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20.01.2012, 22:18 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Daheim
Daheim
Und wenn ich müde bin, ganz einfach müde. Dann lege nur den Kopf in meinen Schoß. Und wenn ich müde bin, des Denkens müde. Streicht meine Hand die heiße Stirne kühl. Wenn ich todmüde bin und lebensmüde. Bin ich dein stilles Grab und Paradies. |
20.01.2012, 22:30 | #2 |
asphaltwaldwesen
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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eine ganz wunderschöne melodie, thomas!
ich lese (und hoffe, ich liege damit richtig) deinen text als dialog. das kann auch der dialog lyrIchs mit sich selbst sein, muss aber nicht. ankommen, zur ruhe kommen - einen sicheren hafen wissen - getragen werden, wenn man selbst zu müde ist. etwas vom essentiellsten überhaupt, behaupte ich. und ein bedürfnis, das viel zu oft unerfüllt bleibt. auch sich selbst dieser hafen zu sein, vermag nicht jeder. jede form der erschöpfung bedarf eines ortes (oder menschen, der dieser ort ist), an dem "alles gut sein" darf. man die dinge "gut sein lassen kann". dieses gedicht kommt so scheinbar "einfach" gestrickt daher - und trägt einer der größten wahrheiten, die ich kenne. so "klein" es aussieht, so groß ist es. ich hoffe, man merkt meinen etwas hilflosen worten an, wie tief mich dieser text berührt. ein "gern gelesen" reicht da für mein empfinden definitiv nicht. nicht oft etwas dermaßen schönes und berührendes gelesen, trifft es da schon eher. danke. liebe grüße, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
21.01.2012, 10:09 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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hallo thomas
ich glaube, da haben wir ein echtes stück poesie auf den bildschirmen. und die kunst, komplizierte dinge einfach zu sagen. der wechsel von versen mit cäsur zu versen ohne, von versen mit reim zu solchen mit anklang, von versen mit wiederholungen zu solchen ohne ist wunderschön gelungen. die entwicklung von geschlossenem o über das ü bis zum ie klingt schön und sinnig. im letzten vers wird die dopplung in den ungeraden linien übernommen, aber gleichzeitig ein gegensatz dargestellt. klasse! die gegensätzliche struktur unterstützt wunderschön den wechsel vom ich zum wir. fees bemerkung ("ich hoffe, ich liege damit richtig") zeigt eine weitere qualität deines textes: er lässt raum für eigene interpretation. gruss von wolo Geändert von wolo von thurland (21.01.2012 um 10:12 Uhr) |
25.01.2012, 13:55 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe fee und lieber wolo von thurland,
vielen Dank für euer Lob. Ja es ist ein Dialog, den man sich als Zwiegespräch vorstellen kann, oder nur als vorgestellter, traumhafter Dialog, oder sogar nur als dialogisierendes Denken – eigentlich ist Denken fast immer so, bevor es gezwungen wird logisch zu werden. Liebe Grüße Thomas |
25.01.2012, 16:09 | #5 |
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Hallo Thomas,
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Geändert von Chavali (25.01.2012 um 18:05 Uhr) |
25.01.2012, 17:39 | #6 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo thomas,,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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26.01.2012, 23:43 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Chavali und ginTon,
es feut mich, dass ihr die Kleinigkeit schätzt. Den Begriff 'ergreifend' finde ich sehr schön, denn ich selbst musst fast weinen, als mir die Idee kam. Ich denke schon, dass es unter Experimentelles passt, kann das aber nicht begründen. Wenn Chavali es verschieben will, habe ich nichts dageben. Viele Grüße Thomas |
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