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22.10.2011, 21:37 | #1 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Bäume
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. . Die Bäume haben längst die Faxen dicke im ewig grünen Kleid herum zu stehn; vergilben muss es, bis zur Schames Röte, und mit dem Wind verderben und vergehn. Sie wollen nackt dem Winter sich ergeben, der glanzvoll sie umnebelt und bereift, im weißen Brautgewand beginnt ein Lieben, das sich in Frühlingstrieben neu begreift. . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
23.10.2011, 15:14 | #2 | |||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, liebe Dana,
entdecke ich hier auch etwas, das ich als "augenzwinkernden Trotz" bezeichnen könnte? Besonders in der ersten Strophe. Mein Vorschlag wäre allerdings, den Titel zu ändern, ich finde, er "verrät" zu viel. Jedenfalls wird auch aus dem Text selbst heraus klar, dass außer Bäumen noch etwas "Anderes" gemeint ist. Mich hätte es "gereizt", das selbst heraus zu finden. (Das ist aber nur meine Meinung!) Die "erste Ebene" beschreibt die Bäume, das Verfärben der Blätter vom Grün zum Gelb, dann zum Rot. Der Wind "verweht" sie, dann stehen sie kahl und "nackt" da. Im Winter legt sich durch den Frost der Reif auf sie, später fällt Schnee und "kleidet" sie in Weiß. Bevor dann das Leben im Frühling neu beginnt. Zitat:
Ich finde nicht, dass "Vergilben" eine "Schamesröte" nach sich ziehen sollte. Das wirklich Ärgerliche ist nämlich, dass wir Frauen selbst bereit sind, so zu denken. Warum sollte eine ältere Frau nicht schön sein? Weil sie dem uns "eingeimpften" jugendlichen "Schönheitsideal" nicht entspricht? Hmpf. Nein, da "verdirbt" nichts! Ein wahres Wort: Wahre Schönheit liegt im Inneren! Und sie altert nicht. Deshalb gefällt mir die zweite Strophe wesentlich besser. Zitat:
Zitat:
Liebe Grüße Stimme
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23.10.2011, 18:32 | #3 | ||
ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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. © auf alle meine Texte
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23.10.2011, 20:42 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo dana,,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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30.10.2011, 22:25 | #5 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Stimme,
zuerst vielen Dank für den Vorschlag, den Titel zu ändern. Tat ich sofort. Beim Lesen deines Kommentars ist mir die Schamesröte ins Gesicht getreten. Das Gedicht ist während eines Spaziergangs entstanden, und zwar nachdem wir im Forum über Jahreszeiten "geblödelt" haben. Ich wollte meine Abneigung zum Herbst und erst recht zum Winter darstellen. Aufgrund der Kleider und Gewänder wählte ich kurz entschlossen den ersten Titel. Habe mich tatsächlich nur auf die Natur beschränken wollen. Nach deiner Interpretation muss ich einsehen, dass es durchaus auch anders verstanden werden kann - was mir auch gefällt. Da hat wieder einmal das Unterbewusstsein gedichtet. Meine "gute Absicht" mich einzig auf Bäume beschränkt zu haben, kann man an der Rubrikwahl erkennen - obwohl ... Liebe Chavali, schaue bitte oben, warum ich auf "Faxen dicke" bestehen muss. Es soll keck oder frech klingen, der Abneigung gegen diese Jahreszeiten entsprechen. Ich will sie ja nicht ganz verbannen - drei Wochen pro Jahreszeit würden aber genügen. Schames Röte steht für das rote Laub, so wie auch der "Gilb" (gelb) - stimmt. Du hast das Gedichtlein gänzlich natürlich belassen, danke. Lieber ginTon, genau so sollte es sein, das mit den Faxen. Ich schrieb es schon an Chavali. Danke für das schöne Lob. Euch allen liebe Grüße Dana
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10.11.2011, 19:55 | #6 |
Galapapa
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Liebe Dana,
ginTon kann ich mich nur anschließen! Die Reimfolge a-b-c-b gefällt auch mir. Das Gedicht ist flüssig und rund lesbar und besticht durch seinen heiteren Unterton, der sich durch alle Verse zieht. Vers 1 und 2 in der zweiten Strophe gefallen mir besonders. Ich hab mir gleich eine Jacke angezogen. Wenn ich etwas viermal hintereinander lese, dann muss ich es wohl sehr gemocht haben! Herzliche Grüße an Dich! Galapapa |
13.11.2011, 01:40 | #7 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,
danke, dass du es so "naturrein" betrachtet hast. (Direkt warm angezogen hast du dich.) Ich wollte tatsächlich über den Herbst und Winter ein wenig lästern. Ich mag diese Jahreszeiten, sie müssten nur kürzer sein. Danke für das schöne Lob. Liebe Grüße Dana
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