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17.05.2009, 11:56 | #1 |
Der reimende Irrsinn
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Das Ende der Geschichten
Die Zeit verschluckt die letzten Zeugen,
was einstmals war, ist bald vergessen. Das Damals muss dem Jetzt sich beugen, man hegt nur Zukunftsinteressen. Verborgen bleiben Heldentaten, versiegt ist manche Wissenstränke, die Fantasie vergeht in Raten und leere Alben füllen Schränke. Wir lassen uns zu leicht betören, von Lehren, die im Nichts versanden, zu selten fragen wir und hören, wie Menschen Glück und Leid durchstanden. Solch Schatz gilt es für uns zu erben, auf den ist niemals zu verzichten. Mit allen Alten, die versterben, verlieren wir zudem Geschichten. Geändert von Strassenreimer (29.05.2009 um 22:35 Uhr) |
17.05.2009, 16:27 | #2 |
Gesperrt
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Lieber Strassenreimer,
als ganz besonders stark empfinde ich die beiden letzten Zeilen! Großartig, besser gehts nicht. Ein tolles Werk! Hier "Ein Schatz gilt es, für uns zu erben," fehlt ein Komma. Sehr, sehr nachdenkliche Grüße, Medusa. |
17.05.2009, 17:48 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber strassenreimer,
das nenn ich wirklich ein gedicht - gut gereimt und ein stück weisheit zum schluss. kopfnick und beifallklatsch larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
17.05.2009, 22:23 | #4 |
Slawische Seele
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Lieber Strassenreimer,
ich denke das kann nur jemand schreiben, der noch zugehört und beobachtet hat, dass Geschichten verloren gehn. Dabei dürften sie unendlich spannend und anziehend sein. In unserer schnelllebigen, zukunftsorientierten Zeit müssten sie anmuten, wie von einer anderen Welt. Doch die Geschichtenerzähler leben nicht mehr mit uns. Sie leben in Seniorenheimen und werden zu Zeiten besucht, wo kein Raum für Geschichten mehr bleibt. Ein nachdenkliches und weises Gedicht, in dem sogar ein Strassenreimer auf eine entwaffnende Pointe verzichtet. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
20.05.2009, 13:00 | #5 |
Flaschenpost
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hallo Strassenreimer,
ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, ein rundherum gelungenes Gedicht. Der Kreuzreim zieht sich sauber durch das Gedicht und passt gut zur ernsten Thematik. In deinen Worten steckt viel Weisheit. Aus der Vergangenheit ließe sich wirklich viel lernen und vielleicht auch so mancher Fehler vermeiden. Gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
20.05.2009, 21:15 | #6 |
Der reimende Irrsinn
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Hallo Ihr Lieben!
Ich bin entzückt von soviel Lob. Das tut nach solch langer Zeit wirklich gut. Warum ,Medusa, da ein Komma hinkommen soll, wird sich mir wohl nie erschließen. Ich lese es ohne Nebensatz. Bitte um Aufklärung!!! Und ja, Dana, auch ich kenne die Grenzen der schlechten Pointen. Aber so gesehen, fällt mir nachträglich bestimmt noch etwas ein... Vielen, vielen Dank und herzlichste Grüße Geändert von Strassenreimer (20.05.2009 um 21:17 Uhr) |
20.05.2009, 21:41 | #7 |
gesperrte Senorissima
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Hei, Strassenreimer -
kann im Moment auch nur LOB sprechen! Einzig der falsche Nominativ in S4Z1 (wo dann auch das Komma fehlt) blieb mir arg im Halse stecken. Entweder "Einen Schatz..." oder (wegen der Metrik) "Den Schatz"..". Ich kommentiere später noch mal. Kann aber Morgen darüber werden. Lieben Gruß von cyparis |
29.05.2009, 22:36 | #8 |
Der reimende Irrsinn
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Hallo Cyparis!
Danke, für das Finden eines Fehlers. Ich hoffe, dass es so auch geht. Für das Lob einen aufrechten Dank LG |
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