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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Geistlos atmen sie aus leeren Munden,
wie mit keiner wahren Welt verbunden, ihre Wirrnis in die welken Hände, so, als fänden sie in ihrem Greifen weder Anfang noch ein gutes Ende. Nur das wenige, an dem sie reifen, wehrt sich leise noch, als wüßte keines um verbotene Gelüste: Unverdaulich, gleichsam aufgestoßen aus dem bittersüßen Seelengrund, wie vergessen auf den bloßen Fingern abgelegt, erbrochen und angeschuldigt von den weiten Augen, die sich, alles wieder einzusaugen, aus den Stirnen beugen, weiß und rund.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
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Hallo Erich
Außer dem Titel verstehe ich das Gedicht in der Aussage wenig. Chill out, Anspannung "herauslassen", ausruhen, ok. Schon der Einstieg in den Text erinnert mich an geistig Minderbemittelte, vielleicht Menschen mit geistiger Behinderung, Autisten, die auch keiner "äußeren Welt" anzugehören scheinen. Die leeren Münder könnten Sprachlosigkeit, Sprachunfähigkeit vermitteln. Stereotyp beschäftigen sie sich fast ausschließlich u.a. auch mit eigens erzeugten Hand- und Fingerbewegungen vor den Augen, ähnlich Babys, die sich an der Bewegung vor ihrem Augensinn erfreuen. In dem Bereich, wo ich auch arbeite, gibt es den sogenannten "Snoezelen- Raum". das kommt aus dem Holländischen, und bedeutet ungefähr das Selbe, wie dein Titel: Ausruhen, runterkommen, Seele entspannen. Darin kann man entweder angenehme Reize, wie Musik und Lichteffekte anbieten, oder auch zeitweise nur abtrennen von allen Reizen, die im Alltag eventuell nervend sind. Dein Text ist wie immer von dir gut durchkonstruiert, gut zu lesen, aber sehr aufwendig zu interpretieren, wobei mein Versuch eben auch nur eine Möglichkeit ist. Was mir daran fraglich erscheint, ist die Interpratation, die Vermutungen im Text, was sich wirklich "innen", im Geist von den Gemeinten abspielt. Unabhängig davon, ob "sie" meinen Interpretationen entsprechen, dass es sich um Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Krankheit handelt. Verstehst du, was ich meine? Blaugold |
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#3 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Erich,
interessanter Text, den auch ich nicht recht erklären kann. Aber letztlich sollte es der Schöpfer können. Die erste Zeile ist nur korrekt zu verstehen im Sinne von armer Geist, wenig oder keinen Verstand. Esoterisch betrachtet ist selbst ein Bewusstlos kein Geistlos, da in der Hülle bzw. zur Hülle noch eine geistige Nabelschnur besteht. Sonst wäre die Hülle nur noch eine leblose Hülle und da wäre auch kein Atmen mehr aus leerem Mund! Was hältst du von den blauen Änderungsvorschlägen? Durch das "jedoch" klingt für mich die eine Zeile runder. Ob es den Sinn trifft, weiß ich nicht, da du schreibst " wenige-keines" ? Gern gelesen, aber schwer zu verstehen! Gruß R.H. Zitat:
Geändert von R.Haselberger (26.06.2009 um 17:57 Uhr) |
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#4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Blaugold und R.H.!
Ja, das dachte ich mir schon, dass man da ohne Erklärung strauchelt. Ich hätt's - woanders gelesen - auch nicht gewußt. Bei diesem Werk stand mir der sog. "Chillroom" einer Raver- oder Technodisco vor Augen, wo die kaputtgetanzten Typen abhängen, keuchend, starrend, versuchend, dennoch irgendwie cool zu wirken, obwohl sie noch auf Extasy sind. Diese Geistesleere wollte ich mit diesen Zeilen einfangen. Menschen, die lieber an der Oberfläche ihrer selbst bleiben, sich mit übertriebenen Reizen betäuben und sich dann doch plötzlich mit sich selbst wiederfinden, ohne etwas damit anzufangen zu wissen! Die Änderungsvorschläge lass ich mir noch durch den Kopf gehen. Vielen Dank! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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