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19.03.2009, 07:27 | #1 |
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Beiträge: 187
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Kommentare zu den "Straßenbahnen des Grauens"
Hier die Geschichte:
http://www.gedichte-eiland.de/showth...=5915#post5915 Und nach alter Sitte könnt ihr hier eure Kommentare dazu schreiben. Geändert von Nevis (19.03.2009 um 07:28 Uhr) |
21.03.2009, 00:27 | #2 |
Lyrische Emotion
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Hallo Nevis,
also das Problem ist, du kannst weder ein Pferd noch einen Colt aufbieten, weil betrunkene Colts am Zügel in Baden nicht gut ankommen. Aber da kommen drei Kerle, die hinter einer Frau her sind. Hm, die Frau wird dir sicherlich nichts tun, aber die drei Typen könnten gefährlich sein. Vielleicht solltest du sie fragen, ob du ihnen helfen kannst? Nein? Ja, schade auch. Dann musst du dich wie ein Held dazwischen stürzen und laut rufen: "Nehmt mich, anstatt dieser armen hilflosen Frau!" Auch nicht? Ich hab's! Die Straßenbahn des Grauens kommt angefahren und du hast ein Wochenendticket, auf das du nach 22:00 Uhr noch eine Person kostenlos mitnehmen kannst. Also sagst du: "Steigen Sie schnell mit mir in die Straßenbahn des Grauens. Diese Fahrt werden Sie nicht vergessen." Oder so? Na ja, wahrscheinlich war es ganz anders und du hast dich wieder nur verhört, wie mit dem Gurt. Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
21.03.2009, 11:38 | #3 |
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Ja, es war ganz anders.
Jener Abend war voller überraschender Wendungen. Fast zu viel für einen einzigen Abend. --------------------- Inzwischen habe ich die Geschichte wieder etwas fortgesetzt .... bis zu den rüstigen Rentnern des Grauens. |
27.03.2009, 01:26 | #4 |
Lyrische Emotion
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Hallo Nevis,
na zumindest habe ich deinen Horrortrip begleitet, bis hin zur Endhaltestelle und dem vermasselten Handygespräch. Ja, was soll ich sagen? Scheint mir eine miese Gegend zu sein, wo du dich so herumtreibst. Bei uns in Remscheid war das anders. Da ging es herzlicher zu. Natürlich hatten wir seit Ende der sechziger Jahre keine Straßenbahn mehr, so kann ich also auch keine Bahnerlebnisse wiedergeben. Zumindest keine Straßenbahnerlebnisse, denn Bahnerlebnisse hatte ich auch, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Also, wo waren wir stehengeblieben? Ah ja, keine Straßenbahn, dafür gab's aber Linienbusse. Einmal fuhr ich mit einem solchen und hatte meinen 5 jährigen Sohn dabei. Der Bus war gut belegt, doch wir fanden eine freie Sitzbank. Es war jedoch solch eine, der eine andere gegenüberstand, wir nannten das auch Viererplatz. Wir fuhren also so dahin und an der nächsten Haltestelle stieg eine ältere Dame zu. Sie schaute sich um, und da nicht mehr viel Auswahl bestand, setzte sie sich direkt gegenüber von uns auf die bis dato freie Sitzbank. Die Dame sah etwas herbe aus, hatte schon fast männliche Züge, auch sprossen aus einigen Pickeln oder Warzen ein paar graue Härchen, doch das war nicht das Schlimmste. Nein, sie war auch noch deftig geschminkt um die Augen herum. Mein Sohn starrte sie eine Weile an und sagte dann völlig unverbindlich, aber laut und vernehmlich zu mir: "Du Papa, die Frau ist aber hässlich." Ich bekam einen hochroten Kopf und sagte: "Aber Basti, das sagt man doch nicht." Zur Antwort bekam ich: "Aber wenn die doch so hässlich ist?" Natürlich war ich peinlich berührt und auch der ganze Bus verstummte. Vom Motorgeräusch einmal abgesehen, hätte man ein Stecknadel fallen gehört. Dann plötzlich fing einer an zu kichern, es wurden zwei oder drei und selbst die alte, hässliche Dame fing an zu grinsen und alle lachten lauthals los. Nur Basti nicht, der schämte sich auf einmal, weil er, zu Recht, dachte, sie lachten alle über ihn. Ich konnte mich auch nicht mehr länger dagegen wehren und als ich losprustete, boxte er mich und sagte: "Du bist gemein." Wir hatten einen lachenden Bus und ein schmollendes Kind... Aber nach Karlsruhe, lieber Nevis, bei all den grausligen Unterführungen mit Flaschenwerfen und den gewaltbereiten Jugendlichen, Bahnhofspennern und sonstigen Schreckgestalten, da wo ganze Stationen wegen wilden Flaschenflugs gesperrt werden, ne, da bring ich meine Kinder nicht hin. Deine Geschichte wäre was für Touristen-Freaks, die vielleicht das besondere Erlebnis mit dem speziellen Kick haben wollen. Also die, die das brauchen. Das könnte man ihnen teuer verkaufen, inklusive Hotel des Grauens mit Zimmern ohne Fenster, die schalldichte Wände haben, damit man die schrecklichen Schreie der dort Eingesperrten nur in den direkten Nachbarzimmern hört. Zum Frühstück gibt es schon Bohnen mit Zwiebeln und Knoblauch und die Räume haben keine Belüftung. Schlage das doch mal bei der Stadtverwaltung vor, vielleicht bekommst du Zuschüsse? Gerne gelesen und schwadroniert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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