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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 29.11.2009, 21:04   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Da beginnt der Regen

Da beginnt der Regen


Da unten steht der Baum am kargen Hang,
Die Äste schütter, wie sie Böen rupfen.
Die Blätter malen gelbe, braune Tupfen
Auf seinen Weg. Dort geht er seinen Gang,

Im Herzen Trauer, und sein Überschwang
Ist weggeblasen durch die Lebenskrise.
Aus warmem Wind entstand die kalte Brise,
Die Worte Glaube, Hoffnung - ohne Klang -

Bedeuten nichts mehr, und die Schultern sacken,
Die Augen blicken müde, ohne Glanz.
Was wollte er auf seinen Rücken packen,

Für sie wollt er die Welt erobern, ganz
Und gar sie ihr zu ihren Füßen legen.
Als er kurz aufschaut, da beginnt der Regen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (30.11.2009 um 21:54 Uhr)
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Alt 30.11.2009, 15:09   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Hallo Walther,

eine melancholische Stimmung verbreitet dein Sonett.
Ich musste zweimal lesen, bis ich herausfand, dass sich außer der Naturbeschreibung noch ein personenbezogenes
Detail im Text sozusagen versteckt.
Ab Zeile 3 taucht ein ER auf.
Ein alter Mann am Rande des Lebens?
Dementsprechend ist auch die Rubrik sehr gut gewählt.

Ein wenig missfällt mir die 3malige Verwendung von wollte und wollt' im letzten Abschnitt.
Das dürfte doch leicht zu beheben sein.

Zur Form:
Ich gehe mal davon aus, dass der Text ein reines Sonett ist?
Mag heute keine Silben zählen.

Mir gefällt, mit kleinen Abstrichen, was ich hier gelesen habe.

Lieben Gruß,
Chavali



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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.11.2009, 15:32   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Hallo Chavali,

nach vielen Hinweisen habe ich das Gedicht nochmals durchgängig überarbeitet und hoffe, auch Deinen Anmerkungen gerecht geworden zu sein.

Vielen herzlichen Dank für Deine Textarbeit an diesem Gedicht.

Es ist in der Tat ein Sonett, das ich allerdings in letzter Zeit etwas für mich weiterentwickle. Es ist nicht mehr nur dialogisch aufgebaut, sondern bildet faktisch einen geschlossenen Kreis. Hier haben wir in S1 die Außensicht, in S2 die Innensicht, S3 leitet über zur Betrachung des Grunds für die Trauer und in S4 bindet sich der letzte Vers wieder zurück in die Naturbetrachtung.

In der Tat spiegeln sich hier Natur und Seele in vielfacher Hinsicht. Der Herbst hat seinen Widerklang in der Trauer über den Verlust und die Erkenntnis der Vergeblichkeit vieler Pläne und Lebensentwürfe. Ob das LyrIch ein gewisses Alter haben muß? Vielleicht etwas Erfahrung, das ist sicherlich notwendig.

LG W.
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Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2009, 04:01   #4
Abraxas
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Re

Hallo Walther,

da ahnte ich schon fast, tatsächlich einen deiner schönen Verse ein wenig ankritteln zu können. Das zweite Lesen belehrte mich dann doch eines besseren, daher bleibt von meiner Kritiklust nur übrig:

Schönes Sonett! Besonders die Idee mit dem in sich geschlossenen Zyklus des Gedichts. Der Gamer in mir urteilt: n1, reggen, dann weiterpullen.

LG,
Abraxas
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Alt 02.12.2009, 08:47   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Lieber Walther,

zu bekritteln gibt es nichts.
Es gibt nur zu danken für dies schöne Sonett, das ich (alt) zutiefst verstehe.

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2009, 12:45   #6
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Hi Abraxas,

es freut mich, Dich gut unterhalten zu haben. Das ist das größte Lob für den Dichter. Die Verse dürfen gerne auch ein wenig verbesserungsfähig sein - es geht darum, dem Leser das Gefühl zu geben, diesen Text nicht umsonst gelesen zu haben.

LG W.

Hi lb. Lyra (= Leier),

danke für Deinen besinnlichen Eintrag. In der Tat benötigt man seinen Teil an (schlechten?) Erfahrungen, erlebte Niederlagen sozusagen, um dem Gefühl des LyrIchs nachzuspüren. Das ist aber keine Frage des Alters, wie ich finde, mehr eine Frage des Erlittenen, und das kann auch in jungen Jahren viel und schwer sein.

Es freut mich, daß Dich mein Sonett anspricht. Es ist eine Gedichtform, mit der man ziemlich abstürzen kann, und ich bin froh, daß ich das hier habe vermeiden können - wenigstens ein wenig.

Bester Gruß W.

PS.: Mir gefiele die Lyra besser als die Leier - aber beides sind Nicks, die Dein Werken und Dichten beschreiben. Es ist viel Gesang drin, und das ist gut so.

@All

Frohes Dichten und Werken!!!

W.
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