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16.03.2011, 22:15 | #1 |
Lyrische Emotion
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Eine Ballade des Lebens
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. . Eine Ballade des Lebens Ich bin am frühen Morgen losgezogen, frisch auf in die Natur, denn ihre Pracht entfaltete den sanften Silberbogen aus tausend und auch einer Nebelnacht. Ein Märchentraum, aus Poesie gesponnen, erfüllte mir durch einen Hauch Magie die Seele und das Herz mit höchsten Wonnen und führte mich ins Reich der Fantasie. Dort war ich König und von allen Sinnen verschmolz mein Sein in jenem Hintergrund, wo machtvoll wieder alle Kräfte rinnen zum festen Willen für den Lebensbund. Mir war, als grüßten mich die Altbekannten in bunten Kleidern zwischen frischem Grün im Funkellicht der scheuen Diamanten, die nur im Netzwerk wilder Kräuter blühn. Und der Kulissen alter Bühnenmeister erwachte zur gewohnten Eleganz und bat zum Höhepunkt die Schwadengeister auf spiegelfeuchtem Ort zum letzten Tanz. Fernab begann die Sphäre zu erröten, von warmen Sternenfeuern angestrahlt, da hatte schon ein Chor von hundert Flöten das Schauspiel musikalisch untermalt. Im Violinenstreichelspiel der Lüfte vibrierten Töne über mein Gesicht, und aus Aromen wurden süße Düfte, so wie aus allen Sorgen Zuversicht. Zu schnell war dieser Zauber mir entschwunden, doch meine Seele war jetzt aufgeklärt, ich hatte meinen Ursprung nun gefunden und war auf kurze Zeit zurückgekehrt. Falderwald . .. . . . .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
16.03.2011, 22:47 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Falderwald,
für so etwas bin ich als Kommentator denkbar ungeeignet. Deshalb kann ich nicht sehr viel dazu sagen, außer - na ja - wow? Die sprachliche Eleganz, die jemanden befähigt, so virtuos mit Metaphern umzugehen ohne das Gedicht zu "überfrachten" bewundere ich jedes Mal, wenn ich sie finde. Das liegt allerdings bei mir wohl noch in der Ferne. Falderwald, dieses Gedicht ist wunderschön! Und ich habe etwas gefunden, leider gibt es hier keine Tonübertragung. Und singen sollte ich sowieso nicht, das würde sämtliche Katzen auf die Dächer jagen! Aber ich habe die "Melodie" gefunden. Es klingt wunderbar, auch wenn man wie ich besser nur summt ... Ungefähr so: Tatamtatitatamtatitatita, tatamtatitatitatitatam, Tatamtatitatamtatitatita, tatamtatitatitatitatam. Was wahrscheinlich gar nichts sagt. Leider kann ich das nicht besser zeigen. Das ist das Schöne an Balladen: Es sind Lieder. Was natürlich ein ganz anderes Metrum ergibt. Rein metrisch klingt das "auch" in Strophe 1, Vers 4 nicht gut. Aber im Lied erzeugt es genau den richtigen "Ton", um im Rhythmus der Melodie zu bleiben. Ich habe es genossen. Das Lesen und das Summen! Lieben Gruß (mit einer ordentlichen Portion Bewunderung) Stimme der Zeit P.S.: Nein. Ich schmiere nie Honig um den Bart. Wenn mir etwas wirklich gefällt, dann gefällt es mir wirklich.
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22.03.2011, 20:51 | #3 |
Lyrische Emotion
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Hallo Stimme der Zeit,
das hast du ganz wunderbar "getaktet", denn mir ist sofort eine Melodie dazu eingefallen. Wahrscheinlich nicht die gleiche, aber ich konnte es singen, sogar in verschiedenen Variationen. Fast hätte ich meine Gitarre vom Regal geholt, aber leider nur fast. Vielleicht am Wochenende... Ich freue mich sehr über diesen Kommentar, denn dies ist mein erstes wirkliches Naturgedicht. Es sollte mal etwas anderes sein, als der übliche Frühlingsgesang, der alle Jahre wieder gemeinsam mit dem Lenz erklingt. In jeder Strophe habe ich versucht, ein odere mehrere Bilder einzuweben, um diese zu einem Gesamtwerk abzurunden. Wenn dieses Ziel erreicht ist, kann ich den Versuch wohl als gelungen betrachten. Für die letzte Zeile in Strophe 1 hätte ich noch ein "oder" an der angemerkten Stelle anzubieten, doch diese Zeilen sind einfach für sich dahin geflossen, so daß ich da eigentlich ungern ändern würde. Es sollte auch nah an "Tausendundeiner Nacht" anknüpfen, eben märchenhaft. Und wenn man es singen kann... Vielen Dank für deine positive Rückmeldung... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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23.03.2011, 21:29 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo faldi,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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26.03.2011, 20:45 | #5 |
Lyrische Emotion
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Hi gin,
ja, aber ist die Phantasie nicht auch ein Teil der Natur? Ich glaube gar, daß die Natur die größte Phantasie überhaupt haben muss, bei den ganzen Lebensformen, die sie bisher hervorgebracht hat. Alleine schon, daß sie Wesen mit einem abstrakten Denkvermögen erschaffen hat, zeugt von der Grenzenlosigkeit ihrer Vorstellungen, von dem, was überhaupt möglich ist. Was liegt da näher, als in dieses wahrhaftige Märchenreich einmal einzutauchen und es von der anderen Seite aus zu betrachten? Wir können zwar vieles erklären, physikalische, chemische und auch biologische Vorgänge, doch die eigentliche Kraft, die alles in Gang hält und das Leben genannt wird, bleibt wohl auf ewig ein Mysterium. Wir können diesen Märchentraum erleben, wenn wir das wollen, aber wer weiß, wie lange noch...? Ich bin einfach mal in der Betrachtung versunken und habe mich einen kurzen Moment dem menschlichen Dasein entzogen. Auf jeden Fall kam es mir so vor... Vielen Dank für deine Rückmeldung und deine Gedanken... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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28.03.2011, 09:05 | #6 |
Gedankenspringer
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@Falderwald
Beifall Faldi, du kannst es noch. Ich leiste mir den Spam ohne Anregungen auf „Verbesserung“. Ich musste jetzt schreiben sonst vergesse ich es wieder. Schöne Zeilen, prima Gefühl und Phantasie. |
28.03.2011, 13:48 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Faldi,
es gibt so gut wie kein Gedicht von Dir, das einem nicht gefällt. Mit dieser Ballade hast Du deine Meisterschaft einmal mehr demonstriert. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Vom Rhythmus her schon - da hätte ich keine Bedenken. Die ausgefeilte Wortfindung verlangt aber ein tiefes Eindringen in lyrische Sphären. Gern gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Justin |
29.03.2011, 22:23 | #8 |
Lyrische Emotion
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Moin horstgrosse,
ich danke dir für die wohlwollenden Worte zu diesem Text. Gefühl, Fantasie, schöne Zeilen, was kann sich ein Autor mehr wünschen? Hi Justin, du machst mich ja richtig verlegen... Ich liebe den 5-hebigen Jambus für romantische Gedichte. Auch im Sonett, richtig angewendet, kann er sehr effektiv sein. Zur Wortfindung kann ich nur sagen, daß ich mich in den letzten Monaten mit hochgeistiger Lektüre befasst und immer wieder Goethe gelesen habe, wobei ich den Faust I richtiggehend auseinander nahm und studierte. Ich glaube, daß dies gute Übungen sind, um den Wortschatz zu erweitern, auf jeden Fall kann es nicht schaden... Ich danke euch für eure Rückmeldungen und habe mich sehr darüber gefreut... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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22.04.2011, 12:29 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Faldi,
ich melde mich noch mal zurück mit einem interessanten Vergleich. Im letzten Kommentar schreibst Du über deine anregende Beschäftigung mit Goethes "Faust". Das scheint auf den ersten Blick eine schwer verdauliche Kost zu sein, die von den meisten gemieden wird. Aber ich verstehe es auch irgendwie. Denn Du wirst beim Dichten davon inspiriert und kleidest gewisse Wortschöpfungen in ein zeitgemäßes Gewand. Nicht nur Goethe hättest Du anführen können, sondern auch andere Klassiker. In diesem Sinne könnte man sagen: "Verachtet mir die Meister nicht". Nun die andere Seite, die gestern in einem Zeitungsartikel offenbar wurde. Im Rahmen des Projektes "Zeitung in der Schule" hat sich unser Gymnasium bundesweit mit einer von ihr gestalteten Seite an die Spitze emporgearbeitet. Es werden Wettbewerbe ins Leben gerufen, umrahmt von entsprechenden Events. Ob das aber wirklich so förderlich ist, bleibe dahin gestellt. Es heißt dort u. a.: "Der deutschlandweit bei Poetry-Slams erfolgreiche Dominik Bartels will einer Klasse moderne Dichtkunst fern von Goethe und Schiller nahebringen". Das ist also eine klare Abkehr zu dem, was Du für hilfreich befindest. Den Schülern wird somit suggeriert, sich ganz anders zu orientieren. "Poetry-Slam" ist eine amerikanische Erfindung, und was von dort kommt, muß nicht immer nur bejubelt werden. Ob Du von diesen Poetry-Slams so begeistert bist, halte ich für fraglich. Zumindest würdest Du nicht alles durchgehen lassen. Beim Lesen des Artikels habe ich sofort an Deinen Eintrag gedacht und der Vergleich hat sich geradezu aufgedrängt. Liebe Grüße Justin |
23.04.2011, 19:57 | #10 |
Lyrische Emotion
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Guten Abend Justin,
natürlich hätte ich noch andere Klassiker anführen können, doch warum sollte ich mich mit weniger zufrieden geben, als dem Besten? Und das war nun mal Goethe... Diese Poetry-Slams bereiten mir kein Kopfzerbrechen, weil sie einen anderen Zweck erfüllen und ein anderes Publikum anprechen. Sie sind eine Modeerscheinung, wie übrigens die Musik auch. Man kann sich durchaus für die eine oder andere Variante entscheiden, man kann auch beides praktizieren, keine Frage, ich bin jedoch ein Hardliner der gebundenen Metrik, weil sie in meinen Ohren am besten klingt und ich ganz einfach so am liebsten schreibe. Und ich bin mir sicher, daß die klasische Lyrik alle Moden überstehen wird, genau wie die klassische Musik das bisher getan hat. Es steht jedem frei, sich dem Neuen anzuschließen oder das Alte zu pflegen. Es mag sein, nein, es ist wohl so, daß ich diesbezüglich erzkonservativ bin, zumindest was meine Texte angeht. Nicht daß ich eine zeitgemäße Sprache ablehne, aber ich versuche dieser immer eine gebundene Form zu geben, wenn ich einen lyrischen Text verfasse. Was den von dir angesprochenen Schülern suggeriert wird, bleibt letztlich egal, die Hauptsache ist doch, das jemand überhaupt dafür gewonnen wird. Und derjenige, der sich wirklich für Lyrik interessiert, wird über kurz oder lang nicht an den klassischen Formen vorbei kommen. Und wer weiß, vielleicht bleibt der ein oder andere ja auch hängen. Das kann man nie wissen... Liebe Grüße Falderwald
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