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Alt 16.09.2011, 23:52   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard An die Poesie - 2. Versuch einer Annäherung

Du bist
die Sprache des Herzens
die Melodie der Schönheit
du machst
die Gedanken und Gefühle weit
lässt sie auf die Reise gehen
in die ferne Heimat
die wir viel zu selten
in uns sehen.

Liebe Poesie
ich suche dich
schon so lange
überall
doch ich finde dich
fast nie
er-ahne manchmal
einen kleinen Schimmer
kann das reichen
für jetzt
und immer?

Du liegst
im Herzen der Menschen
in diesem einsamen
verschütteten Eiland
tief verborgen
verbogen
in uns.

Dorthin
müssen wir
endlich vordringen
sonst wird bald nirgendwo mehr
dein zartes Lied erklingen
ohne dich
wird in menschenleerer Öde
nur der "Wüstenvogel"
ein letztes Mal
seine Melodie
"schnarrend"
schauderhaft
krächzend
"singen".
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2011, 16:00   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard

Hallo, wüstenvogel,

Du bist.....................................xX
die Sprache des Herzens............xXxxXx
die Melodie der Schönheit...........xXxXxXx
du machst................................xX
die Gedanken und Gefühle weit...xxXxXxXxX
lässt sie auf die Reise gehen.......XxXxXxXx
in die ferne Heimat....................XxXxXx
die wir viel zu selten..................XxXxXx
in uns sehen.............................XxXx

Liebe Poesie.............................XxXxX
ich suche dich..........................xXxX
schon so lange.........................XxXx
überall....................................XxX
doch ich finde dich....................XxXxX
fast nie....................................xX
er-ahne manchmal....................xXxXx
einen kleinen Schimmer.............XxXxXx
kann das reichen......................XxXx
für jetzt..................................xX
und immer?.............................xXx

Du liegst.................................xX
im Herzen der Menschen...........xXxxXx
in diesem einsamen..................xXxXxx
verschütteten Eiland.................xXxxXx
tief verborgen..........................XxXx
verbogen................................xXx
in uns. ...................................xX

Dorthin.....................................Xx
müssen wir...............................XxX
endlich vordringen.....................XxXxx
sonst wird bald nirgendwo mehr..XxXxXxxX
dein zartes Lied erklingen...........xXxXxXx
ohne dich.................................XxX
wird in menschenleerer Öde........XxXxXxXx
nur der "Wüstenvogel"...............XxXxXx
ein letztes Mal...........................xXxX
seine Melodie............................XxXxX
"schnarrend".............................Xx
schauderhaft.............................XxX
krächzend.................................Xx
"singen". .................................Xx



wie du siehst, habe ich einmal "durchgeixt", was ich selten bei einem ganzen Werk tue. Hier halte ich es für notwendig, denn das "Problem" bei deinem Werk ist der mangelnde "Fluss". Da es keinen "Takt" und keinen "Rhythmus" gibt, "stockt" es ständig. Deine Wortwahl ist sehr schön, die Bilder stimmig - aber durch die "fehlende Melodie" geht die Wirkung leider größtenteils "verloren".

Ein Gedicht besteht nicht aus einer bestimmten "Einteilung", aber auch nicht aus Endreimen. Ursprünglich waren Gedichte eine Art "Lieder", die mit Begleitung auf einem Musikinstrument, der "Lyra" in einem "rhythmischen Singsang" (anfangs tatsächlich kein wirklicher Gesang) vorgetragen wurden.

Worauf kommt es also an? Auf den "Fluss der Worte", den "Rhythmus", der von einem "Takt" unterlegt wird, daher auch der Begriff "Metrum", er kommt von "Metronom". Es ist immer wieder ein Missverständnis, zu glauben, dass "Freie Verse" einen solchen nicht benötigen - gerade diese umso mehr.

Hinzu kommt: Eigentlich ist das hier lyrische Prosa. Wenn ich es aufzeigen darf:

Du bist die Sprache des Herzens, die Melodie der Schönheit. Du machst die Gedanken und Gefühle weit, lässt sie auf die Reise gehen, in die ferne Heimat, die wir viel zu selten in uns sehen.

Liebe Poesie, ich suche dich schon so lange, überall, doch ich finde dich fast nie; er-ahne manchmal einen kleinen Schimmer - kann das reichen, für jetzt und immer? (Hier bist du "dicht dran", aber es liegt an den Reimen "Poesie - nie" und "Schimmer - immer". Reime sind nicht notwendig, aber können doch zumindest eine "Annäherung" erzeugen.)

Du liegst im Herzen der Menschen, in diesem einsamen, verschütteten Eiland. Tief verborgen, verbogen, in uns.Dorthin müssen wir endlich vordringen, sonst wird bald nirgendwo mehr dein zartes Lied erklingen. Ohne dich wird in menschenleerer Öde nur der "Wüstenvogel" ein letztes Mal seine Melodie "schnarrend", schauderhaft krächzend, "singen".

Es ist ein Prosatext, sehr lyrisch und ansprechend geschrieben, aber - nicht wirklich ein Gedicht ...

Zudem sollte man sich entscheiden, ob man durchgehend eine Interpunktion verwendet oder konsequent überhaupt nicht (das kommt ganz auf den "Inhalt" an, hier würde Interpunktion besser sein.); und ob man durchgehend mit Endreimen arbeitet oder völlig auf sie "verzichtet". Sonst kann es leicht "ungeordnet" bzw. "uneinheitlich" wirken.

Man sollte einen Text durchaus in "Sinnabschnitte" einteilen, so, wie du es hier getan hast, das ist sogar sehr wichtig.

Aber es kommt dann auch auf den "Ausdruck" des "Inhaltes" an. Ich versuche mal, dir die Unterschiede zu verdeutlichen, indem ich "mehrere Varianten" erzeuge:

Du sprichst
die Sprache jedes Herzens,
du bist
die Melodie der Schönheit.
Du machst
Gedanken und Gefühle weit,
du lässt
sie auf die Reise gehen,
bis in
die unbekannte Heimat,
die wir
zu selten in uns sehen. - durchgehender Jambus. (Du sprichst: xX-unbetont/betont)

Liebe Poesie, ich suche dich
lange schon und überall,
finde dich fast nie,
ahne manchmal nur
einen kleinen Schimmer.
Kann das reichen -
jetzt und immer? - durchgehender Trochäus. (Liebe: Xx-betont/unbetont)

Du liegst im Herzen
der Menschen,
in diesem einsamen,
verschütteten Eiland;
so tief verborgen,
verbogen in uns selbst. - trotz nicht "stringentem" Metrum ein Rhythmus, da jeder Vers mit einem Auftakt beginnt, es kommt auf das "Betonungsgefühl" an. (Bsp.: Du liegst xX)

dorthin müssen wir
endlich vordringen
sonst wird bald
nirgends mehr dein zartes lied erklingen
ohne dich
wird in menschenleerer öde
nur der "wüstenvogel" wohl ein letztes mal
seine melodie
"schnarrend"
schauderhaft
krächzend
"singen" - kein durchgehender Trochäus, aber durchgehend ohne Auftakt (trochäischer Versbeginn - dorthin:Xx), hier ohne Interpunktion und ohne Groß- und Kleinschreibung. Der Effekt: Man liest sehr rasch, quasi ein wenig "atemlos", was also eine ganz bewusst erzeugte Wirkung sein kann. )

Wie du siehst, gibt es sehr viele Möglichkeiten zu "takten", und ein Gedicht entweder mit oder ohne ein durchgängiges Metrum rhythmisch klingen zu lassen. Wie am letzten Beispiel ersichtlich, kann ein Dichter sogar die "Lesegeschwindigkeit" steuern ...

Daran kann man erkennen, wie wichtig das Erlernen von metrischen Regeln/Formen/Stilmitteln ist: Sie geben dem Dichter a) das Werkzeug, um ein Gedicht nach eigenem Wunsch "zu formen" und b) die Erfahrung, das "Gefühl" für Takt und Rhythmus. Es gilt also: Zuerst die "klassisch-konventionellen" Formen beherrschen, dann darf auf sie verzichtet werden, denn das "musikalische Gefühl" kann, wenn man es "verinnerlicht" hat, erstaunlich "mühelos" auf "Freie Formen" übertragen werden.

Das ist das "Geheimnis", wie das Dichten "funktioniert". Ich habe mir nicht nur die "metrischen Regeln" angeeignet, sondern bin "in die Tiefe" vorgedrungen, wo jedes Wort (ein-,zwei-, drei-, mehrsilbig), jeder Vokal und jeder Konsonant ganz bewusst, im Zusammenhang mit gewählten rhetorischen Stilmitteln, mittlerweile genau da "sitzt" und die "Wirkung" erzielt, die ich damit erreichen möchte (Wichtig zu erwähnen: Kleine Fehler unterlaufen mir, aber sie werden "seltener"). Es ist ein "weites Feld", und es braucht Zeit. All die "Betonungsmuster" (Metren), die vielen Arten von Reimen, die unterschiedlichen Strophenarten, die verschiedenen Gedichtformen, sie lernt man nicht von "heute auf morgen". Es hilft nur: Lernen und üben, üben, üben.

(Wobei ich ausdrücklich darauf hinweisen möchte: Ich bin nicht Goethe, ich mache Fehler - aber ich beherrsche das "Handwerkszeug" mittlerweile gut und "arbeite" konsequent weiter.)

Wer ernsthaft an Lyrik interessiert ist, wird sich vor der "Mühe" nicht scheuen - wer sich scheut, wird kein Dichter werden, denn ein Mangel an Interesse oder der fehlende "Wille", auch "hart zu arbeiten", erzeugt keinen Lyriker ...

(Bezieh das jetzt nicht auf dich, ich meine es ganz "generell", denn es ist leider so, dass sich schon im "Vorfeld" die "Spreu" vom "Weizen" trennt.)

Ich hoffe, ich konnte dir behilflich sein, denn der Inhalt gefällt mir sehr! Es fehlt nur die passende "Form", um ihn wirklich gut zur Geltung kommen zu lassen.

Nimm meine Kritik also bitte nicht persönlich, du besitzt ein Talent dafür, dich "poetisch" auszudrücken, es muss nur an der "Präsentation" noch "gefeilt" werden. Und hierbei gilt eine alte Maxime: Übung macht den Meister! (Nebenbei gesagt: Wenn ich nicht den Eindruck deines Potentials hätte, hätte ich mir nicht so viel Mühe gegeben. Ich bin der Ansicht, dass es sich bei dir "lohnt". Übrigens: "Hätte, hätte" - ein rhetorisches Stilmittel, das sich Geminatio nennt.)

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.



Geändert von Stimme der Zeit (18.09.2011 um 16:14 Uhr) Grund: Kleine Ergänzung.
Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2011, 18:23   #3
wüstenvogel
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Beiträge: 446
Standard An die Poesie - 2. Versuch einer Annäherung

Hallo, Stimme der Zeit
Zuerst einmal vielen, vielen Dank für die Mühe, die du dir mit meinem Gedicht gemacht hast. Es freut mich auch, dass dir der Inhalt gefällt. Sicher kann man darüber streiten, ob mein "Werk" im strengen Sinne ein Gedicht ist oder vielleicht lyrische Prosa.
Da ich aber schon seit über 40 Jahren Gedichte (oder so was in der Art) schreibe, habe ich meinen (eigenen?) Stil entwickelt. Mir fallen beim Schreiben oft Bilder ein, die ich dann versuche umzusetzen. Dabei nehme ich keine Rücksicht auf Versmaß oder Reimschema. Ich habe das Gefühl, dass mich das zu sehr einengt.
Ich stimme dir zu, dass man am "Fluss" des Gedichts sicher einiges verbessern kann, indem man Wörter weglässt oder hinzufügt oder an den Zeilenumbrüchen arbeitet. Diese Anregung von dir nehme ich gerne mit.
Nochmals vielen Dank für deine große Mühe.

LG wüstenvogel

Geändert von wüstenvogel (20.09.2011 um 22:30 Uhr)
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2011, 21:09   #4
Thomas
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Beiträge: 3.375
Standard

Hallo wüstenvogel,

die 'Bilder', die du versuchst sprachlich 'umzusetzen' sind sehr schön und man merkt, dass du dich intensiv mit Poesie auseinandergesetzt hast. Deshalb nimm bitte das, was stimme der zeit sagt nicht auf die leichte Schulter. Ich kann mir vorstellen, dass du 'keine Rücksicht auf Versmaß oder Reimschema' nimmst, das ist an sich gar kein Problem. Manche bekommen es von den Göttern geschenkt. Deine Begründung 'Ich habe das Gefühl, dass mich das zu sehr einengt' lässt mich jedoch befürchten, dass du dabei aus einem falschen Grund handelst. Wenn ich falsch liege, bitte ich um Entschuldigung für alles was ich jetzt schreiben werde. Aber dieser falsche Grund ist ein Irrtum, dem viele moderne Lyriker aufsitzen. Deshalb versuche ich es zu erklären, was nicht einfach ist.

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.

Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst in abgemessnen Stunden
Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.

So ists mit aller Bildung auch beschaffen:
Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will, muss sich zusammenraffen;
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

Goethe sagt (in damals 'antiquierter' Sonettform!): 'Das Gesetz nur kann uns Freiheit geben!' Ist das nicht paradox? Was 'einengt' soll 'frei' machen? Der philosophische Gedanken, den Goethe hier anklingen lässt, ist weit über die Poesie hinaus von Bedeutung. Bezogen auf die Poesie, wage ich zu behaupten: Wer das nicht verstanden hat, kann kein großer Dichter werden. Das ist ein ziemlich hartes Urteil über einige scheinfreien modernen Lyriker.

Was du über 'Versmaß und Reimschema' sagst ist, wie gesagt, ok. Aber es klingt das Missverständnis schon an. Genau wie kein genialer Maler mit Zirkel und Lineal die Grenzen seiner Bilder festlegt, dichtet kein Dichter mit dem Versmaß in der Hand. Aber genau wie der Maler, hat er sein Handwerkszeug so verinnerlicht, dass er es gar nicht mehr hervorholen muss. Was er beim sprachlichen 'umsetzten' jedoch genaustens im Ohr hat, ist die Form. Das 'Einengen' durch die Form ist nicht ein äußerer Zwang, wie etwa die Form mit der man Ziegelseine macht (es gibt natürlich viele 'Ziegelsteingedichte'), sondern die Form ist ein Entwicklungsgesetz, es ist das, was den Baum ganz unverwechselbar zum Baum macht, auch wenn er sich in jedem seiner Blättchen von seinem Nebenbaum unterscheidet. Es sind also diese Art von ('Baum'-)Gedichten, welche Goethes Paradox lösen. Vor diesem Hintergrund sind alle Formen, welche die Dichter der Vergangenheit erfunden und erarbeitet haben Geschenke und können gar nicht einengen, sondern sie helfen beim Entfalten der Ideen und beim 'Umsetzen'. Es geht nicht darum, alte Dichter nachzumachen, sondern sie zu würdigen und auf ihre Schultern zu steigen, anstatt sie auf den historischen Müllhaufen zu werfen.

Da du dich seit vielen Jahren mit Poesie befasst, hast du wahrscheinlich sehr viel von den großen Dichtern aufgenommen, was dein Formgefühl und deinen Stil entwickelt hat. Ich möchte auch gar nicht deinen persönlichen Stil ändern oder gar ausreden, sondern nur auf einen Punkt hinweisen, der meiner Meinung nach scharf gesehen werden muss, um den eigenen Stil weiter zu entwickeln.

So, jetzt habe ich einen rechten Sermon geschrieben. Trotzdem noch eine kurze Frage. Die 'Bilder', die du umsetzt, sind sie stumm, oder haben sie (manchmal/immer) etwas Melodisches? Das könnte für die Form von Bedeutung sein.

Jetzt langt es. Nichts folgt mehr.

Außer: Ich warte gespannt auf dein nächstes Gedicht!

Viele Grüße
Thomas
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2011, 18:56   #5
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard An die Poesie - 2. Versuch einer Annäherung

Hallo Thomas,
auch bei dir bedanke ich mich recht herzlich für deine Arbeit mit meinem Gedicht.
Das, was "Stimme der Zeit" gesagt hat, nehme ich nicht auf die leichte Schulter, ich werde versuchen, den "Fluss" meiner Gedichte zu verbessern.
Falls aus meinen Zeilen zu lesen ist, dass ich mich locker und ohne großes Nachdenken ans Werk mache ohne auf irgendeine Form zu achten, so ist dieser Eindruck falsch. Oft kämpfe ich schwer mit den Worten und versuche irgendwie, die Form dem Inhalt anzupassen. Viele meiner Gedichte halte ich für so schlecht, dass ich sie niemals veröffentlichen würde. Andere wiederum überarbeite ich mehrmals.
Ich halte es mit dem Kunstbegriff der (Früh-)Romantik, wonach ein Kunstwerk nie abgeschlossen ist, sondern immer wieder erweitert und verbessert werden kann.
Natürlich liebe ich die klassischen (und vor allem spätromantischen) Gedichte.
Sie haben mir viel gegeben und tun es immer noch.
Allerdings gefallen mir auch die (Prosa-)Gedichte von Brecht und Erich Fried.
Gerade letzterer hat mein "Formgefühl" geprägt.
Zu deiner Frage: Manchmal empfinde ich ein Gedicht von mir wie ein Lied, ein anderes Mal höre ich keine Melodie, versuche aber, immer tiefer in die Bilder einzutauchen.
So, das wär´s. Bis demnächst

LG wüstenvogel
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