiblichen Multitasking ist eh bloß ein Mythos ...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.02.2017, 23:50 | #7 |
heimkehrerin
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26.02.2017, 00:56 | #8 |
TENEBRAE
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Hi Fee!
Ich meine, es ist ein Mythos, dass Frauen darin besser wären als Männer, weil ihr Verstand anders funktioniere - wie manche Wissenschaftler postulieren. Ich kann mindestens drei Dinge gleichzeitig tun, ohne mich weiter anzustrengen. So eine Aussage ist allerdings irreführend, weil sie unbewusst unterstellt, man widme sich allen drei Tätigkeiten gleichermaßen intensiv und bewusst. So funktioniert das aber nicht. Im Augenblick zB. schreibe ich diesen Kommi, höre zugleich bei Ghostbusters II zu, der im Fernsehen läuft, schaue bei Schlüsselszenen ab und zu auch hin und trinke nebenbei ein Glas Mineralwasser. Die Verteilung meiner zerebralen Aufmerksamkeit verteilt sich dabei in etwa mit 90-9-1%. Ich schätze, viel anders wird das bei dir auch nicht laufen. Rechnet man Atmen, Verdauen und Schwitzen noch mit dazu, ist man schon bei 6 Aktivitäten! - BOAH - Genie! Und die Problematik von Multitasking hast du ja in deinem letzten Kommi klar umrissen: Man macht vielleicht mehrere Dinge, aber schlechter als wenn man sich auf nur eins konzentrieren würde. Im Nachhinein leidet die Qualität, und man hat so vielleicht letztendlich mehr Arbeit mit Ausbessern, als wenn man sich gleich die Zeit genommen hätte, eins nach dem anderen zu tun - und zwar ordentlich und fokussiert! LG, eKy
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26.02.2017, 12:21 | #9 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
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Beiträge: 389
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ach je....ja. Und angeblich können Männer besser einparken.
Ich habe noch nie etwas auf diese Zuweisungen gegeben oder geschlechterspezifisches "Besser-Können", lieber Erich. Ich stelle lediglich im Moment mit leichter Erschütterung fest, dass das Altern auch vor mir nicht Halt macht und dass so ein paar "kleine" hormonelle Umbauten einem doch sehr zusetzen können. Der Abbau alleine wäre ja nachvollziehbar, aber wenn es so eine Berg- und Talfahrt ist, dann fehlt ein gewisser Halt im Alltag. Das macht es doch sehr mühsam und manchmal auch frustrierend. Lieben Sonntaggruß, fee |
26.02.2017, 13:09 | #10 |
TENEBRAE
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Hi Fee!
Wem sagst du das! Seit ich an lymphatischer Leukämie leide, ist mein Körper vergleichsweise rapide gealtert! Ich fühle und bewege mich mit 52 eher wie ein Siebzigjähriger! Okay - ein Gutteil davon mag meiner natürlichen Trägheit geschuldet sein (extrem adipöser Couchpotato), meinem wegen Bewegungsmangel zu hohen Blutdruck (5 Tabletten täglich), den rheumatischen, fast schon gichtigen Gelenken (falsche Ernährung), der Fettleber (zu lang gesoffen) sowie meiner Abneigung gegen die feuchtkalte Jahreszeit, die mich über den Winter lieber drinnen bleiben lässt. Zudem war ich diesen Winter fünf Wochen krank (einmal 4, kurz danach eine) und lag meist nur rum. Zur Zeit bin ich eher ein feuchtwarmer Lappen als ein gestärktes Hemd! Irgendwann merkt man einfach, dass man doch nicht unsterblich ist - ich meine, es wird einem so richtig bewusst gemacht, dass da ein Ablaufdatum lauert! Die Selbstverständlichkeit eines funktionierenden Körpers relativiert sich - und zerbricht irgendwann an der Realität mangelhafter Organfunktionen, die sich mehr und mehr häufend den junggebliebenen Geist einholen und irgendwann einfach niedertrampeln! Damit muss man dann zurechtkommen - dass man schon mehr Tage verbracht hat als noch vor einem liegen! Vielleicht VIEL mehr! Ja, ich fühle mit dir! - Aber hopp! Den Rest schaffen wir auch noch! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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