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05.07.2009, 19:02 | #1 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Der lange Weg
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. . Der lange Weg durch Wald und Flur, seit Jahren ist er mir vertraut, ich kenne jeden Baum. Die Spur im Acker schmal und fest im Kraut, schon oft hielt dort der Hase Mittagsschlaf. Fast jedes Mal, ich ihn – er mich, wir beide haben uns erschreckt. Er sprang davon, nichts hinter sich, verschwand im Feld. Wie festgesteckt erstarrte ich, als ob ein Schlag mich traf. Ich schwöre, dass derselbe Star, die Flügelfedern leicht ergraut, nur tut, als würd’ er nichts gewahr, gelangweilt in die Äste schaut, sich fragt, was mich in dichte Wälder treibt. Oh, wüsste er, dass mein Gepäck, nicht auf mir lastet als Gewicht, ich trage einen dunklen Fleck, der sich im Freien löst und bricht, in Wind geworfen auf der Strecke bleibt. . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
05.07.2009, 20:48 | #2 |
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Liebe Dana,
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. © auf alle meine Texte
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06.07.2009, 20:08 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe dana,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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11.07.2009, 19:36 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 215
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Liebe Dana,
und neugierig fragt sich der Leser, was das denn für ein dunkler Fleck sein mag, der dir bzw. deinem LI da auf der Seele lastet? Und damit hast du die Aufmerksamkeit des Lesers offensichtlich gefesselt. liebe Grüße vom Herbstblatt |
12.07.2009, 13:20 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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liebe dana,
zauberhaft hast du den gegensatz leichtes spiel der natur - beladenes menschenleben in bilder gesetzt. man folgt mühelos deinem langen weg, spürt das suchen , das fragen, das allmähliche freiwerden...... mehr muss man gar nicht wissen, um sich auch selbst darin wiederzufinden... nur dies; bei Mittagsschlaf fehlt noch das Fugen -s. sehr gerne gelesen larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (14.07.2009 um 21:19 Uhr) |
14.07.2009, 19:16 | #6 |
Gesperrt
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Beiträge: 2.213
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Liebe Dana,
ein wunderschönes, sehr stimmungsvolles, sogar lehrreiches Gedicht! Sprache und Technik: für mich stimmt alles! Ganz besonders gefällt mir das Enjambement in S1, das Du locker und überaus gekonnt eingesetzt hast und damit den Klang bzw.die Aussage verstärkst. Mit der inhaltlichen Interpretation haben sich schon berufenere KommentatorInnen beschäftigt. Ich schließe mich allen positiven Aussagen überzeugt an! Herzliche Grüße, Medusa. |
20.07.2009, 13:33 | #7 |
Flaschenpost
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo dana,
auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut, sowohl inhaltlich, als auch sprachlich. Auch das Reimschema finde ich passend und ansprechend. Ich sehe hier das lyr. ich als eine Person, die sich in der Natur wohlfühlt. Hier kommt sie zur Ruhe und kann ihren Sinn von allen Ängsten und Sorgen befreien. Gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
09.08.2009, 22:02 | #8 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Ich habe mir für die eigenen Gedichte eine Pause gegönnt und bin seit Juli in Ralation seltener im Forum gewesen.
Ab heute ist alles besser und anders. Liebe Chavali, dito Hab lieben Dank für Gefallen und Verstehen. Ein Treffen auf jenen Wegen schließe ich nicht mehr aus - ich wünsche es herbei. Lieber Basti, die besten Heilmittel liegen in der Natur. Wer sich gern und oft im Freien aufhält, weiß dies aus Erfahrung. Du bist auch so einer. Liebe Herbstblatt, die Fesseln werde ich hier nicht lösen - aus puren Egoismus. Es macht mir Spaß mit "dunklen Flecken" in meine Fäden zu locken. Vielleicht lasse ich mich erweichen, wer weiß? Schau mal immer wieder 'rein. Liebe larin, dem Mittagsschlaf fehlt nichts mehr. Was mich aber besonders freut, ist die Methode, der du leichtfüßig und scheinbar mit gleichem Erfolg folgen konntest. Liebe Medusa, ich habe Enjambements bei anderen Dichtern oft bewundert und mich manchmal kläglich daran versucht. Aus deinem Munde ein Gelingen bestätigt zu bekommen, schmeichelt mir ganz besonders. Dass du dich in der Natur gern aufhälst und darin findest, weiß ich schon etwas länger. Liebe ruhelos, natürlich erkennt eine Naturdichterin, was mein lyr.Ich aussagen wollte. Eben die "sauberste und legale" Möglichkeit Lasten abzulegen, ohne dass jemand Schaden davon nimmt. Euch allen herzlichen Dank und liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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