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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 02.09.2009, 09:21   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Was wär...



Was wär, könnt ich noch einmal leben,
käm ich noch einmal auf die Welt,
was würde ich nochmal beginnen,
was wär es, das den Weg erhellt?

Würd ich noch einmal so lang warten,
bis Liebesträume sich erfüllen,
wer schaute mir in meine Karten,
wer bräche mir den eignen Willen?

Würd ich was ändern, wenn ich's könnt,
würd ich die gleichen Wege gehn?
Wer lässt uns die Entscheidung fällen,
lass ich mich selbst im Regen stehn?

Käm alles ganz genau wie heut,
hätt ich denn niemals Einfluss drauf?
Nähm ich mir ganz, was mich erfreut,
wer lenkt nur unsren Lebenslauf...?



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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (02.09.2009 um 14:44 Uhr)
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Alt 02.09.2009, 09:58   #2
Leier
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Liebe Chavali,


ewige Fragen, existenziell.
Die Apostrophe bei erfüllen und Willen würd ich weglassen, die Wörter ausschreiben, denn ausgeschrieben hemmen sie den Lesefluß in keiner Weise.
Vor dem "Einfluß" fehlt ein "n", Tippfehler.

Jaja - hätte man die Wahl.
Ich würde wohl nichts ändern, immer wieder gleich handeln.
Liegt das nicht in unserem Charakter beschlossen?
Rätsel über Rätsel, die Du schön formuliert hast.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 02.09.2009, 11:01   #3
Chavali
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Liebe cypi,

danke für dein genaues Hinschauen.
Tippfehler berichtigt, die beiden Wörter ausgeschrieben.
Ich hatte erst überlegt, wie es besser klingt, dann war ich wohl zu sehr darauf bedacht, dass das Versmaß eingehalten wurde.
Du hast aber recht - ausgeschrieben klingen Willen und erfüllen genauso gut
Zitat:
Ich würde wohl nichts ändern, immer wieder gleich handeln.
Liegt das nicht in unserem Charakter beschlossen?
Wahrscheinlich. Zumal man immer erst in sein Leben reinfinden muss und als junger Mensch in keinem Fall
über die Erfahrung eines Älteren verfügt.
Aber es wäre doch interessant zu wissen, wie es wäre, wenn...


Hab herzlichen Dank!
Liebe grüblerische Grüße,
Chavali
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Alt 02.09.2009, 14:39   #4
a.c.larin
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liebe chavali,
kurz und bündig die antwort:

Zitat:
Wer lässt uns die Entscheidung fällen,
lass ich mich selbst im Regen stehn?
ich glaub das liegt am karma! ( ich armer!)

das blöde an der ganzen geschichte der wiedergeburt ist nur das: über deine vorleben weißt du dann nichts mehr!
wie soll man da "aus erfahrung lernen"?
daher antwort: siehe oben!

ich wär da lieber mal mit allem "durch". immer wieder stehen, gehen , reden, 1x1 üben, autofahren lernen.....
nö - nix für mich!
ich bleib lieber eingemottet in (abrahams wurstkessel)

liebe grüße,
(zerbrich dir nicht zu sehr deinen schönen kopf!)
larin
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Alt 02.09.2009, 18:17   #5
Chavali
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Liebe larin,
Zitat:
das blöde an der ganzen geschichte der wiedergeburt ist nur das: über deine vorleben weißt du dann nichts mehr!
wie soll man da "aus erfahrung lernen"?
Das ist ja das Dilemma.
Und deswegen würde man all die Fehler und das Richtige genauso wieder tun.
Das ist das, weswegen man das Schicksal bemüht. Es liegt eben so gut wie nichts in unsrer eigenen Hand.
Denn warum sonst entscheidet man, wie man sich entscheidet?
Irgendwas muss doch unsere Gedanken lenken...?

Hab Dank in deinen Wurstkessel

Immer noch grüblerische Grüße,
Chavali
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Geändert von Chavali (03.09.2009 um 10:39 Uhr)
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Alt 03.09.2009, 12:30   #6
a.c.larin
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Zitat:
Es liegt eben so gut wie nichts in unsrer eigenen Hand.
na ja, also so drastisch würd ichs mal nicht sehen:
ob ich heute noch fenster putze oder nicht, kann ich doch wohl selber entscheiden? was ich mir anziehe kann ich selber entscheiden.
ich kann auch ein bisschen darüber entscheiden, ob ich luftholen will oder nicht (allerdings wird mir der atemreflex in kürzester zeit heftig zusetzen, wenn ich es unterlasse)
es gibt da wohl so schichten. über die kleineren ordnungen bestimmen wir, in größere ordnungen sind wir hineingestellt, zb. , dass sich die erde um die sonne dreht - da sollten wir besser nichts dreinpfuschen....
in dem einen fall haben wir die macht - in dem anderen fall eher nicht.
was uns (zunächst einmal) sehr bestimmt, sind die themen und verhaltensmuster, die in unserer herkunftsfamilie auf dem tapet ( oder dahinter ) waren. die nehmen wir mal unbewusst/halbbewusst mit und müssen uns dazu irgendwie "stellen".
mit dem grade der bewusstwerden kann sich auch die position verändern.
manchmal aber auch nicht, obwohl ein starker wunsch nach veränderung besteht. das nennt man dann "verstrickung". um diese zu lösen, zu verändern, muss man erst mit den "höheren ordnungen" in kontakt kommen.
dann kann man manchmal doch noch zu so etwas wie einer "lösung" gelangen - und das persönliche "schicksal" erfährt eine variation .....

hab vor einiger zeit im fernsehn einer wissenschaftssendung zugesehen, da meinte einer der gehirnforscher, er hätte nachgewiesen, dass schon VOR der gehirnaktivität, die zu einer handlung dazugehört, eine gewisser muskeltonus, eine gewisse elektrizität in der entsprechenden muskulatur nachzuweisen sei.
das hieße aber dann , die muskeln "wüssten" schon vor dem gehirn, was wir
"wollen"- über diese these wird aber noch heftig gestritten....

liebe grüße,
larin
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Alt 06.09.2009, 17:36   #7
Dana
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Liebe Chavali,
oh nein, da bin ich ganz anderer Ansicht - nur eben meiner.

Wie oft sagen wir: "Also, wenn ich noch mal von vorn beginnen könnte (oder noch einmal auf die Welt käme), ja dann .....
Meist wollen wir "schlauer sein", die begangenen Fehler und Fehlentscheidungen nicht wiederholen. Ist es wirklich so?

Das Hinterfragen hast du sehr schön verdichtet und als ewige Frage stehen lassen.

Ich denke und glaube, dass wir schon xmal hier und sonstwo gewesen sind und uns sehr wohl erinnern. Vielleicht nicht in der Form, wie an ein Gestern oder an den letzten Urlaub - aber wir wissen schon, was wir wünschen und wollen. Durch das Karma haben wir uns einiges selbst auferlegt, um die Erfahrung für bestimmtes Erleben zu machen. Das Karma läßt uns reifen und wachsen. Klappt es diesmal nicht, dann eben beim nächsten Mal.
(Darüber reden wir einmal ausführlicher, ok?)
Schaut man aber genauer hin, dann sind es oft die angeblich negativen Erfahrungen", auf die wir verzichten wollen. Doch wie würde unser Leben ohne diese Erfahrungen und Ereignisse verlaufen? Hätten wir ohne sie das, was uns heute besonders wertvoll ist?
Die "Fehlentscheidungen" kann man positiv betrachten. Wir haben es uns ausgesucht (auferlegt) und auch die entsprechenden Mitmenschen dafür - eben wegen der gewollten Erfahrung.

Beim nächsten Mal wird es vielleicht "noch schlimmer" - denn wenn wir hier nur ein paradiesischen Dasein fröhnen wollten, wozu dann die Mühe der Wiedergeburt? Wozu das Vollkommene verlassen?

So einfach ist das (für mich) - ausgerechnet, nicht wahr?

Ganz liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 21.09.2009, 22:37   #8
Chavali
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Liebe larin, liebe Dana,

eure Beiträge waren sehr interessant für mich und sicher auch für die Leser.
Der Inhalt spricht für sich und lässt nachdenklich sein.
Die Richtung, in die ein Leben verläuft, können wir sicher selbst bestimmen.
Doch warum entscheiden wir uns für jenen Weg und nicht für den anderen?
Ich denke, das wird niemals ganz geklärt werden.
Vielleicht haben wir schon irgendwann einige Erfahrungen gemacht, die uns so handeln lassen -
wer weiß das schon mit letzter Gewissheit.

Habt Dank für eure Gedanken.


Liebe Grüße,
Chavali
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