Aus den Wolken rutscht ein Schwall

[Blaugold]

Die wolkenlose Wärme langtägiger Wochen
versteckt sich noch in Erde unter manchem Grünen,
und hat sich mittlerweile zwischen all den Dünen,
inmitten Sand und Wurzeln, grasnarbig verkrochen.

Die Winde über Strand und schaumbekronten Wellen
bewegen bunte Segel. Riesig ist das Heer
von Skippern kleiner Bretter; Pistenspaß im Meer.
An Klippen oder Felsen kentern und zerschellen

so manche Surferschlitten splitterschnell in Stücke.
Da plötzlich kommt Bewegung in die Schar am Rande
des Ufers. Wilde Böen sind gar jetzt imstande
die Sonnenschirme mitzunehmen. Welche Tücke.

Die Menschen auf den Tüchern rennen. Ungelegen
und störend kommt der Sturm den Leuten. Doch sie lachen,
bedecken sich noch schnell mit unpassenden Sachen
denn aus den Wolken rutscht ein Schwall mit Sommerregen.

[Ibrahim]

Ich kann den Sommer am Meer nicht mehr erwarten. Nach diesem schönen Gedicht umso weniger. LG Ingo (aus dem Alpenland).

[ruhelos]

hallo Blaugold,

ein wirklich gelungenes Sommergedicht hast du hier verfasst. Mir gefällt das Reimmuster mit den umarmenden und eingeschlossenen Reimen. Es liest sich eigentlich eher wie eine Geschichte als wie ein Gedicht. Die Metaphern sind gut und passend gewählt und ergeben ein stimmiges Sommerbild. Wie die Menschen am Strand in deiner Beschreibung, den plötzlichen Sommerregen an diesem eigentlich herrlichen Sommertag nicht übel nehmen, genausowenig wird beim Leser dieses schöne Sommerbild zerstört. Die angenehme Stimmung bleibt erhalten.

Viele Grüße
ruhelos

[Blaugold]

Hallo Ibrahim
Ja, ein Sommerregen macht Badende nicht wirklich zum Ärgern nass. Ich gehe ja nicht unbedingt jedes Jahr ans Meer, da muss ich so weit fahren. Mir genügt ein See in der Umgebung. Da regnets auch manchmal.

Hallo ruhelos
Freut mich, dass das Reimschema gefällt. Du interpretierst richtig, es soll ein leichtes Sommergedicht sein ohne Anstrengung beim Lesen oder nachsinnieren.

Ich danke euch für Lob und Kommentare.

Blaugold