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08.03.2011, 16:50 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Libysches Einerlei
Libysches Einerlei à la Gaddafi in 5 Gängen
Granatenapfelsalat mit Sandkorndressing Hirnsüppchen mit geraspeltem Kartätschenkäse Mit Niederschmetterlingen gefüllte Haubitzenpanzer an Massakerblutwurst Raketenpilze auf Minenfeldsalat mit Gemetzeltem Rebellentartar Karamelisierter Wundbrand an geeistem Erdölsoufflé
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (08.03.2011 um 18:27 Uhr) |
13.03.2011, 23:02 | #2 |
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.... und das Ganze noch dazu serviert in Wahnsinnsportionen!
Darüber kann ich nicht mehr lachen. Als ob es nicht schon genug Schlimmes gäbe , bereichert uns der Größenwahn auch noch mit Selbstherrrlichkeit. |
16.03.2011, 17:07 | #3 |
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lb. larin,
dieser Text soll dazu führen, daß einem der berühmte Bissen im Halse steckenbleibt. Er ist eine Gratwanderung und diente mir durchaus dazu, über ihn meinen Ärger und meinen Zorn zu verarbeiten (durch Externalisierung). Ich verstehe Deine Replik also mehr als gut. LG W.
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16.03.2011, 19:01 | #4 |
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hallo walther,
genau so habe ich dein "lybisches einerlei" auch empfunden: der humor ist tiefschwarz, um entsetzen und abscheu dahinter zu verarbeiten. den eindruck, den du damit erzeugen wolltest , hast du also ganz genau erzeugt. ich halte es auch für legitim, ungeheuerliches auf diese art und weise zu verarbeiten und darüber zu kommunizieren. was mich noch viel mehr erstaunt ist dies: in keinem forum , in dem ich lese ,finde ich etwas zum gegenwärtigen drama in japan. ich deute das so: grauen, wenn es jegliches vorstellungsvermögen übersteigt, raubt einem alle worte..... insoferne ist ein schrecken, den man benennen kann, immer noch etwas, das "lösbar" erscheint. möge die gratwanderung sich zum guten weden! alles liebe, larin |
18.03.2011, 19:23 | #5 |
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lb. larin,
inzwischen sind die GAU Gedichte in Fülle zu Gange. Ich bin noch nicht so weit, um dazu etwas sagen zu können. Inzwischen gibt es etwas Hoffnung für die Geschundenen in Libyen. Die Weltgemeinschaft hat sich wahrlich, aus verständlichen Gründen zwar, sehr viel Zeit gelassen. LG W.
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19.03.2011, 09:28 | #6 |
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hallo walther,
es scheint so, dass ereignisse von überdimensionierter bedeutung einige zeit zur verarbeitung brauchen. der geist muss sie fassen können, die emotion muss sie fassen können ( wenn auch nur annäherungsweise) zunächst reagieren wir mit unglauben , erschütterung, sprachlosigkeit, überforderung. schrecksekunden, die je nach ereignis auch tage andauern können. mittlerweile ist die menschheit da wie dort wieder handlungsfähig geworden. auch das zur - sprache -bringen ist eine art von handeln. darüber bin ich froh. ich halte es für wichtig - weil es die bedeutung der dinge ins bewusstsein hebt, ehe wir uns stumpfsinnig nur an sie gewöhnen.......... mindestens ebenso erstaunlich ist, wie rasch die schlagzeilen in den medien wechseln. tagelang hieß es nur "fukushima", plötzlich heißt es wieder "gadaffi" - auch das berührt mich seltsam. man könnte fast den eindruck gewinnen, die atomlobby hätte die berichterstattung hinterrücks "abgewürgt", um nicht noch größere finanzielle einbußen zu erleiden.... oder stumpfen wir wirklich so schnell ab? nützt uns das nun oder schadet es? was einen diktator wie gadaffi betrifft, ist es wohl leichter ein ziel zu fomulieren. der gegner ist hier eine konkrete person. die latente möglichkeit einer atomaren verseuchung aber ist so schleichend, das wir uns kein (feind) bild davon machen können. und letztllich sind wir alle irgendwie darin verstrickt. hab irgendwo gelesen, dass schweden , ein land ohne atomstrom, viele firmenanteile an tepco hält....... und in österreich, einem land ohne atomkraftwerk, fließen in spitzenverbrauchszeiten ebenso anteile aus den von atomstrom gespeisten netzen zu. wir sind eng vernetzt, verstrickt - und dass wird den ausstieg aus dem atomzeitalter (so wir uns in europa je in einem einheitlichen beschluss dazu durchringen werden) immens schwierig machen. und es wird ein paar jahrzehnte dauern - weil alte brennstäbe nicht so schnell ruhe geben. aber wenn das, was in japan, einer high-tech- nation, passiert ist, nicht auch als dringende warnung für den rest der welt gilt, dann ist uns wirklich nicht mehr zu helfen. möglicherweise hat sich deshalb die weltpolitik und auch die medienwelt nur deshalb so rasch entschlossen, lieber gadaffi ins kreuzfeuer zu nehmen : weil es einfacher ist. ( und die erlebte ohnmacht in japan ausblendet) mit krieg machen kennen wir uns nämlich (leider) vorzüglich aus....... trotzallem: ein schönes wochenende wünsch ich dir! larin |
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