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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 25.10.2012, 23:09   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
Standard Erstes Sonett

.
.

Fast jeder hier kann auf Sonette schon verweisen,
und mancher Spezialist hat ihnen sich verschrieben;
Sonette sind Idol, der Paarreim wird vertrieben.
Ein jedes fühlt sich an, als wollte es beweisen,

dass einzig diese, die besondre Form der Dichtung,
mir nicht gelingen soll und somit nicht gestattet
ein Kettenglied zu sein. Bleib außerhalb, beschattet!
Und melde dich zu Wort, wenn gnädig dir die Richtung

sich paarend zu erkennen gibt, um sie geschlungen
sonettgetreu in vierzehn Zeilen zu verfassen.
Hier endlich stehen sie, mir qualvoll abgerungen,

so netten Dichtern zum Zerreißen überlassen.
Vielleicht bin ich nur Sämann für die bösen Zungen,
weil sie aus blanker Furcht vor meiner Saat erblassen.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)

Geändert von Dana (10.01.2014 um 17:52 Uhr) Grund: Bevor der Vollsteckungsbescheid von eKy kommt
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Alt 25.10.2012, 23:49   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
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Standard

Hi, Dana!

Nicht schlecht für einen ersten Versuch, bloß mit der Anzahl der Hebungen pro Zeile hapert es - das sollten beim Sonett 5 sein, die Zeilen immer unbetont beginnend.

Deine Strophen: 6-6-6-6 --- 6-6-6-6 --- 6-6-5 --- 6-Rhythmusfehler("für böse" müsste "für die bösen" heißen)-6

Eine einzige Zeile ist von korrekter Länge...tz-tz-tz! Es fällt leichter, diese eine den anderen anzupassen: "Hier endlich stehen sie, mir qualvoll abgerungen"

Deine Sprache ist gut und klangvoll. Du solltest in dieser Richtung weitermachen!

Gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (25.10.2012 um 23:52 Uhr)
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Alt 30.10.2012, 19:58   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Dana,

da hast du doch sehr schön mit dieser Form gespielt. Und selbst Erich konnte nur ein Fehlerchen finden, der war mir beim Lesen gar nicht aufgefallen.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 30.10.2012, 20:40   #4
Chavali
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Liebe Dana,

wie schön, du hast es gewagt und gewonnen:
Nämlich die Erkenntnis, dass Sonettschreiben gar nicht so schwer ist.
Glaube ich. Denke ich. Meine ich.

Obwohl - ein perfektes Sonett gibt es nicht.
Es gibt da ja x-Varianten, in fast jedem europäischen Land eine andere Tradition und eine andere Vergangenheit.
Die Wikipedia-Seite ist da sehr ausführlich.

Ich hab schon soviel Sonette gelesen, aber ein Sonett über das Sonett war noch nicht dabei.
Ich finds Klasse!

Lieben Gruß,
Chavali
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 02.11.2012, 20:55   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,
ach du - trotzdem, du bist so (richtig) nett.

So schnell mach ich das nicht wieder! Es fiel mir wirklich schwer. Auch wenn ich mich verzählt habe, saß ich daran wie einst in einer Mathearbeit.
Die Vorschläge übernehme ich gern und bald.
Über deine Rückmeldung habe ich mich sehr gefreut.

Lieber Thomas,

auch dir herzlichen Dank - was soll ich sonst sagen? Habe mich eigentlich auf humorige "Herablassungen" eingestellt.
Ich durfte einmal mitspielen und wurde nicht gnadenlos zum Würfelspiel ausgesondert - das ist mehr, als ich erwartet habe.
Gerade darum müsst ihr nun mit einem nächsten rechnen.

Liebe Chavali,

ich "echt" habe ich ganz schön gestrampelt. Ich wollte es wissen.
Vielleicht fiel es mir darum so schwer, weil ich ein Sonett über Sonette gewagt habe, ohne vollkommenes Wissen. Mir ist die Flut der vielen Variationen einfach zu viel.
Du hast trotzdem gelobt und das nehme ich als Laie gern an.

Euch allen liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 29.06.2013, 19:40   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

ein sechshebiges Sonett, wie Erich schon anmerkte, ist natürlich kein Sonett im klassischen Sinne, aber die Regeln sind heutzutage etwas weiter gefasst, so dass dies auf jeden Fall als Sonett durchgehen mag.

Wenn ich an R.M.Rilke denke, was der von der Form her für "verkrüppelte" Sonette abgeliefert hat, dann ist deines hier auf jeden Fall viel näher an der klassischen Form.

Die Wortwahl ist dir gut gelungen und ich finde, du bist auf dem richtigen Wege.
Wie du weißt, liebe ich Sonette und ich würde mir wünschen, noch viel mehr davon von dir zu lesen.
Üben, üben und nochmals üben und dann wirst du sehen, es ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht glauben magst, denn wenn das dichterische Denken einmal in dieser Form "gefangen" ist, dann lässt es einen auch nicht mehr so schnell los.

Alle Achtung für diesen ersten Versuch, das hat mir gut gefallen. .. .


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 29.06.2013, 20:53   #7
Erich Kykal
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Dennoch bleiben die 2 Fehler - die Dana übrigens nie ausgebessert hat!

S3Z3 und S4Z2 sind fehlerhaft, wie bereits von mir ausgeführt! Aber offenbar hat das niemand registriert...

Leicht verhuschte Grüße, eKy
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Alt 29.06.2013, 21:06   #8
Dana
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Lieber Faldi,

ich kann alles, was du gesagt hast, nur geschmeichelt hinnehmen.
Dort, wo ich selbst nicht übe, habe ich sehr schöne und gute Beispiele von dir.
Doch der "Säemann" in mir bleibt an der Saat. Schauen wir mal, was da so aufgeht.
Danke und liebe Grüße
Dana

Lieber eKy,

dein "Trotzdemlob" hat mich so gefangen genommen. Ich schaue ganz bestimmt noch einmal genau hin und versuche zu verschlimmbessern. Ich habe mich in der Zwischenzeit an kein weiteres Sonett gewagt.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 10.01.2014, 00:14   #9
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Nach wie vor sind die Fehler unausgebessert! Hiermit ermahne ich dich mal wieder, dieses hübsche Stückchen nicht verkommen zu lassen!

Bei meinem ersten Kommi war ich gar zu streng und wusste auch nichts von alten Sonettformen. Das 6-hebige Sonett ist also durchaus statthaft.

Das bedeutet, dass nur 2 kleine Fehlerchen zu korrigieren sind:

S3Z3 und S4Z2. Hier biete ich leichte Korrekturen an, mit denen diese Zeilen dann auch 6 Heber hätten:

"Hier stehen sie, dem Kopf recht qualvoll abgerungen,"

"vielleicht bin ich nur Säemann für die bösen Zungen,"

Erneut sehr gerne gelesen!

LG, eKy
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Alt 10.01.2014, 18:14   #10
Dana
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Hallo, lieber eKy,

du bist ja noch penetranter als Faldi.

Nein, ich habe deine Kritik beschämt aber auch einsichtig übernommen, danke dafür.
Den "Säemann" habe ich allerdings so gelesen: Sä - e - mann.
Sicherlich kann man darüber "streiten" - doch wozu?

Liebe Grüße
Dana
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