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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 24.05.2011, 07:23   #1
Stimme der Zeit
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Standard Erwachen

Verbesserte Version:
Erwachen
(Asklepiadeische Ode)

Dieser Morgen ist schön, Freude und Sonnenschein
schenken Hoffnung; denn Glück, Leben und Liebe sind
heute machtvolle Spender.
Farben leuchten in reinster Pracht.

Dieser Morgen ist schön, alles erstrahlt im Glanz
heller Tagesgeburt. Tautropfendiamant,
du erneuerst die Kräfte,
gibst dich selbstlos dem Dasein hin.

Dieser Morgen ist schön, weich und behutsam legt
sich ein streichelndes Licht über die weite Welt;
eine Decke aus Wärme,
zart wie Spinnweben, schwerelos.

Dieser Morgen ist schön, frohes Erwachen, gib
jedem Menschen das Heil. Einmal sei nichts als dies
unser treuer Gefährte;
frei von Kummer und Einsamkeit.

Dieser Morgen ist schön, Schicksal, sei gnädig, lass
diese Stunden bestehn. Halte sie fest, damit
alle Sorgen verschwinden.
Gib uns Heilung und Zweisamkeit.

Dieser Morgen ist schön, einfach nur wunderbar,
ewig soll es so sein. Jenseits von Sterblichkeit,
frei, uns immer zu lieben.
Nur wir beide, für alle Zeit.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ursprüngliche Version:
Erwachen
(Asklepiadeische Ode)

Dieser Morgen ist schön, Freude und Sonnenschein
schenken Hoffnung; denn Glück, Leben und Liebe sind
heute machtvolle Spender.
Farben leuchten in reinster Pracht.

Dieser Morgen ist schön, alles erstrahlt im Glanz
junger Tagesgeburt. Tautropfendiamant,
du erneuerst die Kräfte,
gibst dich selbstlos dem Dasein hin.

Dieser Morgen ist schön, weich und behutsam legt
sich ein streichelndes Licht über die neue Welt;
eine Decke aus Wärme,
zart wie Spinnweben, schwerelos.

Dieser Morgen ist schön, frohes Erwachen wird
jedem Menschen zuteil. Einmal sei nichts als dies
unser treuer Gefährte;
frei von Kummer und Einsamkeit.

Dieser Morgen ist schön, Schicksal, sei gnädig, lass
diese Stunden bestehn. Halte sie fest, damit
alle Sorgen verschwinden.
Gib uns Heilung und Zweisamkeit.

Dieser Morgen ist schön, einfach nur wunderbar,
ewig will ich hier sein, ewig zusammen mit
dir, der Liebe zu dienen.
Nur wir beide, für alle Zeit.
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.



Geändert von Stimme der Zeit (13.06.2011 um 11:51 Uhr) Grund: Neue (verbesserte) Version eingestellt.
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Alt 13.06.2011, 02:44   #2
Falderwald
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Moin Stimme,

man lernt nie aus, denn ich musste jetzt erst einmal nachschlagen, was denn nun wohl unter einer Asklepiadeischen Ode zu verstehen sei.
Was ich fand, war die Asklepiadeische Strophe, die nach dem griechischen Dichter Asklepiades benannt wird und die aus je zwei 12-silbigen, einer 7-silbigen und einer 8-silbigen Zeile besteht.

Diese Anforderung erfüllt dein Text.

Das Metrikschema dieser Versform sieht folgendermaßen aus:

XxXxxX I XxxXxX
XxXxxX I XxxXxX
XxXxxXx
XxXxxXxX

Wie man erkennen kann, entsteht in der Mitte der ersten beiden Zeilen der seltene Fall eines Hebungspralles, der zusätzlich mit einer eindeutigen Zäsur noch unterstrichen werden sollte.

Nun, dann wollen wir mal sehen, ob dein Gedicht auch diesen Test übersteht:

Dieser Morgen ist schön, Freude und Sonnenschein
schenken Hoffnung; denn Glück, Leben und Liebe sind
heute machtvolle Spender.
Farben leuchten in reinster Pracht.

XxXxxX I XxxXxX
XxXxxX I XxxXxX
XxXxxXx
XxXxxXxX

Dieser Morgen ist schön, alles erstrahlt im Glanz
junger Tagesgeburt. Tautropfendiamant,
du erneuerst die Kräfte,
gibst dich selbstlos dem Dasein hin.

XxXxxX I XxxXxX
XxXxxX I XxxXxX
XxXxxXx
XxXxxXxX

Dieser Morgen ist schön, weich und behutsam legt
sich ein streichelndes Licht über die neue Welt;
eine Decke aus Wärme,
zart wie Spinnweben, schwerelos.

XxXxxX I XxxXxX
XxXxxX ? XxxXxX
XxXxxXx
XxXxxXxX

Dieser Morgen ist schön, frohes Erwachen wird
jedem Menschen zuteil. Einmal sei nichts als dies
unser treuer Gefährte;
frei von Kummer und Einsamkeit.

XxXxxX I XxxXxX
XxXxxX I XxxXxX
XxXxxXx
XxXxxXxX

Dieser Morgen ist schön, Schicksal, sei gnädig, lass
diese Stunden bestehn. Halte sie fest, damit
alle Sorgen verschwinden.
Gib uns Heilung und Zweisamkeit.

XxXxxX I XxxXxX
XxXxxX I XxxXxX
XxXxxXx
XxXxxXxX

Dieser Morgen ist schön, einfach nur wunderbar,
ewig will ich hier sein, ewig zusammen mit
dir, der Liebe zu dienen.
Nur wir beide, für alle Zeit.

XxXxxX I XxxXxX
XxXxxX I XxxXxx
XxXxxXx
XxXxxXxX

In S3/Z2 hätte ich mir in der Mitte eine deutlichere Zäsur gewünscht, jedoch ist das wohl im Gesamtzusammenhang nur ein unbedeutender Makel.

Hingegen steckt in S6/Z2 ein echtes Metrikproblem.
Es sieht korrekt aus und ich weiß, wo du hinwillst, aber mein natürlicher Sprachrhythmus will da nicht mit, denn hier zwingt der Satz zeilenübergreifend zur Betonung:

...,ewig zusammen mit dir,...

Und hier kann ich "mit" unmöglich betont lesen, das funktioniert nicht.

Alles andere ist korrekt und weil diese Strophenform ein sehr kompliziertes Reimschema besitzt, weiß ich, daß das gar nicht so leicht zu bewerkstelligen ist. Und dafür ist diese Aufgabe im Großen und Ganzen gut gelöst worden.

Kommen wir zum Inhalt:

Dieser Morgen ist schön, Freude und Sonnenschein
schenken Hoffnung; denn Glück, Leben und Liebe sind
heute machtvolle Spender.
Farben leuchten in reinster Pracht.

Ein sehr schöner und optimistischer Einstand, denn Hoffnung, Glück, Leben und Liebe spiegeln die positiven Seiten des Daseins.
Und wenn diese Faktoren gegeben sind, dann ist der Morgen wahrlich schön und man kann sich des Lebens erfreuen.

Dieser Morgen ist schön, alles erstrahlt im Glanz
junger Tagesgeburt. Tautropfendiamant,
du erneuerst die Kräfte,
gibst dich selbstlos dem Dasein hin.

Auch diese Strophe weiß zu gefallen. Glanz und Tautropfendiamant (schöne Metapher) begleiten die Tagesgeburt. Daraus kann man neue Kräfte schöpfen und sich unbesorgt dieser Pracht hingeben.
Einzig die junge Tagesgeburt will mir nicht so recht gefallen. Was ist eine junge Geburt? Vielleicht wäre die neue Tagesgeburt besser, denn dies ist ja ein Vorgang, der sich ständig neu wiederholt.

Dieser Morgen ist schön, weich und behutsam legt
sich ein streichelndes Licht über die neue Welt;
eine Decke aus Wärme,
zart wie Spinnweben, schwerelos.

Auch hier finden sich schöne Metaphern. Licht und Helligkeit tauchen alles in ein sanftes Bild und könnten auch für die Zärtlichkeit zweier Liebender stehen, die sich sanft wie Spinnweben berühren und gegenseitig Wärme geben.
Wenn du oben "junge" gegen "neue" austauschst, haben wir hier wieder eine Doppelung bei "neue Welt". Da lässt sich aber sicherlich ein anderes passendes Adjektiv finden. Aber ich will nicht alles vorgeben, mach dir mal selbst Gedanken darüber, wie man das ersetzen könnte, denn neu ist diese Welt ja eigentlich nicht, nur der Tag, oder?

Dieser Morgen ist schön, frohes Erwachen wird
jedem Menschen zuteil. Einmal sei nichts als dies
unser treuer Gefährte;
frei von Kummer und Einsamkeit.

Nun, ob jedem Menschen ein frohes Erwachen zuteil wird, ist eine Frage.
Da der zweite Teil eher einen wünschenden Charakter für die Menschen besitzt, würde es trotz der Doppelung des Wörtchens "sei" besser passen, wenn das "wird" ausgewechselt wird. Dann hieße es: frohes Erwachen sei jedem Menschen zuteil. Die Doppelung ist nicht schön, ich weiß, aber es wäre logischer.

Dieser Morgen ist schön, Schicksal, sei gnädig, lass
diese Stunden bestehn. Halte sie fest, damit
alle Sorgen verschwinden.
Gib uns Heilung und Zweisamkeit.

Hier hadere ich etwas mit dem Schicksal. Das Schicksal ist so unbestimmt, als ob man es wie eine höhere Macht ansieht, die man um etwas bitten kann.
Ich weiß, daß es sich hier um ein romantisches Gedicht handelt, aber ich kann den Philosophen nicht ganz außen vor lassen und du willst ja wissen, wie deine Worte auf mich wirken.
Der Rest ist wieder wunderschön, welcher Mensch würde sich nicht dasselbe in so einer Situation wünschen.

Dieser Morgen ist schön, einfach nur wunderbar,
ewig will ich hier sein, ewig zusammen mit
dir, der Liebe zu dienen.
Nur wir beide, für alle Zeit.

Die letzte Strophe schließt sich nahtlos an die vorige an und mündet in einer schönen Liebeserklärung. Aber auch hier gibt es eine Stelle, mit der ich mich nicht ganz anfreunden kann. Ich möchte eigentlich nicht der Liebe dienen, das sollte eigentlich umgekehrt sein, denn die Liebe ist für uns Menschen da und nicht umgekehrt. So finde ich jedenfalls, deshalb würde ich sie lieber genießen. Und genau dieses "genießen" würde auch das "zu dienen" metrisch einwandfrei ersetzen und den Sinn mehr treffen. Was meinst du?


Alles in allem ein schönes und sehr verträumt-romantisches Gedicht mit einer interessanten Strophenform, die mir als Leser mal wieder etwas Neues jenseits der altbekannten Metren geboten hat.
Insgesamt bis auf die benannten kleinen Schwachstellen gut umgesetzt, so daß hier ein Lob durchaus angebracht ist.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 10:27   #3
Stimme der Zeit
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Moin, Faldi,

zuerst meinen Dank für einen Spitzen-Kommentar. Hätte ich öfter solche Kommentare im Laufe meiner "Schreib-Zeit" bekommen, wäre ich sicher bereits viel weiter. Ich kann hier Einiges für mich "herausziehen".

Zitat:
In S3/Z2 hätte ich mir in der Mitte eine deutlichere Zäsur gewünscht, jedoch ist das wohl im Gesamtzusammenhang nur ein unbedeutender Makel.
Zäsuren sind eine meiner "Schwächen", ich bin eigentlich richtig "happy", dass ich nur eine Schwachstelle habe. Ja, diese Zäsur ist ein bisschen undeutlich, zum Teil liegt es an meiner "Konditionierung": "Keinen Hebungsprall!"

Wenn ich das restliche Gedicht überarbeitet habe, überlege ich mir diese Stelle noch, aber erst mal zu meinen "wirklichen" Fehlern.

Zitat:
Hingegen steckt in S6/Z2 ein echtes Metrikproblem.
Es sieht korrekt aus und ich weiß, wo du hinwillst, aber mein natürlicher Sprachrhythmus will da nicht mit, denn hier zwingt der Satz zeilenübergreifend zur Betonung:

...,ewig zusammen mit dir,...

Und hier kann ich "mit" unmöglich betont lesen, das funktioniert nicht.
*rotwerd*

Bekomme ich mildernde Umstände, wenn ich verschämt zugebe, dass es ein Versuch war, eine Formulierung, die mir persönlich sehr gefiel, gewissermaßen "durchzuschummeln"?

Häuptling Adlerauge entgeht nichts ...

Das liegt an dem doppelten "ewig", das ich unbedingt so haben wollte. Ich werde also Vers 2 und 3 umarbeiten (müssen, schnüff). Lass mir ein wenig Zeit, ich stelle dann die "ausgebesserte" Version oben zur ursprünglichen Fassung mit ein.

Zitat:
Einzig die junge Tagesgeburt will mir nicht so recht gefallen. Was ist eine junge Geburt? Vielleicht wäre die neue Tagesgeburt besser, denn dies ist ja ein Vorgang, der sich ständig neu wiederholt.
Eigentlich gefiel mir gerade der Begriff "jung", aber ich mache "neue" daraus, denn im logischen Zusammenhang ist es nicht richtig, nur im poetischen fand ich es schön ...

Zitat:
Wenn du oben "junge" gegen "neue" austauschst, haben wir hier wieder eine Doppelung bei "neue Welt". Da lässt sich aber sicherlich ein anderes passendes Adjektiv finden. Aber ich will nicht alles vorgeben, mach dir mal selbst Gedanken darüber, wie man das ersetzen könnte, denn neu ist diese Welt ja eigentlich nicht, nur der Tag, oder?
Das wäre diskussionswürdig - ich denke, die Welt kann einem Menschen durch die Liebe ohne Weiteres "neu" erscheinen, als ob sie eine andere wäre wie zuvor. Aber meine Ansicht spielt jetzt nur eine untergeordnete Rolle, denn der Austausch von "junger" zu "neuer" in Strophe 2 führt tatsächlich zu einer Verdoppelung. Also ändere ich in Strophe 3 von "neue Welt" zu "helle Welt".

Wobei ich es auch umgekehrt machen könnte, aber im logischen Zusammenhang macht es so mehr Sinn. Ja, ich als Frau bin nicht immer logisch, wenn ich "poetisch" werde. Wenn ich es nicht bereits wüßte, wäre mir jetzt klar, dass der Kommentar von einem Mann kommt ...

Zitat:
Nun, ob jedem Menschen ein frohes Erwachen zuteil wird, ist eine Frage.
Da der zweite Teil eher einen wünschenden Charakter für die Menschen besitzt, würde es trotz der Doppelung des Wörtchens "sei" besser passen, wenn das "wird" ausgewechselt wird. Dann hieße es: frohes Erwachen sei jedem Menschen zuteil. Die Doppelung ist nicht schön, ich weiß, aber es wäre logischer.
Da haben wir auch schon die Logik.
Bezüglich der Doppelung von "sei" lasse ich mir etwas einfallen. Wie gesagt, ein bisschen Zeit, dann bekomme ich das schon hin. Liebe ist nicht immer realistisch, aber deshalb hast du trotzdem recht. Eigentlich soll das ganze Gedicht eine unrealistische "Schwärmerei" sein, so, wie ein durch und durch verliebtes LyrIch die Welt "sieht", es gibt ja auch die bekannte Formulierung, wonach man die "Welt mit neuen Augen sieht" - was nun auch nicht möglich ist, es sei denn, nach einer Augentransplantation. (Ich mache Spaß)

Zitat:
Hier hadere ich etwas mit dem Schicksal. Das Schicksal ist so unbestimmt, als ob man es wie eine höhere Macht ansieht, die man um etwas bitten kann.
Ich weiß, daß es sich hier um ein romantisches Gedicht handelt, aber ich kann den Philosophen nicht ganz außen vor lassen und du willst ja wissen, wie deine Worte auf mich wirken.
Ich weiß. Aber, wie gesagt, es soll "schwärmerisch" darstellen, wie die Welt in verliebten Augen aussieht, was natürlich nicht der Realität entspricht. Deshalb möchte ich das hier auch so lassen. Sonst nimmst du mir noch die ganze "unrealistische" Wirkung heraus. Die Autorin ist nicht das LyrIch, aber viele Menschen glauben an "die Macht des Schicksals", im positiven wie im negativen Sinne ...

Zitat:
Die letzte Strophe schließt sich nahtlos an die vorige an und mündet in einer schönen Liebeserklärung. Aber auch hier gibt es eine Stelle, mit der ich mich nicht ganz anfreunden kann. Ich möchte eigentlich nicht der Liebe dienen, das sollte eigentlich umgekehrt sein, denn die Liebe ist für uns Menschen da und nicht umgekehrt. So finde ich jedenfalls, deshalb würde ich sie lieber genießen. Und genau dieses "genießen" würde auch das "zu dienen" metrisch einwandfrei ersetzen und den Sinn mehr treffen. Was meinst du?
Schon wieder Strophe 6, seufz. Ich denke, ich muss Vers 2 und 3 komplett umschreiben, sonst wird das nichts. Aber dem absichtlich doppelten "ewig" würde ich eine "Träne nachweinen", deshalb werde ich Zeit brauchen, denn ich möchte das eigentlich beibehalten. Sofern es irgendwie geht. "Genießen" ist ein guter Vorschlag, aber ich muss erst sehen, ob es in den neuen Kontext passen wird.

Zitat:
Alles in allem ein schönes und sehr verträumt-romantisches Gedicht mit einer interessanten Strophenform, die mir als Leser mal wieder etwas Neues jenseits der altbekannten Metren geboten hat.
Insgesamt bis auf die benannten kleinen Schwachstellen gut umgesetzt, so daß hier ein Lob durchaus angebracht ist.
Vielen, herzlichen Dank. Ich fand es im Großen und Ganzen sogar etwas schwieriger als meine Stanze, ich bin froh, dass es nicht mehr Schwachstellen sind. Was heißt: Ich bin trotzdem zufrieden, und sogar (ich gebe es etwas verschämt zu) ein bisschen stolz, denn ich schreibe ja erst seit einem halben Jahr. Gar nicht so schlecht also. Eiwei - da fängt sie schon an - die "Eitelkeit" des Dichters ...

Liebe Grüße

Stimme

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Moin, Faldi,

oben habe ich die "verbesserte" Version jetzt eingestellt. Hier setze ich sie noch einmal darunter, da ich dazu ein paar Erklärungen für sinnvoll halte, damit nachvollzogen werden kann, warum ich mich jeweils so entschieden habe.


Erwachen
(Asklepiadeische Ode)

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schenken Hoffnung; denn Glück, Leben und Liebe sind
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Farben leuchten in reinster Pracht.

Dieser Morgen ist schön, alles erstrahlt im Glanz
heller Tagesgeburt. Tautropfendiamant, - dein Vorschlag, Faldi, würde durch "neuer" und "erneuerst" eine weitere Verdoppelung bedeuten.
du erneuerst die Kräfte,
gibst dich selbstlos dem Dasein hin.

Dieser Morgen ist schön, weich und behutsam legt
sich ein streichelndes Licht / über die weite Welt; - "weite" aufgrund "erneuert" in der vorherigen Strophe. (Möglich auch "ganze", aber "weite" gefällt mir besser.)
eine Decke aus Wärme,
zart wie Spinnweben, schwerelos.

Dieser Morgen ist schön, frohes Erwachen, gib
jedem Menschen das Heil. Einmal sei nichts als dies
unser treuer Gefährte;
frei von Kummer und Einsamkeit.

Dieser Morgen ist schön, Schicksal, sei gnädig, lass
diese Stunden bestehn. Halte sie fest, damit
alle Sorgen verschwinden.
Gib uns Heilung und Zweisamkeit.

Die "runderneuerte" Strophe 6, nach Faldis Vorschlag:

Dieser Morgen ist schön, einfach nur wunderbar,
ewig soll es so sein. Jenseits von Sterblichkeit,
frei, uns immer zu lieben.
Nur wir beide, für alle Zeit.

(Hier hätte ein doppeltes "ewig" nicht mehr gepasst, da es nicht im gleichen Vers ist - deshalb "immer". Beide sind auch "austauschbar", ebenso wie "frei, uns ..." oder "frei, für ...")

Was nun die Zäsur in Strophe 3, Vers 2 betrifft, ich werde mir darüber noch Gedanken machen, das hat ja Zeit, denke ich. Zuerst die Fehler, dann die Schwächen ...

Nochmal danke für die Hilfe!

Liebe Grüße

Stimme
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Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.



Geändert von Stimme der Zeit (13.06.2011 um 11:54 Uhr)
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Alt 13.06.2011, 12:15   #4
Falderwald
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Hi Stimme,

das nenne ich doch mal eine konstruktive Textarbeit.

Ich muss sagen, durch die Überarbeitung hat dein Gedicht echt gewonnen.
Nun ist es ja so, daß bestimmte Begriffe, wir diskutierten schon darüber, immer der eigenen Vorstellung des Individuums unterworfen sind, so daß der Leser auch stets nur seinen eigenen Eindruck hinterlassen kann.

Als gelungen bezeichne ich es, wenn diese Vorstellungen zu einer größtmöglichen Deckung gelangen, was hier der Fall ist.
Auch deine Erklärung zum Begriff "Schicksal" z. B., dessen Bedeutung wir unterschiedlich interpretieren, kann ich akzeptieren, denn es gibt immer zwei oder mehr Sichtweisen.

Ich freue mich, daß sich die ganze Mühe gelohnt hat und du etwas für dich davon verwenden konntest.
Wie schon gesagt, kann der Leser nur die subjektive Wirkung, die ein Text bei ihm hinterlässt, dem Autor nahe bringen.
Das muss nicht zwangsläufig richtig oder im Sinne der Intentionen des Autors liegen. Aber dafür besitzen wir ja die Fähigkeit der Kommunikation und damit des gegenseitigen Erfahrungsaustauschs, was wir hier auch erfolgreich praktiziert haben.


Liebe Grüße

Falderwald
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