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14.07.2009, 06:56 | #1 |
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aufmerksamkeitskind
gelöscht gelöscht
Geändert von Helene Harding (19.09.2009 um 22:58 Uhr) |
14.07.2009, 09:35 | #2 |
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liebe helene,
in deine ersten verse finde ich gut hinein. strophe drei wirft mich ein wenig aus dem sprachfluss: wenn schwäne ziehen mich ( wirkt irgendwie verdreht. auch die schwäne kommen sehr unvermutet daher. was die hier tun, wird mir aus deinen worten nicht klar). dann fließen die überlegungen, die das LYRICH über sein leben anstellt, wieder sehr melodisch weiter...ich ´kann gut darin mitschwingen. alles in allem scheint dieses kind aber doch nicht so viel aufmerksamkeit bekommen zu haben, wie es sich ersehnt hatte... oder liege ich da ganz falsch? liebe grüße larin
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15.07.2009, 22:39 | #3 |
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Liebe larin, danke dafür, dass dir meine ersten Verse gut hineinpassen.
Das mit den Schwänen habe ich geschmeidiger gestaltet, hoffe ich: wenn schwäne mich auch ziehen weit hinauf Ja, die Schwäne kommen in der Tat unvermutet daher, doch sollten sie hier als positive Metapher für wohlwollendes Helfen und Unterstützen stehen. Ich mochte die Idee, sie mir, z. B. gegenüber Schwalben, eher vorzustellen. Eigentlich wollte ich den Faden "Mittelkind" nennen, doch den nunmehr verwandten Begriff habe ich irgendwo, irgendwie "aufgeschnappt" > passte jedoch, wie die Faust auf's Kinderäuglein. Wenn man analysierte, ja, da könnte man hin- und her interpretieren. Es ist jedoch nachgewiesen, dass sog. Mittelkinder irgendwo auf der Strecke bleiben (können). Das LyrI scheint hier wohl eine Art Flashback erlebt zu haben. Danke dir sehr für deinen, wie eigentlich immer, gefühlvollen Komm. alles liebe, Helene |
16.07.2009, 09:00 | #4 |
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liebe helene,
ja, jetzt schmiegen sich die von dir veränderten worte wirklich in den übrigen sprachfluss! so ( und nach deiner erklärung) kann ich auch den schwänen etwas abgewinnen. "mittelkind" fände ich als titel deutlich näher beim thema - weil es doch um die trauer geht, um das gefühl, zu wenig beachtet worden zu sein. ich habe übrigens ein "ältestes kind" daheim, dem es genauso geht! scheint der spezies mensch wohl eigen zu sein, dieses jagen nach "genug liebe". wenn ich jetzt ein wenig in meine psycho -kiste greife, dann muss ich aber feststellen, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, ob man erstes, zweites ,drittes oder letztes kind war, sondern vor allem auf die inneren (unbewussten) strukturen und energien in einer familie, die zu einem bestimmten zeitpunkt ihre wirkung enfaltet haben . die crux daran ist: über das unbewusste ( name ist hier programm!) wissen auch die aufmerksamsten eltern nichts, können daher auch kaum etwas dagegen unternehmen (manchmal auch dann nicht, wenn sie die auswirkungen sehen!). man hat von anbeginn ein schicksal , mir dem man klarkommen muss, ein lebensrätsel, das es zu lösen gilt, die ersten kinder haben das , die mittleren und auch die letzten.... liebe grüße, larin
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16.07.2009, 23:47 | #5 |
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Liebe larin, du und deine geheimnisvolle Psycho-Kiste
Zitat: ...man hat von anbeginn ein schicksal , mir dem man klarkommen muss, ein lebensrätsel, das es zu lösen gilt, die ersten kinder haben das , die mittleren und auch die letzten.... Doch larin möchte ich zu Bedenken geben, dass sich die Experten dennoch nicht gänzlich darüber einig sind, ob es so etwas wie "Schicksal" gibt. Meine Intention sehe ich im Ansatz durchaus als gelungen an; und ich stimme dir zu, dass das Unterbewusste ein ewiges Rätsel darstellt. Zudem schwanke ich zwischen Glauben und Unglauben. Zum Thema Kismet, also Vorsehung, habe ich mich sehr interessiert belesen und tauschte mich darüber bereits relativ rege aus. So ist es immer wieder erstaunlich, wie viele daran glauben. Wenn ICH in meiner Psycho-Kiste herumkrame, fällt mir immer wieder dieses Bild (imaginär) in die Hände; was darauf ist, ist NOCH NICHT erkennbar, da verschwommen. Es gibt zudem Menschen, die glauben, dass sie eine Aufgabe bzw. einen Auftrag mit in die Wiege gelegt bekommen haben. Und du erinnerst dich sicher noch an unseren vergangenen Schriftwechsel, wo ich von einem "Engelpraktikum" sprach. Das klingt selbstverständlich äußerst esoterisch und löst bei Pragmatikern unverständliches Kopfschütteln aus. Man könnte stundenlang darüber diskutieren, ich denke jedoch grundsätzlich, das alles einen tieferen Sinn macht und hat, ob so oder so Danke dir sehr für deinen zweiten Komm. alles liebe, Helene |
17.07.2009, 00:26 | #6 |
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liebe helene,
da muss ich rasch ein missverständnis aufklären : ich meinte "schicksal" nicht in einem fatalistischen sinne , sondern so: als eine ansammlung von konstellationen und gegebenheiten, die (manchmal von geburt an , manchmal erst später) prägend für uns waren und uns beeinflusst haben. wir leben immer vor einem bestimmten hintergrund und in einem umfeld ( auch wenn wir uns dessen selten bewusst sind) und stehen damit in interaktion. wir sind kinder unserer familien, unseres landes , unseres kontinentes , unserer zeit. wir können unterschiedlich darauf reagieren, aber die einflüsse, die da sind , sind da. sie wirken nur auf jeden in verschiedener weise ein. ich geb dir ein einfaches beispiel: an einem sehr sonnigen tag kann ein mensch einen sonnenbrand bekommen, der andere aber nicht. kommt immer darauf an, wo jemand gestanden hat. ein meter mehr hier, ein meter mehr da kann schon einen gewaltigen unterschied machen. (denk bloß an die berliner mauer: ein meter mehr hier, ein meter mehr da -das ist doch schicksal , das wirkt - oder etwa nicht?) und noch was : so manches lässt sich lösen. auch hohe mauern können fallen, manchmal wie durch ein wunder. wünsch dir eine gute, friedvolle nacht larin
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17.07.2009, 20:39 | #7 |
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Liebe larin, Missverständnisse sind dazu da, sie unmissverständlich aufzuklären
So denke ich annähernd wie du: Schicksal scheint eine Art Ansammlung von Allem zu sein. Die Frage ist nur: Warum? Es gibt Menschen, die scheinen vom Glück "verfolgt" zu sein, andere erleben für sich das genaue Gegenteil. Ist es mehr eine Frage der inneren Einstellung, "Dinge" positiv oder negativ zu sehen? Und ja, wir sind geprägt von inneren und insbesondere äußeren Einflüssen. Ich kenne Menschen, die ihr "Selbst" einem anderen, in deren Augen, vermeintlich "höherem" Wesen unterordnen und dabei aufgeben, nicht mehr sie selbst und somit wahrhaftig zu sein. Haben sie sich "verkauft"? Sind das die Einflüsse, die du meinst? Sonnenbrand hin oder her: Man selbst entscheidet doch, ob man in der Sonne "schmoren" oder lieber im kühlen Schatten ruhen will. Klingt das nicht sehr masochistisch?! Ja, wir stehen in ständiger Interaktion, sind Teil einer Welt, die sich unumstößlich dreht, um sich selbst und um jeden Einzelnen... Und in diesen Worten hier fände jeder seinen Trost: ...auch hohe mauern können fallen, manchmal wie durch ein wunder. Optimistische Grüße von Helene |
17.07.2009, 21:39 | #8 |
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liebe helene,
ja, bei der sonne hast du - möglicherweise - ausweichgelegenheit. doch ein kleines kind kann nicht wählen, welchen platz es erhält in seinem familiensystem , ob es geschwister gibt, großeltern, wie die eltern zueinander stehen, ob schwerwiegende ereignisse diese familie treffen, wann und wie... des weiteren kann ein kleines kind auch noch kein reflektierendes bewusstsein über seine art der verarbeitung dieser tatsachen haben - es entwickeln sich in dem Ich einfach denkmuster, reaktionsmuster , die zunächst gar nicht bewusst sind und deshalb auch lange beibebalten werden. wir halten zustände, mechanismen für "selbstverständlich" , die gar nicht so selbstverständlich sind. sie erscheinen nur in unserer wahrnehmung so, weil es in dem gedankensystem (das meine ich jetzt gar nicht mal politisch), in dem wir groß wurden "immer schon so war". genau darin begründen sich unsere schwirigketien mit anderen, die ganz andere dinge für "selbstverständlich" ansehen ( was sie genausowenig sind). und auch später , im erwachsenenleben, treffen wir "fehlentscheidungen" mangels besseren wissens, das aber zum zeitpunkt der entscheidung ja noch gar nicht "besser" hätte sein können. wir treffen entscheidungen aufgrund der bisherigen erfahrung, auf der basis des bisher erlebten und wie wir es verarbeitet haben. und schon entsteht das, was der individuelle lebensweg ist, eben das "schicksal" (plus einiger sich von außen dazumischender zufälle, die auch nicht so kalkulierbar sind) letztlich ist und bleibt das leben ein abenteuer, eine lebenslange reise zu sich selbst, doch: wer inseln weiß, zum verweilen und freunde, um freude zu teilen, der findet ganz sicherlich den frieden, das glück in sich. alles liebe , larin
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17.07.2009, 22:21 | #9 |
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Liebe larin, du scheinst Analytisches "gepachtet" zu haben
Mir gefällt dein Statement schlechthin; wer inseln weiß, zum verweilen und freunde, um freude zu teilen, der findet ganz sicherlich den frieden, das glück in sich. denn es hat etwas Auffangendes, Beruhigendes und sehr Erhebendes. Es wäre für alle aufgewühlten Herzen wünschenswert, dass sie zu sich, in ihre innere Balance finden; denn dann wäre das Leben miteinander um ein Vielfaches erträglicher, optimistisch gesehen sogar wertvoller. Lieben Dank an dich und deine wärmenden Zeilen, alles liebe, Helene |
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