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Minimallyrik und Aphorismen Alles was kurz und schmerzlos ist

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Alt 09.11.2011, 19:55   #1
Stimme der Zeit
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Beiträge: 1.836
Standard Zukunft?

.
Wenn der letzte Vers verfasst, das letzte Wort verstanden und der letzte Buchstabe vergessen ist, dann werden wir feststellen, dass man mit Steueridentifikationsnummern keine Schönheit vermitteln kann.

Aufgrund des (richtigen) Hinweises von Chavali hier die von ihr erstellte Fassung für uns "Dichter":

Wenn der letzte Vers verfasst,
das letzte Wort verstanden
und der letzte Buchstabe vergessen ist,

dann werden wir feststellen,
dass man mit Steueridentifikationsnummern
keine Schönheit vermitteln kann.


Weissagung der Cree / Wikipedia
.
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.

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Geändert von Stimme der Zeit (09.11.2011 um 21:04 Uhr) Grund: Zweite Version hinzugefügt - Danke, liebe Chavi.
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Alt 09.11.2011, 20:17   #2
Chavali
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Zitat:
Wenn der letzte Vers verfasst, das letzte Wort verstanden und der letzte Buchstabe vergessen ist, dann werden wir feststellen, dass man mit Steueridentifikationsnummern keine Schönheit vermitteln kann.

Weissagung der Cree / Wikipedia

Ja, liebe Stimme,

die Weissagung (aus dem Indianischen?) ist das Original, das einen immer wieder berührt,
wenn man einmal wieder damit konfrontiert wird:

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Ich kenne auch einige andere "Verfremdungen" dieses Themas.
Deine Variante passt auf uns Dichter und Schreiber.
Gute Idee. Aber auch eine bittere Anklage gegen einige Dinge des Staatssystems.

Wie wäre es, wenn du (weil wir Dichter sind ) die Zeilen etwas gefälliger setzen würdest? So etwa:

Wenn der letzte Vers verfasst,
das letzte Wort verstanden
und der letzte Buchstabe vergessen ist,

dann werden wir feststellen,
dass man mit Steueridentifikationsnummern
keine Schönheit vermitteln kann.


Liebe Grüße,
Chavali
__________________
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 09.11.2011, 21:00   #3
Stimme der Zeit
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Liebe Chavi,

Zitat:
die Weissagung (aus dem Indianischen?) ist das Original, das einen immer wieder berührt,
wenn man einmal wieder damit konfrontiert wird:

"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."
Ja, zum einen inspririerte mich das "Original" zu einer Variante, zum anderen denke ich, dass auch der Hinweis auf eben dieses nicht fehlen durfte - denn in der heutigen Welt scheint das trotz vieler Aktivitäten auf dem Umweltsektor global betrachtet leider nur einen recht geringen "Stellenwert" einzunehmen. Ebenso wie Lyrik und Poesie ...

Zitat:
Ich kenne auch einige andere "Verfremdungen" dieses Themas.
Deine Variante passt auf uns Dichter und Schreiber.
Gute Idee. Aber auch eine bittere Anklage gegen einige Dinge des Staatssystems.
Wir Menschen werden mehr und mehr "gläsern" und allmählich tatsächlich zu "Ziffernfolgen" reduziert. Diese Entwicklung halte ich für fatal. Das Traurige ist, dass zu viele Leute das einfach so hinnehmen, ja, es stört sie nicht einmal! Das ist mir unbegreiflich.

Zitat:
Wie wäre es, wenn du (weil wir Dichter sind ) die Zeilen etwas gefälliger setzen würdest? So etwa:

Wenn der letzte Vers verfasst,
das letzte Wort verstanden
und der letzte Buchstabe vergessen ist,

dann werden wir feststellen,
dass man mit Steueridentifikationsnummern
keine Schönheit vermitteln kann.
Da es sich um einen Sinnspruch handelt, dachte ich, ich schreibe es auch so. Aber dein Hinweis ist richtig, daher stelle ich deine Fassung oben mit hinein; dann kann sich (gewissermaßen) jeder seine "Version" heraussuchen, je nachdem, was besser gefällt.

Eine gute Idee von dir, und gut umgesetzt. Dankeschön!

Liebe Grüße

Stimme
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Alt 09.11.2011, 21:13   #4
ginTon
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hallo stimme,,

Interessanter text, den ich so noch gar nicht kannte und dem du in dem Sinne
einen neuen Anstrich gegeben hast. So habe ich mir alles bei wikipedia durchgelesen und ich fand den Artikel sehr interessant...

Zitat:
"mit Steueridentifikationsnummern keine Schönheit vermitteln kann"
damit hatte ich zunächst meine Schierigkeiten, wenn ich ehrlich bin, doch beim näheren hinschauen ging es dir um die Worte. Obwohl ich den Unterschied zwischen Wort und Zahl eigentlich nicht als sehr groß erachte, da beide ja irgendwie Kommunikations- und Informationsträger sind. Es gibt zB Sprachen die nur aus Klicklauten besteht und in dem Sinne gibt es schon Texte (Lautgedichte) die auch in der Poesie diese Wege gegangen sind. Es gibt auch Gedichte die nach mathem. Formula geschrieben wurden usw.

Deswegen ich kann deinem Text nur teilweise zustimmen, aber verstehen kann ich dich auch. insofern schönes Thema ...LG gin
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Alt 09.11.2011, 21:37   #5
Stimme der Zeit
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Guten Abend, gin,

Zitat:
Zitat von ginTon:
Interessanter text, den ich so noch gar nicht kannte und dem du in dem Sinne
einen neuen Anstrich gegeben hast. So habe ich mir alles bei wikipedia durchgelesen und ich fand den Artikel sehr interessant...
Das freut mich sehr!

Zitat:
Zitat von ginTon:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
"mit Steueridentifikationsnummern keine Schönheit vermitteln kann"
damit hatte ich zunächst meine Schierigkeiten, wenn ich ehrlich bin, doch beim näheren hinschauen ging es dir um die Worte. Obwohl ich den Unterschied zwischen Wort und Zahl eigentlich nicht als sehr groß erachte, da beide ja irgendwie Kommunikations- und Informationsträger sind. Es gibt zB Sprachen die nur aus Klicklauten besteht und in dem Sinne gibt es schon Texte (Lautgedichte) die auch in der Poesie diese Wege gegangen sind. Es gibt auch Gedichte die nach mathem. Formula geschrieben wurden usw.
Lieber gin, natürlich hast du damit recht. Genau deshalb wählte ich auch den Begriff "Steueridentifikationsnummern". Damit sind Werte gemeint; aber es soll auch Kritik sein, Chavi hat das ganz richtig verstanden. Ich zweifle nicht daran, dass Gedichte, die nach mathematischen Formeln geschrieben wurden oder auch Gedichte, die einer aus Klicklauten bestehenden Sprache entstammen, Schönheit vermitteln können. Aber "Steueridentifikationsnummern" dient hier als "Metapher" für eine sinnlose Aneinanderreihung von Ziffern, die eigentlich nichts aussagen, und so (außer für das Computerprogramm, das sie ggf. verarbeitet) nichts bedeuten. Und, sozusagen als "Hintergedanke", steht das auch für die "Reduzierung" des Menschen auf eine - ebenfalls computergenerierte - Ziffernfolge ...

Der "dritte" Sinn liegt in der "Zahlenorientierung", in dieser Hinsicht geht es um Worte, ja. Leider beherrschen viele junge Leute nicht einmal mehr die Grundlagen der Rechtschreibung, von Grammatik ganz zu schweigen. (Auch eine Formel kann nicht aus "willkürlichen" Symbolen bestehen, sie muss ja einen "Sinn" ergeben.) Was wird wohl aus unserer Sprache in der Zukunft werden? Und was wird aus Lyrik und Poesie, wenn künftig Lesen und Schreiben "nicht mehr so wichtig" sein wird - stimmerkennende Computer, die das überflüssig werden lassen?

Lyrik kann auch lautsprachlich vermittelt werden, da stimme ich dir zu. Aber wir Menschen haben trotzdem mit der Schriftsprache etwas "erfunden", das seine eigene Schönheit besitzt - ich fände diesen Verlust wirklich schrecklich. Jeder Verlust bedeutet schließlich, dass man danach um etwas "ärmer" ist. In diesem Fall wären wir um die Ästhetik des geschriebenen Wortes ärmer. Mich macht dieser Gedanke sehr traurig.

Zitat:
Deswegen ich kann deinem Text nur teilweise zustimmen, aber verstehen kann ich dich auch. insofern schönes Thema ...LG gin
Ich verstehe dich auch, und ich hoffe, ich konnte dir vermitteln, was der kleine Text aussagen sollte.

Liebe Grüße

Stimme
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