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Finstere Nacht Trauer und Düsteres |
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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 25.12.2010
Beiträge: 134
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Von Menschenfischern, Menschen und Fischen
Die Grube öffnet sich einen Zeitenriss lang: Über bleckenden Augenhöhlen lieben sich zwei. Ihre Seelen schlagen Wellen. Auf dem Gipfel der Ekstase springt ein silberner Fisch ins weit offene Netz. Heimkehren wird er nun und am Herd des Fischers gar gekocht werden. Hungrige Mäuler warten auf Nahrung. Wie oft ging er hinaus in Sturm und Nacht, um diesen zu fangen? Der Menschenfischer. Wie lange wird es dauern, bis das Mahl bereitet aus dem, der jahrelang im Ozean der Liebe sein Heim wusste? Zwanzig, dreißig, bei guter Führung achtzig Mal wird die Pfanne gewendet werden, um schliesslich ihren Inhalt in gierige Mäuler zu ergiessen! Die Schädel der Toten warten geduldig auf die Gräten eines weiteren Mahles vom Tische des Herrn. Du sprichst mir von Sinn und dass wir alle wiedergeboren werden, um Sardine oder Haifisch zu sein oder ein Mensch - Menschenfischer gar? Pack Dir Deinen Sinn in ein Butterbrotpapier! Ich mag nichts hören davon an den Tagen, wo der Felsen vor der Höhle liegt. |
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#2 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. Volleer,
es mag sein, daß dieser Text nicht kommentiert worden ist, weil er schon rein vom Inhalt her sehr hohe Anforderungen stellt. Natürlich fällt der biblische Bezug auf. Er verweist auf das Menschenfischen der Apostel und in der Gestaltung des Texts auch auf die Speisung der 5000. Der Bezug der Totenschädel zu diesen beiden Bildern aus dem Evangelium mag vielleicht auf die Glaubenskriege verweisen, die im Namen dieser Religion geführt wurden. Insgesamt führt der Text, der sicherlich voller lyrischer Sprache in die Grenzbereich zwischen lyrischer Poesie und Vers libre. Mich läßt das Werk, das einerseits irgendwie "stark2, etwas verwirrt und verunsichert zurück. Aber vielleicht ist es ja gerade das, was der Text will: den Leser verstören. Gerne gelesen und besprochen. LG W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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