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24.03.2017, 00:26 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Azarni
Azarni
Du zeigtest einem fremden Gast das große Tokio: die Hast, die Lichter, Leben und das Summen; im kleinen Park auch das Verstummen des Lärmens; auch des Teeraums Strenge, die größte Weite in der engsten Enge. Und trotz der Sinne Überfülle versank mein Herz in einer Hülle aus deinem Duft und deinen Blicken, die Stadt, sie konnte nur entzücken weil sie gespiegelt schien durch dich. Verliebt in Tokio – in dich! Es war der Morgensonne rot; zu früh erschien es und gebot zu lösen die verschränkten Glieder. Wir treffen uns am Abend wieder, versprachst du, als ich Hand in Hand halb träumend am Shibuya stand. Alleine stand ich viele Tage, in stiller Hoffnung, ohne Klage, inmitten all der fremden Leute; alleine steht mein Herz noch heute und klopft und wartet jede Nacht; Hachiko hält mit ihm die Wacht. P.S.: Seit dem Jahre 1924 begleitete der Hund Hachiko seinen Besitzer, Professor Ueno, an den Bahnhof Shibuya und holte ihn am Abend wieder ab. Im Jahr 1925 verstarb der Professor. Hachiko wartete jeden Tag vor dem Bahnhof auf die Rückkehr seines Herrchens. Nach zehn Jahren errichteten ihm japanische Bewunderer, in seinem Beisein, ein Bronzedenkmal vor dem Bahnhof. Als Hachiko am 8. März 1935 im Alter von 12 Jahren starb, wurde sein Tod in ganz Japan betrauert.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
24.03.2017, 10:20 | #2 |
heimkehrerin
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Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Wunderschön erzählt, lieber Thomas,
auch, wenn der Inhalt natürlich ein trauriger ist. Durch Urlaubsromanzen gebrochene Herzen...und die Geschichte von Hachiko noch dazu. Das kannst du mit einer fee doch nicht machen! Wo sind die Taschentücher? Sehr gerne gelesen und mir das Geschehen vor Tokios atemberaubender Kulisse vorgestellt. Lieber Gruß, fee |
24.03.2017, 10:51 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Lieber Thomas,
Hach ich mag Tiergeschichten, und auch noch so eine Traurige. Ich weiß, wie sehr Tiere Menschen lieben können. Mein Bruder hatte einen Jagdhund, und als mein Bruder starb, jaulte / weinte der Hund ununterbrochen. Nichts half, kein Hundetrainer, keine andere Liebe, keine Zeit, die alle Wunden heilt. Er mußte eingeschläfert werden. ( ich habe da nichts zu sagen gehabt) Ich weiß nicht, ob das eine Erdnuss ist: des Lärmens und des Teeraums Strenge,<<< nur ein Vorschlag, kein Hammer Du erzählst mit diesem schönen Gedicht wie Liebe sein kann: Treu und innig. Sehr sehr gerne gelesen Liebe Grüße sy Geändert von juli (24.03.2017 um 15:11 Uhr) |
24.03.2017, 23:47 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Fee und syranie,
vielen Dank. Bezüglich des "auch" muss ich mir etwas einfallen lassen. fürchte ich. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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