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25.07.2014, 19:34 | #1 |
Wortgespielin
Registriert seit: 18.07.2014
Ort: NRW
Beiträge: 664
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Normalisierung
Die Flanke kam, Brust Spitze Tor...
Und Mutti kam gar aus Berlin. Orgastisch grölt der Weltenchor. und sie klatscht wie ein Pinguin. Ein Fi- Fa- Feuerwerk der Freude, Brot und Spiele für die Welt. Nur wer sie hat, behält die Räude, wer es hat, vermehrt sein Geld. Noch grünt so grün das Rasengrün. Ein Götzenbild geht um die Welt. Doch wird auch dieses bald verblüh'n vier Sterne funkeln wie bestellt. Oh, Freude schöner Götterfunke, alle im Dilirium. Betreten, manche noch betrunken, ziehn sie aus dem Stadion. Und vom Himmel fallen Flieger in das große Sommerloch. Alle fühlen sich als Sieger, fragt sich nur, wie lange noch. Denn der Schütze, der verkohlt dich, Affen schreien kolossal. Ein Gazastreifen wiederholt sich, Welt macht wieder auf normal. Geändert von AAAAAZ (26.07.2014 um 12:26 Uhr) |
25.07.2014, 19:58 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi AAAAZ,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
Geändert von ginTon (25.07.2014 um 20:14 Uhr) |
25.07.2014, 23:23 | #3 |
Wortgespielin
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Hallo gin,
hatte mit dem Text bereits während der WM angefangen, als in den Halbzeitpausen politische Themen einfach an die Wand gespielt worden sind. Die Relationen und damit verbunden die Betroffenheiten waren verschoben. Nun, was hat was mit wem zu tun, fragst du dich? Scheinbar nichts, und doch alles mit allem, denn die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit war bei mir zumindest in hohem Maße beeinflusst. Die Spieler mit ihren internationalen Karrieren in den verschiedenen Clubs erschienen mir zum Teil wie das Feuerwerk einer freundlich familiären Fußballer-Weltengemeinde, in der Sozialisierung ihrer jeweiligen Teamschmiede. Man(n) kannte sich. Das Gedicht erwähnt bewusst das Feuerwerk, den aktuellen Abschuss/ Absturz von Flugzeugmaschinen und den Gazastreifen in einem Atemzug, so wie ich es ja auch während der WM auf der Leinwand erlebt hatte. Es ist eher als Kollage oder assoziatives Tagebuch und weniger als politisches Statement zu verstehen. Da muss ja jeder seinen eigenen Schlüsse draus ziehen. Danke für deinen Kommentar, AZ |
27.07.2014, 18:21 | #4 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo AAAz
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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27.07.2014, 18:36 | #5 |
Matador mit Adlerblick
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Beiträge: 341
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Hallo AAAAZ,
Politik ist Politik und Weltmeisterschaft im Fußball ist Weltmeisterschaft im Fußball. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Das ist richtig so, oder? Brot und Spiele allerdings wurden schon immer abgehalten (siehe in dieser Rubrik mein Gedicht gleichen Titels) und immer mit dem gleichen Ziel: Die Menschen von Politik ab- und fernzuhalten. Das gelingt zumeist, aber immer nur zu dieser Zeit. Heutzutage sind wir wohl ein wenig sensibler, was Politik angeht und können hoffentlich unterscheiden zwischen Brot und Spielen. LG Holle
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Mit Adleraugen such ich dich, durch Adleraugen find ich dich. |
29.07.2014, 03:31 | #6 |
Wortgespielin
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Hallo ginTon, hallo Hollerith,
wie weit sich wer in seiner politischen Wahrnehmung beeinflussen lässt, und inwieweit Sport und Politik wirklich getrennt voneinander wahrnehmbar sind, kann ich im einzelnen natürlich nicht ermessen. Zumindest registriere ich aber, dass das Weltenbild zunehmend manipulativen Kräften und Interessen ausgesetzt ist. Informationen fehlt die Zeit einer langen notwendigen Recherche, Stimmungen werden wichtiger als Fakten, und kurzfristige Befriedigung weicht einer langlebigen Zufriedenheit. Realitäten werden oftmals retroperspektiv geschaffen. Wer hat welchen Schuss zuerst wo abgegeben, und welches Flugzeug vom Himmel geholt. Einfach scheint es, sich nur einer Quelle anzuschließen, und ihr Glauben zu schenken. Sport wird für diese Stimmungen mit Sicherheit oftmals instrumentalisiert. Was ist, wird zur Glaubensfrage, denn uns fehlt in dieser komplexen Welt die Übersicht und die Zeit um die Quellen kritisch nachzuprüfen und die notwendigen Fragen zu stellen. Es müssten mEA mindestens fünf unabhängige Tageszeitungen herhalten, um sich ein ungefähres Abbild der Wirklichkeit zu verschaffen. Schafft heute kaum jemand. Interessen verschmelzen miteinander, Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft gehen Abhängigkeiten ein, die es noch nie in diesem Ausmaß gegeben hat. Vielleicht seid ihr so sensibel, dass ihr Äpfel von Birnen unterscheiden könnt, vielleicht glaubt ihr auch nur dem, was auf der Verpackung draufsteht. Mir fällt das alles jedoch zunehmend schwerer, und es ist für mich einfacher dem einzelnen Menschen in seine selbst zusammengeschusterte Einzel- und Individualwelt zu folgen, als die politische Wirklichkeit zu erfassen. Der Naive ist oftmals einfach zu beneiden. AZ |
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