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09.09.2011, 18:05 | #1 |
Lyrische Emotion
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Nur ein Bernhardiner
Nur ein Bernhardiner
Und wieder hat der Nachbarhund ins Blumenbeet geschissen, er hatte freie Platzwahl und bediente die Narzissen. Der Kerl entkam zwar unerkannt, doch sprachen solche Quoten für ihn, nebst Spur, die ich dort fand vom Abdruck seiner Pfoten. Jetzt steht er fromm am Gartenzaun und greint wie ein Schlawiner, die Spannung steigt, bald ist Showdown, Mensch vs. Bernhardiner. Es zuckt die Hand nach dem Kotelett, sie liegt ganz fest am Knochen, die andre greift sich ein Baguette, kaum hat er das gerochen, da winselt er, weil es mir schmeckt, ich aber grins verschlagen: Hund, hättest du den Intellekt, dann knurrte mir der Magen. Falderwald . .. .
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09.09.2011, 19:46 | #2 | |||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi, Faldi,
immer diese Nachbarshunde, und dann auch noch ein Bernhardiner. Nun ja, im Grunde genommen ist auch der größte Haufen rasch beseitigt, dafür braucht man nur eine Plastiktüte und ab in die Tonne. Manche Hunde sind eben einfach nicht gut erzogen, daran liegt es. Es kann auch sein, da es offenbar hier um einen "Wiederholungsschisser" geht, dass der Hund vielleicht einfach nicht versteht, was ihm beigebracht werden soll. Nicht alle Hunde sind gleich, der eine ist intelligent und lernfähig, der andere - eben nicht. Zitat:
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Tja, wie sagt das alte Sprichwort so schön: Hätt' der Hund nicht geschissen, hätt' er den Hasen gefangen. Das LI ist nur fies, weil der Hund sich in seinem Garten danebenbenommen hat, das ist verständlich. Also mich würde das auch ärgern, besonders wenn es öfter vorkommt. Noch ein bisschen "Formalität": Mir gefällt "Hund, hättest ..." besonders gut. Dass das bei dir Absicht ist, weiß ich mit Sicherheit. Die Betonung "wirkt". Der vierhebige Jambus mit den wechselnden Kadenzen passt perfekt. Abwechslungsreich, kurz und knackig, wie es bei einem solchen Thema auch sein soll. Richtig lustig geschrieben, ich habe beim Lesen (und beim Schreiben meines Kommentars zugegebenermaßen auch) die ganze Zeit geprustet und gekichert. Sehr gerne gelesen, gelacht und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
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11.09.2011, 08:59 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo falderwald,
die rache dürfte ja ziemlich süß sein! ( verständlicherweise - wenn man bedenkt, was so ein bernhardiner für einen "krapfen" hinterlassen kann! ) uns nervten jahrelang die hinterlassenschaften der nachbarskater im rasen. (was besonders interessant war: denn gesehen hat man selten was, man konnte jedoch beim rasenmähen immer wieder mal so einen haufen überfahren und allerfeinst in der gegend verteilen - ein ganz besonderes dufterlebnis! ) besser wurde es erst, als wir uns selber einen kater zulegten, und der mit seinen duftmarken die anderen kater von haus und garten fernhielt. also: vielleicht musst du dir nur selber auch einen bernhardiner zulegen? (oder: du kümmerst dich höchstpersönlich um die "markierungen".... ) danke fürs kichern lassen am morgen! lg, larin |
12.09.2011, 22:53 | #4 |
Lyrische Emotion
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Hi Stimme,
ja, die Bernhardiner sind besonders schlimm. Sie schauen immer so treudoof und haben es in Wahrheit faustdick hinter den schlappigen Ohren, denn als Schweizer Rassehunde wissen sie schon um ihren Wert. Glaub mir, der hat sich nicht umsonst die Narzissen ausgesucht. In einigen Zuchtlinien soll es sogar Qualzucht gegeben haben, weshalb er auch heutzutage als Rettungshund ungeeignet ist, denn er ist gar nicht mehr zu den Leistungen fähig, wie sein Vorfahr, der Ur-Bernhardiner Anfang des 20. Jahrhundert, womit er als Beispiel dafür gilt, wie Zucht in die falsche Richtung führen kann. Es ist schon ein Jammer, denn jetzt stellt sich die Frage, wofür er überhaupt noch taugt? Der wird groß wie ein junges Rindvieh, schlabbert gemächlich seinen Napf leer und hinterlässt seine dicken Haufen in aller Ruhe u. a. in meinem kleinen Garten, weil sie ihn auf die Alm nicht mehr drauf lassen, aus Angst, er könne auf das saftige Grün der Milchkühe kacken, die zur Schweizer Käse Produktion unerlässlich sind. Könnte ja die Touristen abschrecken. Aber treu sollen sie sein. Und anhänglich. Wenn dir einer mal in den Garten gekackt hat, dann kommt der immer wieder heimlich auf leisen Pfoten angetapst und hinterlässt seine Stoffwechselprodukte. Ok, ich meine, es ist ein Hund und vielleicht sollte man das einfach ignorieren, aber manchmal, man ist ja eben nur Mensch, ja manchmal darf man ihm dann auch klarmachen, wie ein Mann die Früchte seiner Arbeit genießt und ihm zeigen, wer der Herr des Hauses ist, in dessen Garten er kackt. Aber ich befürchte, er wird es nicht kapieren, denn letztens fand ich schon wieder einen Haufen. Na ja, dann beiß ich eben in mein Kotelett und denk mir dabei: "Ach kack dich doch aus" - denn Stimme hat Recht, wenn sie sagt, dieser Mist lasse sich auch genau so schnell wieder entsorgen... Servus larin, das kann ich dir sagen! Bei diesen Haufen ist Rache Blutwurst oder eben Kotelett... Wofür soll ich mir einen Bernhardiner zulegen? Ich habe doch meinen eigenen Schweinehund, wie du sehen kannst. Wenn der losgelassen wird, dann brauche ich mich persönlich um gar nichts mehr zu kümmern, der macht das schon. Das mit den Nachbarskatzen tut mir wirklich leid. Vielleicht hättet ihr mal den Rasen mähen sollen, als sie drin saßen... Vielen Dank für eure Gedanken und den Spaß. Mit Humor geht eben alles leichter... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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13.09.2011, 21:36 | #5 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi, du Grinser mit Intellekt,
der Bernhardiner bedient also die Narzissen - durchaus, durchaus. Doch, selbst wenn es ihm gelingt in Abständen einen Haufen in deinem Garten zu lassen, so wird er doch bei jedem Shodown kläglich scheitern. Er kommt nur per "Haps" an ein Kotelett, wenn er drankommt. Der Mensch kann sich eins zubereiten. Er hinterlässt Spuren, schon - aber kaum jemand achtet darauf, stimmt's? Hund vs. Mensch geht halt nicht auf, s. Schweinehund im Menschen . Für den Hund ist es sehr schwer, seinen "Schweinemensch" 'rauszuhängen. Bei ihm kann's nur die Zunge sein. Eine erstklassige Satire und super witzig in jeder Strophe. Liebe Grüße, ganz ohne Knurren, ohne Bellen, Dana @Larin: Mir kommt kein Hund ins Haus und schon gar nicht ein Bernhardiner. Der innere Schweinehund ist pflegeleichter und unterhaltsamer.
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17.09.2011, 01:27 | #6 |
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
ja, die Narzissen scheinen es ihm angetan zu haben. All diese kleinen, zarten und empfindsamen Blüten, wie sie da so harmlos und schön in der Gegend rumstehen, eine Schande... Das Schlimme ist, dieser komische Bernhardiner kapiert es einfach nicht. Immer wieder finde ich seine Häufchen und muss sie entfernen. Meist verbuddele ich sie sofort. Aber einen Trost habe ich ja. Immerhin ist das ja auch Dünger und meine Blümchen können munter gedeihen, zudem vermehrt es den Mutterboden. Und meine Kotellets kann ich mir ja trotzdem machen, im Gegensatz zu ihm, der nur auf Häppchen lauern kann. Dabei ist dieser dämliche Hund auch noch eitel und verschmäht sogar die Knochen, die ich ihm ab und an mal habe zukommen lassen. Mache ich jetzt natürlich auch nicht mehr. Stattdessen lass ich ihn zuschauen, wie ich diese auch noch abnage. Dabei strafe ich ihn einfach mit kalter Verachtung. Soll er doch zuschauen. Grrr...Wuff... Danke für deineGedanken zu dieser überaus lästigen Plage. .. . Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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20.09.2011, 21:32 | #7 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi,
auch wenn ich sehr tierlieb bin - diese Behandlung finde ich "pädagogisch" wertvoll. Dieser Bernhardiner scheint herrenlos zu sein oder sein Herrchen ist evtl. der böse Nachbar. Dann erst recht! Solltest du mal kein Kotelett zur Hand haben, werfe ich dir eins zu. Liebe Grüße Dana
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24.09.2011, 03:19 | #8 |
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
leider versagt die beste Pädagogik, wenn der entsprechende Intellekt fehlt, jene als Empfänger umzusetzen. Darüber hinaus ist so ein Hund ein durch und durch ehrloses Wesen. Den kannst du immer wieder in den Hintern treten und ihm ständig zu verstehen geben, daß er sich verziehen soll, er wird dennoch an dir kleben bleiben, weil er eben nur ein Hund mit einem typisch hündischen Wesen ist. Dein Kotelett nehme ich dankbar an. Lassen wir ihm den Knochen, denn er scheint ja damit durchaus zufrieden zu sein, sonst würde er nicht immer wieder bettelnd zurückkehren. Es ist doch putzig anzusehen, wie süß er dann mit dem Knochen spielt, ihn hin und her wirft, daran schnuppert, ihn genüsslich abschleckt und dann die übrig gebliebenen Fetzen von ihm abnagt. So einfach ist der Hundeintellekt zufrieden zu stellen. Wenn's ihm Spaß macht, dann soll es so sein, er ist ja schließlich auch nur ein Wesen aus Fleisch und Blut, nicht wahr? Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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