|
13.03.2009, 14:01 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Schlaf gut!
Blicke spiegeln sich
in blauen Glasscherben, während das Quecksilber ein letztes Mal schillert, bevor es versickert. Verwelkte Rosen liegen unachtsam weggeworfen hinter dem Rasenmäher. Eine Straßenbahn donnert mit hohem Tempo an den gelben Häusern vorbei. Es fließen die Fußstapfen, vom Regen durchnässt, in den Abgrund des Vergessens. Zeitlos wandeln wir umher. Der Zeiger der großen Turmuhr ist abgebrochen, irgendwann, gestern. Geändert von Seeglitzern (16.03.2009 um 08:58 Uhr) |
13.03.2009, 16:13 | #2 | |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Liebe cori,
ich stehe ein wenig ratlos vor deinem Text und zwar deshalb, weil ich den Inhalt nicht zu entschlüsseln vermag. Da sind Blicke, die sich spiegeln, also von einem Lebenden, dann sprechen die verwelkten Rosen von Tod. Und das Quecksilber? Zitat:
Und auch der letzte Abschnitt spricht mich sprachlich sehr an. Formell könnte der Text noch einen kleinen Feinschliff vertragen. Darf ich dir zeigen, wo und wie? Blicke spiegeln sich Was meinst du zu den Veränderungen? Ich hab mich sehr gern mit deinem Text beschäftigt. Liebe Grüße, katzi
__________________
. © auf alle meine Texte
|
|
13.03.2009, 18:07 | #3 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Liebe cori,
ich stehe auch etwas ratlos vor dem Gedicht. Wurde der Fieberthermometer (blaues Glas?) weggeworfen nach dem letzten Gebrauch, weil der Tod kommt? Die verwelkenden Rosen deuten auch darauf hin, denn es kommen keine frischen Blumen nach. Das Leben draußen geht weiter wie üblich. Und der abgebrochene Zeiger: Ist er eine Metapher für die Ewigkeit? Hochinteressant, wenn auch kryptisch. Kühl bei aller Intensität zwischen den Zeilen. Katzi ist eine Meisterin der äußeren Form, ihre Anregung finde ich gut. Ebensogut finde ich aber auch die individuelle Form, die der Norm widerstrebt! Lieben Gruß von cyparis Geändert von Leier (14.03.2009 um 22:16 Uhr) |
16.03.2009, 09:08 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Liebes Katzi, liebe Cyparis,
ich habe, Katzi, Deinen Vorschlag voll und ganz angenommen und Danke Dir. Cyparis, Deine Vermutung stimmt komplett. Was ist die Welt noch wert, wenn die Liebe stirbt? Sei es im physischen oder psychischen Sinn. Die Rosen hinter dem Rasenmäher. Die Grabkranzrosen auf dem Friedhof hinter dem Rasenmäher des Gärtners oder die Rosen, die am Bette standen, als der Geliebte verstarb, ... wie man es sieht, es setzt hier ein Sterben voraus. Die Straßenbahn bietet keine Verschnaufpause. Die Fussstapfen vor dem Abgrund, wie ferngesteuert wird Erde hinab geworfen. Regen verwischt die Spuren. Die Zeit ist stehengeblieben. Ah ja, das Fieberthermometer stimmt auch. Das Quecksilber ist das Gift, dass durch alles dringt. Sicher, es ist kryptisch, aber dann ja doch nicht allzusehr, wenn Cyparis und Katzi ansatzweise, bis ganz dahinterkamen. Ich freue mich, dass Ihr Euch mit meinem Gedicht auseinander gesetzt habt. Vielen Dank, ich freue mich sehr. Bussis cori |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|