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14.05.2014, 00:34 | #1 |
verkannt
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Pulsschlag
;-)
Ich hab versucht mich deinem Pulsschlag anzupassen, den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen und es verflucht, ich meine dieses Selberhassen, wenns nicht gelang nach deinem Singesang zu tanzen. Das was mir fehlt, ist etwas Weiß auf blauem Hintergrund, einfach nur dich, in kunterbunt und eine Hand die ab und an dann meine hält wenn mir der Tag mal wieder auseinanderfällt. Nun zieh schon los, verteile weiter deine Sterne und ich, ich schau mir aus der Ferne, deinen Neonhimmel an. So lang ich es ertragen kann.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
14.05.2014, 09:47 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 431
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Hallo Cebrail,
das klingt sehr traurig, geradezu wie ein Rückblick und der Versuch, sich den Gegebenheiten anzupassen. Mit etwas Wehmut wird hier geschildert, was dem Lyrischen Ich fehlt und dass seine Tage momentan sehr schwer zu ertragen sind. Es kann nur noch aus der Ferne dem Geschehen zuschauen, weil sein Objekt der Begierde nun an einem anderen Ort agiert. Das scheint ihm sehr schwer zu fallen und es weiß nicht, wie lange es diese Situation noch durchzuhalten vermag. Ich ahne eine verflossene Beziehung und wünsche dem Lyrischen Ich Durchhaltevermögen für diese schwere Phase. Die Zeit heilt letztllich alle Wunden. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
14.05.2014, 17:04 | #3 |
Gast
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Hallo Cebrail
Ich habe Deine Gedicht gelesen, weil das Wort kunterbunt bunt war, das fiel sofort ins Auge.
Du beschreibst hier jemanden, der versucht sich dem Anderen anzupassen, was nur teilweise gelingt. Die Worte sind melancholisch, aber klar. Ich finde gut das Du das Gedicht dreigeteilt hast. In der 1sten: Schilderst Du den Schmerz:ich meine dieses Selberhassen, 2ten: Schilderst Du : das Vermissen, und die eigene Unfähigkeit so zu sein, wie sie es sich vielleicht wünscht. Das Wort kunterbunt finde ich in diesem Zusammenhang stark. 3ten: Derjenige läßt sie los, sie kann so sein wie sie ist, in der Ferne, oder innerlich Fern. Derjenige mag die Sterne, und sie ist anders, sie mag einen Neonhimmel. Sehr gerne gelesen, ich hoffe ich habe nicht allzu daneben getippt. LIebe Grüße sy |
14.05.2014, 17:41 | #4 | ||
ADäquat
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Hi Cebi, ich hab versucht
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27.07.2014, 13:21 | #5 | ||||
verkannt
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Hallo Narvik,
schön deine Worte unter diesem Text zu finden. Zitat:
Hier geht es eher um so was wie Einsicht. Darum dass, das LyI einfach im Begriff ist zu Erkennen, dass zwei Welten aufeinandergeprallt sind und dass sich Wunschdenken und Realität nicht immer vereinbaren lassen, da die grundlegenden Ansichten doch zu verschieden waren. So war hier mein Gedanke, dass sich das LyI darauf besinnt hat, dass er mehr als materielle Dinge im Leben gibt, dass es vielleicht gerade im Begriff ist ansatzweise zu verstehen was das Leben im eigentlichen Sinne sein kann, dass es mehr ist, während das LyD doch eher auf Wohlstand, Glanz und Sicherheiten ausgerichtet ist, oder so . ... und manche Wunden werden auch gepflegt, wenn du verstehst. Letzendlich ist es doch so, dass man die Dinge, welche einem am Herzen liegen, ziehen lassen sollte, will heißen, sowieso nicht mit Gewalt halten kann, denn nur was aus freien Stücken bleibt ist auch ehrlich. Denke ich. Ein wenig hatte ich auch den "Kreidekreis" im Auge. Danke für deinen Kommentar. Einen lieben Gruß C. Hallo sy, freut mich dich hier zu lesen. Deine Interpretation ist treffend, oben habe ich ja noch einiges dazu zu Narvik gesagt und dass dir die Dreiteilung ins Auge gefallen ist ist freut mich sehr. Kunterbunt ... steht für die Sicht des LyI, weil das Leben eben bunt ist, nicht schwarz/weiß und ich mag das Wort, sehr sogar, es hier bunt zu machen war ziemlich spontan. Ich danke dir für deinen Kommentar. Einen lieben Gruß C. He Katzi, sei gegrüßt. Ob in der beschrieben Beziehung nun der eine Part stärker oder schwächer erscheinen sollte ist nicht wirklich gewollt und lag auch gar nicht in meinen Sinnen. Zitat:
Zitat:
Bei der von dir korrigierten Form ändert sich allerdings der von mir angedachte Lesefluss, vielleicht sollte ich mit Schrägstrichen oder ähnlichem arbeiten oder ich vertone die Teile in Zukunft einfach alle .... Vielleicht werde ich Zukunft wirklich einfach auf Kommasetzung verzichten und es als künstlerische Freiheit auslegen . Ich überlege gerade hin und zurück ob ich deinen unten stehenden Vorschlag einfach übernehmen sollte. Zitat:
Danke dafür, dass du dir Gedanken zu meinen Worten gemacht hast und einen schönen Sonntag noch. Einen lieben Gruß C.
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29.07.2014, 03:06 | #6 |
Kiwifrüchtchen
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Beiträge: 945
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Ach Cebrail,
was ist das bloß mit Dir, dass Du es schon wieder schaffst, voll in mein Gefühlszentrum zu treffen? Zur Zeit bin ich nämlich grad dabei, mein persönliches Wollknäuel zu entwirren. Dazu braucht man aber erst mal ein Fadenende. Dein Text hat mir eins in die Hand gegeben. Du hast in Worte gefasst, was ich bislang nicht sehen konnte, weil ich einfach nicht wusste, wonach ich Ausschau halten soll. Mir war weder klar, WAS es ist... noch, DASS es überhaupt ist. Wie seelentief mir Dein Werk geht, vermag ich gar nicht zu beschreiben. Danke für die dargereichte Brille. Über die Zeichensetzung wurde ja bereits gesprochen. Grundsätzlich plädiere ich immer FÜR Satzzeichen. Hier würde ich jedoch vorschlagen, (FAST!) ganz darauf zu verzichten. Was immer Du entscheidest, es sollte in jedem Fall durchgehend konsequent sein. Mit geschickter Zeilenaufteilung kannst Du bei diesem Text dasselbe erreichen wie mit Satzzeichen. Und wenn Du ihn noch optisch leserfreundlich präsentierst, dann wär alles perfekt. Mir persönlich gefällt ein kompakt angeordnetes Werk halt viel besser als ein chaotisches Buchstaben(woll)knäuel. Ich lass Dir meine Idee dazu hier, sowie auch einen Vorschlag für eine klitzekleine Änderung im Text... plus eine Korrektur: Was mir fehlt, ist DICH in kunterbunt... geht nicht, aber genau das wär's ohne den Einschub 'etwas Weiss auf blauem Hintergrund'. Ich hab versucht mich deinem Pulsschlag anzupassen den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen und es verflucht ich meine dieses Selberhassen wenns nicht gelang nach deinem Singesang zu tanzen. Das was mir fehlt ist etwas Weiss auf blauem Hintergrund einfach nur du in kunterbunt und eine Hand die ab und an die meine hält dann wenn mir der Tag mal wieder auseinanderfällt. Nun zieh schon los verteile weiter deine Sterne und ich ich schau mir aus der Ferne deinen Neonhimmel an solang ich es ertragen kann. Was hältst Du davon? Wenn Du meinst, Dein 'dann' wäre für die Sinngebung unverzichtbar, würd ich's, wie vorgeschlagen anordnen. Gesetzt den Fall natürlich, Dir gefällt's. Das 'dann' einfach wegzulassen, wär aber mM nach auch kein Verlust. Dann würd ich's so sortieren: Das was mir fehlt ist etwas Weiss auf blauem Hintergrund einfach nur du in kunterbunt und deine Hand die ab und an die meine hält wenn mir der Tag mal wieder auseinanderfällt. Sehr, sehr gern gelesen und mich damit beschäftigt. LG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal Geändert von Lailany (29.07.2014 um 03:56 Uhr) |
31.07.2014, 10:02 | #7 | |||
verkannt
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guten morgen lai, (oder besser guten tag )
es freut mich deine worte unter meinem text zu finden. Zitat:
Zitat:
Zitat:
widerstrebt mir ein wenig, da es nicht zum inhalt passt und das sind auch attribute die nicht zu mir/dem text passen . ich will ein wenig die schwere, die in den worten steckt, hier festhalten. ein zu leichtes "herunterlesen" mag mir gerade nicht gefallen, auch liegt mir was dran, den leser ein wenig zum stocken zu bringen und den von mir angedachten leserhythmus ein wenig zu päsentieren, oder so. ich mag so wollgeknäule, vielleicht einfach weil es dazu auffordert mit bedacht an diese worte zu gehen. das mit dem "dich" geht wirklich nicht, ist mir nicht aufgefallen. schon seltsam, da murmelt man das teil immer wieder vor sich her ... ich habe die zeile etwas abgeändert. ich schieb nun schon eine kleine weile die worte hin und her, ändere die zeilenumbrüche, all sowas und ich sagte dir ja schon, dass ich dieses ding am liebsten einfach als block einstellen würde. so habe ich jetzt aus euren vorschlägen was zusammengeschustert und weiß jetzt schon, dass ich nicht jeden gerecht werden kann. mein jetziges bild sieht dann nun so aus: Ich hab versucht mich deinem Pulsschlag anzupassen den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen und es verflucht (ich meine dieses Selberhassen) wenns nicht gelang nach deinem Singesang zu tanzen. Das was mir fehlt ist etwas Weiss auf blauem Hintergrund ich brauche dich in kunterbunt und eine Hand die ab und an dann meine hält wenn mir der Tag mal wieder auseinanderfällt. Nun zieh schon los verteile weiter deine Sterne und ich ich schau mir aus der Ferne deinen Neonhimmel an ... solang ich es ertragen kann … ob ich es dann so an den anfang setze weiß ich noch nicht wirklich. ich denke noch mal ein wenig hin und her. auf jeden fall herzlichen dank für die anregegungen und mal sehen, vielleicht wird ja noch was draus. einen lieben gruß c. in wortkonstrukten verhaspelt
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31.07.2014, 18:06 | #8 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Moin Cebrail,
hier sind wohl zwei Gefühlswelten aufeinandergeprallt, wie sie verschiedener nicht sein könnten. Wenn individuelle Vorstellungen nur eine kleine Schnittmenge aufweisen, ist es kaum möglich, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Auch eine Anpassung scheint mir sehr schwer, da ja nun auch die Charaktereigenschaften ziemlich festgelegt sind und eine Änderung oder Anpassung des Verhaltens zum Teil einen Selbsverlust bedeuten würde. Da hilft nur absolute Toleranz oder aber die Einsicht, getrennte Wege zu gehen. Das Letztere scheint mir im vorliegenden Text der Fall zu sein. Das ist manchmal klüger, wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiß. Zurechtkommen damit muss dann jeder leider selbst für sich. Das ist das Schwerste daran. In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
03.08.2014, 10:55 | #9 |
verkannt
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Dir auch einen guten Morgen,
es ist Sonntag . Im Zwischenmenschlichen ist ja oft so, dass man ein Bild vom Anderen vorgesetzt bekommt, welches aus den Farben besteht die der Gegenüber angemischt hat. Wahrscheinlich kommt dann noch die eigene Farbpalette zu tragen, da ja auch so was wie ein Wunschdenken mit hineinprojiziert wird, man sich also auch ein wenig (oder mehr) selbst ein Idealbild des anderen bastelt. Manches wird so einfach verzehrt wiedergegeben, weil die Gegenüber sich ja gefallen wollen. Um so tiefer eine Beziehung nun geht, umso mehr geht der Weichzeichner verloren, der Partner bekommt Konturen, Ecken und Kanten. Die Eigenschaften treten zu Tage die eine Person erst wirklich ausmachen und wenn dann die Anfangs vorgegebene Tiefe sich nur als Hasenkuhle erweist, reicht das aus um sich ein wenig vor dem Wind zu ducken, aber ein gemeinsames abtauchen ist da schlecht möglich. Ich meine gerade hier fängt Gemeinsamkeit erst an, wenn man die Haut abstreift, wenn man sich dem anderen offenbart, zeigt wie man wirklich ist, alle Angst davor nackt zu sein verliert. Das Idealbild wird sich mit Sicherheit nicht bestätigen und hier und da muss man Abstriche machen, Kompromisse eingehen, was ja auch nicht schlimm ist, weil man sich für die Liebe auch immer gerne ein Stück weit selbst aufgibt, aber der Grat zwischen etwas schenken (sich) und Selbstaufgabe ist schmal. Wobei es bestimmt auch den einen oder anderen Menschen gibt, der sein eigenes Leben (sprich sich) aufgegeben hat um das des Anderen zu leben. Manches Mal passt es eben einfach nicht und deinen Aussagen zu den Zeilen stimme ich zu. So kann man sich verbiegen wie man will und hält das vielleicht auch ein Leben lang durch, nur haben wir leider nur dieses eine Leben und dieses mit dem Gefühl verstreichen zu lassen, dass die ganze Zeit was fehlt, nicht gelebt zu haben, ist nicht wirklich der Idealfall. Bei den Protagonisten in dem Text ist es wohl ähnlich und man kann ihnen nur wünschen, dass sie ihren Weg finden werden. Faldi, ich danke dir für deine Gedanken zu dem Text. Nen lieben Gruß C.
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