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Alt 01.06.2009, 12:10   #1
bibi
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Beiträge: 36
Standard Im Reich der Rotbacken-Trolle

Es war einmal vor langer langer Zeit, im Reich der Rotbacken-Trolle. Da machte sich einer auf, den Stein der Schönheit zu finden. Denn es hieß, dass dieser Stein, trüge man ihn stetig zwischen den Backen, dem Besitzer ein Antlitz bescherte, das seines Gleichen suchte.

Alois Eduard Guteluft schnürte also sein Bündel. Er nahm getrocknete Fliegenhoden, zur Stärkung, vergorenen Salamanderurin, zur nächtlichen Tröstung und seinen besten Wanderstock, den er in mühsamer Kleinarbeit aus den Fingerknochen von Waldzwergen gefertigt hatte, mit, winkte seiner Liebsten zu und verschwand im Dickicht des Knorkwaldes.

Über Berge und Täler wanderte er ganze zwölf Tage und elf Nächte. Am morgen des zwölften Tages begegnete ihm eine Schnecke. Sie musste uralt sein, denn ihre Schleimspur war schon ganz grün und roch nach dem Mageninhalt zu lange abgehangener Klabauterfrösche, die zwar sehr schmackhaft, aber leicht verderblich sind.

Alois Magen knurrte laut und erinnerte ihn daran, dass er am Vortag den letzten Fliegenhoden verspeist hatte und sich um Nahrung kümmern musste.
Die Lungen der Schnecke rasselten und bei jedem ausatmen lösten sich Beläge von ihren Bronchien. Sie verschluckte sich mit einem finalen Hustenanfall, würgte madenähnliche Bröckchen hervor und blieb keuchend vor Alois Füßen stehen.

„Na Kindchen. Was suchst du hier auf meinem Grund und Boden?“ Die Schnecke beschnupperte ungeniert Alois Beine und Bauch.

Hinter Dornenbüschen und Sträuchern erblickte der Troll ein riesiges, gutgepflegtes Anwesen, das er bis dahin noch gar nicht bemerkt hatte.
„Ich bin auf der Suche nach dem Stein der Schönheit.“ Er deutete eine Verbeugung an und nannte seinen Namen. Nachdem er die tiefen schmutzigen Falten seines Gegenübers genauer betrachtet hatte fügte er hinzu: „Aber du kannst mir da sicher nicht weiterhelfen.“

Die Schnecke gackerte und gluckste bis ihr die Tränen über die Wangen liefen und sie von einem erneuten Hustenanfall geschüttelt wurde.
„Wenn du mir drei Dienste erweist, werde ich dir den Stein überlassen.“ Sie stieß einen blubbernden Schrei aus und sofort kamen zehn kleine Zwerge – es waren in Wahrheit weit mehr, aber Trolle können bekanntlich nur bis zehn zählen – aus den Büschen und verbeugten sich tief vor ihrer Herrin. Dass es sich um Diener handelte daran bestand kein Zweifel, denn sie trugen Uniformen. Jeder eine rote enge Hose und ein grünes am Kragen geschnürtes Oberteil.

Trolle sind dumm, das weiß ein jedes Kind. Und so verwundert es auch nicht, dass Alois der Alten und ihrer Dienerschaft folgte ohne einen Beweis zu fordern, dass sich der Stein der Schönheit tatsächlich in deren Besitz befand.
Das Haus war ein riesiges Gebäude mit Türmen, unzähligen Erkern und vergitterten Fenstern. Gebaut war es aus den verschiedensten Materialien. Stein, Holz und Knochen.

Die Tür schloss sich hinter Alois und er konnte nichts mehr sehen. Aber riechen konnte er. Trolle haben einen ausgesprochen guten Geruchssinn. Die Luft war schwer und der Sauerstoffgehalt extrem gering. Es roch nach verwestem Fleisch. Doch noch etwas lag in der Luft, etwas das Alois nicht kannte.
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Alt 01.06.2009, 12:50   #2
oliver64
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Hallo bibi,

schon erstaunlich, wie alle hier nur ein Thema zu haben scheinen. Aber wenn es sonst nichts Interessantes gibt, dann ist das wohl so.

Ich sagte an anderer Stelle bereits, dass ich mit Prosa nicht so bewandert bin. Daher kann ich dir ausschließlich geschmäcklerisch mitteilen, dass deine Geschichte mich unbefriedigt hinterlässt, vor Allem weil sie endet, wenn sie endlich beginnen sollte. Für eine Kurzgeschichte erzählt du mir am Anfang zu breit von den Typen und beschreibst sogar das Handgepäck des Trolls. Und nach dem wenig ergiebigen Gespräch mit der Schnecke, geht es ab in dieses Haus und Schluss.

Okay, mit diesem Troll ist womöglich auch Schluss, aber wozu dann das Brimborium mit dem veredelten Arschgesicht? Tut mir leid, verstehe ich nicht, gefällt mir nicht.

Beste Grüße
Oliver



NACHTRAG:

Gott, bin ich blöde! FORTSETZUNGSGESCHICHTEN! Steht doch drüber!

Geändert von oliver64 (01.06.2009 um 13:07 Uhr)
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Alt 01.06.2009, 14:44   #3
bibi
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Beiträge: 36
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oliver, wie heißt es immer so schön: wer lesen kann ...
ja, scheint ein interessanten thema zu sein, da dachte ich, ich versuch mich auch mal daran, warum nicht ...


Alois wanderte durch die Gänge des Hauses, als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und traf immer wieder auf diese Zwerge und von jedem ging dieser unbekannte Geruch aus. Sie trugen nicht nur alle die gleichen Uniformen sie rochen auch alle gleich. In seinem Heimatort roch jeder Troll anders. Jedem hing sein ganz eigener Duft an und so konnte man die Trolle, auch in der Dunkelheit, zweifelsohne unterscheiden. Aber hier war es unmöglich zu sagen, welcher Zwerg wohl gerade vor einem stand.

Die Schnecke rief ihre Dienerschaft mit ihrem Blubberschrei zusammen und der Troll folgte der Menge in einen großen prunkvoll ausstaffierten Raum.
„Es ist Zeit für deine Aufgaben, Troll.“ Sprach sie, zwischen zweimal ausspucken. „Du musst als erstes zwei Tage lang mit meinen Zwergen leben, schlafen und tun, was sie tun. Am dritten Tag musst du baden und du sollst deine Belohnung erhalten.“
Das war, selbst für einen Troll, eine leichte Aufgabe, auch wenn er vom Baden nicht begeistert war, und so setzte er sich mit den anderen Zwergen zu den Füßen der Schnecke nieder und wartete.

Die Schnecke entfaltete ein großes Blatt Papier und begann zu singen. Sie sang in den schrägsten Tönen über Schneckenschleim und Schneckenwerk, über Schnecken die liebten und Mücken die ziepten und zu guter Letzt noch über Fliegen, die sich gern auf Mist rumtrieben.
Der Schneckengesang zog sich über viele Stunden hin und als die Schnecke endlich geendet hatte, klatschten die Zwerge begeistert Beifall und brachen in stürmische Jubelrufe aus. Der Troll kratzte sich verwundert am Kopf, denn ihm schien der Gesang so gar nicht besonders und bejubelnswert gewesen zu sein. Aber er war dumm, wie Trolle nun mal sind, so konnte sein niederer Geist die große Schneckenkunst wohl einfach nicht verstehen.
Es war bald Schlafenszeit und so legten sie sich alle in ihre Betten und schnarchten und schnauften im gleichen Takt.

Am nächsten Morgen erwachte der Troll als erster. Es drückte ihn an Beinen und Gesäß und als er an sich hinunter sah, bemerkte er, dass er plötzlich die gleiche rote Hose trug, wie all die Zwerge um ihn herum. Sie war viel zu eng für seine stämmigen Beine, doch er konnte seine eigene Hose nicht finden und musste sie anbehalten.

Er schlich den ganzen Tag durch die Gänge und suchte nach irgendjemandem, der anders aussah oder anders roch. Jemandem der ihm vielleicht erklären konnte, warum er plötzlich diese Hose trug. Aber er traf nur auf Zwerge, die ihm versicherten, wie gut er in seinem neuen Beinkleid aussah. Er hatte seine alte braune Hose gemocht, sie war vielleicht nicht die schönste gewesen, aber sie hatte gepasst, sie hatte ihm Bewegungsfreiheit gelassen. Aber was verstand schon ein Troll von Mode?

Am Abend gab die Schnecke wieder ihre Lieder zum Besten und der Troll fand den Gesang noch schlechter und schauriger als am Abend zuvor. Und wieder klatschten die Zwerge frenetisch Beifall.

Am Morgen darauf trug der Troll ein grünes Hemdchen, das am Hals viel zu eng geschnürt war. Er bekam kaum Luft. Sein eigenes Hemd, das seine Freundin ihm geschneidert hatte war verschwunden. Die Zwerge freuten sich, als sie den Troll in seinen neuen Kleidern sahen und tanzten um ihn herum und beteuerten, wie hübsch er nun sei.

Die ersten beiden Aufgaben hatte der Troll hinter sich gebracht und nun fehlte noch das Baden.
Er ging mit den Zwergen in den Waschraum. Sein Blick fiel in den Spiegel. Fast hätte er sich selbst, zwischen all den Zwergen nicht erkannt, in seiner Dieneruniform. Da rannte er einfach los. Er rannte und rannte durch die Gänge und als er keinen Ausgang fand, rannte er einfach durch die nächstbeste Wand ins Freie.

Geändert von bibi (01.06.2009 um 15:29 Uhr)
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