Mausbesuch

[a.c.larin]

Im Turnsaal ist heut eine Maus.
Wie kam sie rein? Wie kommt sie raus?
Was sucht sie hier in allen Ecken?
Wo kann sich denn die Maus verstecken?

Sie ist ja so ein kleines Tier!
Pass nur gut auf, das rat ich dir!
Du sollst das Mäuslein nicht zertreten.
Sie ist zu Gast! Zwar ungebeten,

doch gern am Leben, so wie du.
Drum lass die arme Maus in Ruh!
Erschreck sie nicht und lass sie gehn.
Adieu, Frau Maus, auf Wiedersehn!

[Erich Kykal]

Hi, larin!

Das ist ja allerliebst!

Ich nehme mal an, das ist jüngst genauso passiert. Erinnert mich daran, dass ich schon viele "Frau Maus" aus den Fängen meines Katers gerettet habe, der sie fast unverletzt hereinbrachte, um sie mir zu schenken oder weil er mit mir Mäusedoppelpass spielen wollte.

Manchmal sind die Mäuse schon zu zerbissen, dann darf er sie auch mal quietschen lassen und dann fressen. Er folgt eben nur seiner Natur und würde meine "menschlich-moralischen" Resentiments nicht verstehen (worin er sich als wesentlich klüger und ehrlicher erweist als wir...)

Mir allerdings sträuben sich beim Gedanken an seine "Spiele" alle Seelenborsten! Manchmal entkommt ihm eine Maus, ehe ich sie "retten" kann - dann verbringe ich die nächste Vietelstunde auf allen Vieren und versuche, das verstörte Tier mittels eines Plastikbechers einzufangen, ehe es sich ein unerreichbares Versteck sucht. Gelingt (fast) immer!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

[a.c.larin]

Ich nehme mal an, das ist jüngst genauso passiert.

Richtig.

Und als in der darauffolgenden Stunde noch der Notarzthubschrauber(nicht wegend er Maus!) vor der Schule landete, waren die lieben Kleinen an diesem Tag vollends "hinüber"!

Eine Sack Flöhe zu hüten ist manchmal einfacher!
Aber immerhin: Die Inspirationsquelle war ja da!

Liebe Grüße ( Hoffentlich bleibts du mausfrei! )

LG,larin

[Falderwald]

Servus larin,

ich betreue u.a. eine Frühgruppe von Kindern und meist kommen morgens früh zuerst zwei kleine Mädels.

Eines Tages begrüßte ich sie mit den Worten, dass ich heute morgen, als ich den Raum aufschloss, zwei Mäuschen aufgeschreckt habe, welche sich husch, husch unter dem Sofa versteckt hätten.
Iiiih und ooooh kreischten sie, aber ich konnte sie beruhigen und sagte ihnen, dass ich sie gefangen hätte.
Ob sie sie mal sehen möchten, fragte ich dann und die Neugier siegte.
Also ging ich zum Schrank, öffnete eine Dose und holte zwei Mäuse heraus, die ich am Schwanz festhielt und hinter dem Rücken versteckte.
Als ich so auf sie zukam, konnte man merken, dass sie immer nervöser wurden und schließlich liefen sie davon.
Ich hinterher und es gab ein Gekreische und ein Gekichere, da hatte sie wohl doch der Mut verlassen.
Was sie nicht wissen konnten, in meinen Händen hielt ich natürlich keine echten Mäuse, sonderns zwei weiße Schaummäuse zum Naschen.

Auf der einen Seite fanden sie das sehr gemein von mir, auf der anderen aber haben sie sich dann diese Mäuse doch gut schmecken lassen, die kleinen Kätzchen.

Und Spaß hatten wir auch alle dabei.

Dein Gedicht erzählt auch eine schöne Geschichte.

Ich wusste gar nicht, dass man bei euch in Österreich Mäuse in Turnhallen hält. Aber ich finde das sehr tierlieb, so bleiben die Kleinen wenigsten fit und munter.


Gerne gelesen, beschmunzelt und besenft, ein süßes Kindergedicht...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

[Narvik]

Hallo a.c.larin,

das ist ja ein niedliches Mausgedicht und wie ich lesen konnte, hast du eine wahre Geschichte dafür als Vorlage genommen.
Nicht nur, dass hier eine nette Geschichte erzählt wird, es gibt ja auch noch die Moral dazu. Ich kenne den alten Spruch noch: "Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es spürt genau wie du den Schmerz."
Und das sollte dein Gedicht ja wohl auch letzten Endes aussagen.
Ich war auch gerne Mäuschen hier.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

[a.c.larin]

hallo falderwald,

Ich wusste gar nicht, dass man bei euch in Österreich Mäuse in Turnhallen hält

Ich auch nicht.

Die Maus dachte wohl, in der Turnsaalgarderobe gibts genug Zehen -Käse...


lieber narvik,
nach dem geschrei der kinder zu urteilen hätte man sie vor der kleinen maus schützen müssen.
in wahrheit war es aber umgekehrt - denn wenn eine halbe schulklasse auf so ein kleines vieh jagd macht, kann dieses nur von glück reden, wenn es nicht den raschen herztod sterben muss!
schließlich muss man den kleinen ja auch achtung vor der natur beibringen - und dass man nichtgleich alles zertreten muss, was einem fremd und seltsam vorkommt.

das ist eine lehre, die übrigens auch die "großen kinder" nicht immer ganz beherzigen.

so sind sie halt, die menschleins.

bleibt zu hoffen, dass die maus ihren ausflug ins menschenleben heil überstanden hat!

liebe grüße,
larin