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15.03.2018, 07:12 | #1 |
Wortgespielin
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Frühlingsgebet
Dort liegt der See, den jeder Dichter weich für uns besungen.
Aus seiner Kehle schallt im Wald die Melodei, und seine Wege haben immer gleich geklungen, der Berg, sein Wasser plätschert platsch an uns vorbei. Die Wipfel wogeten so sanft in allen Ohren, auf Senften trugen uns die Worte durch ein Tal, und Blumen, ach ja Blumen, nur für ihn geboren, verhackstückelt, in Reim und Vers gestopft...egal. Oh Gott der Dichter, lass es niemals Frühling werden! Dann jagen sie hinaus ins Feld und weite Flur. Von sich berauscht verschandeln ganze Dichterscharen mit einer Überdosis jährlich die Natur. |
15.03.2018, 09:26 | #2 |
ADäquat
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Haha, liebe AAAAZ, da hast du ja wieder den Nagel auf den Kopf getroffen
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16.03.2018, 00:34 | #3 |
Wortgespielin
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Hi Chavali,
in meiner beengten Wahrnehmung stellt sich das ungefähr folgendermaßen dar: Im Herbst rein in die Depression oder Melancholie, im Frühjahr wieder raus und dazu erleichtert und lauthals seine Euphorie besungen. Als Zutaten vielleicht noch eine Prise Tod, ein bisschen Leben oder Liebe, je nach Geschmack, voila. Und dazu fallen ein paar bunte Blätter Natur. Das deckt insgesamt gefühlte 90% der Beschäftigung mit Lyrik ab. Dies möglichst noch in alte Formen gegossen und fehlerfrei kredenzt, fertig. Der Lenz ist bei allem der Superstar und ein absoluter Blockbuster. Interessante Geschichten , neue Perspektiven oder gewagte Wege, Fehlanzeige, das ist Mangelware. Habe es natürlich nicht gezählt, und qualitativ sind auch immer wieder supertolle Sachen dabei. Danke für die Rückmeldung AZ |
16.03.2018, 16:36 | #4 |
Hofnarr
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Servus AZ,
sehr schön persifliert in der passend schwülstigen Wortwahl, aber du musst Nachsicht haben mit der sensiblen Dichterseele... Was soll man machen, wenn die Glückshormone springen, beim ersten Frühlingsduft in Dichters Riechorgan? Dann muss er freudetrunken gleich den Lenz besingen, dann muss es raus, dann bricht sich Aufgestautes Bahn. Liebe Grüße, Stefan |
16.03.2018, 17:24 | #5 | ||
ADäquat
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Hi AAAZ,
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18.03.2018, 01:36 | #6 |
Wortgespielin
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Hi Plotzn,
du sprichst es ganz offen an. Klar habe mich in der Bahn auch schon oft aufgeregt, besonders im Lenz. Vielleicht wäre eine Tüte ganz einfach die Lösung, bevor so ein trunkener Poet Aufgestautes meint in irgendeine Bahn brechen zu müssen. Ach, es ist einfach manchmal zum K. Danke für dein lyrisches Mitgefühl, AZ Hi Chevali, gut, was sollen wir da auch anderes machen?! Lass es uns also ganz positiv betrachten und das Drama von Frühlingsblumen begleitet von unzähligen lyrischen Ergüssen einfach mal auf uns zuschwappen lassen. AZ |
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