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05.06.2009, 19:07 | #1 |
gesperrte Senorissima
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Ich habe Angst
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Ich habe Angst. Und Angst läßt jede Nacht aus dumpfen, schweren Träumen mich erwachen. Ich habe Angst, Du gehst von mir. Ich habe bang an Deinem Schlaf gewacht und spürte neue Ängste sich entfachen, denn Du warst nah und doch so fern von mir. Du lagst so stumm, so reglos. So verborgen war Dein Herz dem meinen, daß Du mein Flehen nicht vernahmst. Und über Dich gebeugt, voll qualgetränkter Sorgen, mußt ich die Tränen weinen, weil Du aus Deiner Ferne nicht mehr zu mir kamst. Aus Deinem düstren schlafgetränkten Schweigen fiel mich die Ferne Deines Fühlens an mit schwarzen Schwingen, viel zu nah! Ich wollte über Dich mich neigen, Dich drängen, fragen, wann etwas geschehen ist und was geschah. Fast warst Du mir entflohen. Sehr weit warst Du - in einem andern Land? Verschlossen meinen Klagen blieb Dein Herz... ach, weh!, nur Hand in Hand und Arm in Arm, Du meines Lebens Unterpfand! So wird mich jede weitre Nacht bedrohen, denn: was in diesem Leben hat Bestand? Mir bleiben Sehnsucht und so tiefer Schmerz. . Geändert von Leier (06.06.2009 um 16:19 Uhr) |
05.06.2009, 20:06 | #2 |
ADäquat
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Liebe cypi,
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06.06.2009, 10:16 | #3 |
gesperrte Senorissima
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Liebe chavali,
hab Dank für Deinen erkennenden und lobenden Kommentar. Ja, alles ist flüchtig. Glück ebenso wie Schmerz, obwohl der sehr lange anhalten kann. Lieben Gruß von cyparis |
06.06.2009, 11:21 | #4 | ||||
Gast
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Hallo cyparis,
das nenn ich mal ein Klanggedicht, das laut gelesen geht ins Ohr wie Öl. ICh bin da hin- und hergerissen, weil mir die eine oder andere Formulierung nicht (von der Logik her) gefällt, aber ob der Rhythmus nicht hops geht, wenn da was geändert wird? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Die teils gesperrt geschriebenen Worte stören mich. Sowas sieht in meinen Augen effekthascherisch aus. Achtung ich bin wichtig. lG Riffraff |
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06.06.2009, 16:17 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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liebe cyparis,
beklemmend, wie hier das LYRICH in die Stille hineinhorcht und quälend die fragen, die es sich stellt: wann ? was ? ohnmacht und schmerz treffen ein wie donnerschläge..... diesen ort muss man kennengelernt haben , um zu wissen: ja, genau so ist es, wie dus beschrieben hast.... es wird geduld brauchen, damit das LYR ICh sich davon erhebt und seinen Weg weitergehen kann, mit kleinen schritten..... betroffen gelesen larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
06.06.2009, 19:49 | #6 |
Gast
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Liebe cyparis,
nichts hat Bestand in diesem Leben. Alles verweht wie ein Blatt im Wind. Aber wenn wir uns der Vergänglichkeit stets bewusst sind, können wir uns mit ganzem Herzen am Rest des Lebens erfreuen. Abschied nehmen zu müssen ist etwas Furchtbares, doch unabänderlich. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja einen Himmel, wie wir ihn uns als Kinder vorgestellt haben. Dann feiern eines schönen Tages zwei Engelchen ein Wiedersehensfest. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (06.06.2009 um 19:51 Uhr) |
06.06.2009, 21:31 | #7 | |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Liebe Cyparis,
es gibt Gedichte, denen man nur Respekt zollen kann. So eines hast du geschaffen - vor allem bist du nicht ein einziges Mal in ein "kitschiges" Lamento abgerutscht. Einiges, was RiffRaff sagt, ist berechtigt. Vielleicht findest du noch eine Abrundung. (Ich hab mit Bangen deinen Schlaf bewacht -?) Sicherlich ist es nicht angebracht nach "Trostworten" zu suchen. Die Trauer will und muss durchlebt und ausgelebt werden. Aber was Jenny schrieb, hat mich überzeugt. Es nimmt dem Betroffenen nicht den Schmerz, aber immer wieder verinnerlicht, kann es lindernd wirken. Zitat:
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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07.06.2009, 10:44 | #8 |
Gast
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Hallo Cyparis!
Dein Gedicht berührt manchen tief in der Seele. Die ersten zwei Zeilen Rilkeformat. Ich denke, du schreibst mehr spontan nach Stimmung und dann zügig. Selbst könnte ich so was tiefgreifendes wohl gar nicht schreiben. Mir gefällt dein Gedicht inhaltlich in großen Teilen, aber noch kein 1a Sahnestück. Nun steht beim Internet-Rechtschreibprogramm "canoonet" das Wort "bang" für eben dieses "ängstlich, Angst" Das Wort "bangen" zudem mit "beunruhigt" erklärt! Na ja, du wolltest wohl nicht das oftbenutzte "an deinem Bett gewacht" schreiben? Dass die vierte Zeile aber erneut mich "Ich" beginnt finde ich eher störend. schlafgetränkt-qualgetränkt ? Zweimal getränkt. So arm ist doch nicht die deutsche Sprache. Innere Tränen gibt es nicht. Sie entstehen durch das Weinen, auch wenn ich ein "inneres Weinen" ohne "Tränen" zu erwähnen, akzeptieren könnte. Also hier mein Vorschlag: "mußt ich den/vor Trauer oder Kummer weinen" Ja, gern gelesen und meine ehrliche Meinung! Gruß R.H. Geändert von R.Haselberger (07.06.2009 um 14:22 Uhr) |
07.06.2009, 18:56 | #9 |
gesperrte Senorissima
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Guten Tag!
ich gehe chronologisch an die lieben Kommentare: @RiffRaff: aber ja, man kann an einem Schlaf wachen, wenn es der letzte Schlaf in den Tod hinein ist. Die Tränen, die ich nie weinen wollte, mußte ich weinen. Die Sperrung wähnte ich der Betonung wegen erforderlich, habe sie entfernt. Wem sich die traurige Melodie nicht fügt, braucht sie nicht, da hast Du sehr recht. Qualgetränkt ist nicht übertrieben. Ich hoffe, daß es Jedem erspart bleibt. Hab Dank für Deinen Kommentar! *** Liebe larin, ja, das war eine sehr dunkle Zeit. Mein Lieb lag drei Tage ohne Bewußtsein (?) im Sterben, ich an seiner Seite. Meinem Rufen konnte er nicht mehr antworten. Meine Träume waren Träume im Wachen. Bis zum Schluß. *** Liebe Jenny .. ja, so ist es: ich hoffe, daß wir uns - WO???? - wieder begegnen und die Liebe unsterblich bleibt. *** Lieber R. Haselberger - ja, ich schreibe Gedichte sofort oder gar nicht. Das mit dem doppelten "getränkt" werde ich wohl überarbeiten müssen. Ebenso das "Ich". Aber ernstlich: Was spricht dagegen? Euch liebe Grüße von cyparis Geändert von Leier (07.06.2009 um 18:57 Uhr) |
08.06.2009, 12:49 | #10 |
Gast
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Hallo Cyparis,
irgendwie untypisch Du. Komisch. Ich fühle mich unwohl, wenn ich Dein Gedicht lesen, was aber nicht heißt, dass es schlecht ist. Nein. Es ist gut, aber vielleicht zu viel "suddern", wie wir in Wien gerne sagen, was auf Deutsch heißt "raunzen", upps... ich finde das Bundesrepublikwort leider nicht. Auf jeden Fall klingt es nach zu extremer Abhängigkeit, das schnürt mir die Kehle zu. Ich mags nicht, aber ich finde es trotzdem gut. Warum weiß ich nicht. Bussi cori |
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