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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 23.09.2014, 15:44   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Einsame Nacht

Ich bin die Dunkelheit und höre tausend Herzen
von traulich Liebenden in meiner sachten Hut,
und was Verborgenheit an ihnen Wunder tut,
erwächst in mir zu bittersüßen Schmerzen.

Ich bin die Dunkelheit und fasse tausend Leben
in einem Atemzuge meiner schwarzen Nacht,
jedoch was weich darin und zärtlich müde macht,
vergeht mit mir, wenn sich die Schatten heben.

Ich bin die Dunkelheit und weine in die Kissen
aus kühlem Wiesengras in meinem stillen Gang:
Der strahlendhelle Tag, der meinen Tau bezwang,
erkennt mich nicht und wird mich nie vermissen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (28.09.2014 um 17:43 Uhr)
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Alt 23.09.2014, 19:51   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Standard

Lieber eKy,

weißt du, was hier beim Lesen geschieht?
Man hat die Wahl zwischen unendlicher Traurigkeit, ob Betroffener, oder man schmilzt dahin, ob der Lyrik. Beim Nachdenken siegt die Begeisterung für gekonnte Lyrik.
Jede Strophe ist einfach nur wunderschön (traurig), aber die letzten zwei Verse sind unübertreffbar.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 23.09.2014, 20:18   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Dana!

Eines von denen, die mir selbst wirklich rundum gefallen - wie oft hat man schon bei den eigenen Werken das Gefühl, hier wirklich etwas geleistet zu haben?
Also bei mir ist das Gefühl selten.

Dabei ist das Metrum nicht perfekt: In jeder Strophe hat die letzte Zeile nur 5 Heber in Gegensatz zu den drei anderen mit 6.
Ist aber Absicht: Ich wollte noch mehr Tempo rausnehmen in der letzten Zeile, um sie betonter, getragener sprechen zu können. So wird der fehlende Heber durch bedeutungsvolle Pausen ersetzt.

Besonders gefällt mir in der 3. Str., dass die Tränen der Nacht auf den Wiesenkissen der Tau sind, den der sich erhebende Tag gedankenlos wegbrennt, offenbar ohne zu bemerken, worum es sich handelt und dass dies ihn betrifft:
So ist das Drama der heimlich und hoffnungslos Liebenden: Sie können sich - aus welchen Gründen auch immer - nie begegnen, und oft genug weiß der eine gar nicht, dass und wie sehr er geliebt wird!

Vielen Dank für dein Lob - das ist die Butter bei meine Fische!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Geändert von Erich Kykal (23.09.2014 um 20:22 Uhr)
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Alt 24.09.2014, 10:51   #4
Chavali
ADäquat
 
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Lieber Erich,

also deine Erklärung für die fehlenden Heber ist köstlich. Das muss ich mir merken

Ansonsten ein tolles Teil, das ich sehr gern und mit Hingabe gelesen habe.
Ein Königskinder-Thema, das du gekonnt poetisch umgesetzt hast.

Lieben Gruß,
Chavi
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 25.09.2014, 02:33   #5
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Köstlich? In welcher Hinsicht? Weil du sie gut findest oder weil du sie mir nicht abkaufst? Ich darf dir versichern, dass der Effekt bewusst so gewählt ist - und nicht, weil ich erst hinterher feststellte, dass alle letzten Zeilen zu kurz waren und ich keine Lust mehr hatte, das umzubessern und mir deshalb eine glaubhafte Legende dazu überlegte... Räusper...Ähem...

Anderswo hat jemand festgestellt, dass jede erste Zeile eine Silbe länger ist als die beiden folgenden, und die letzte Zeile wiederum eine Silbe kürzer ist als die Mittelzeilen: 13-12-12-11

Das ist mir (ich zähle immer bloß die Heber) gar nicht aufgefallen, aber es verstärkt sogar den von mir beabsichtigten Effekt eines Heranbrandens und Ablaufens der Strophen wie Wellen an einem Strand: so entsteht eine getragene, hypnotische Dynamik beim Vortrag. Find ich eben.

LG, eKy
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Alt 28.09.2014, 17:08   #6
momo
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Ein wunder-wunderschönes Gedicht, Erich Kykal!
Auch, wenn die letzten Zeilen wehmütig klingen.
Gerne gelesen

LG momo
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Alt 28.09.2014, 17:45   #7
Erich Kykal
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Hi, Momo!

Vielen Dank für's Vorbeischauen und was Dalassen!

Die Wehmut ist bei mir quasi systemimmanent...

LG, eKy
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Alt 30.09.2014, 15:03   #8
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo eKy :)

Das ist so schön zum Dahinschmelzen, so wehmütig und romantisch.

Das ist ein Schmuckstück

Liebe Grüße sy
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Alt 30.09.2014, 22:26   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Sy!

Vielen Dank - ein begeistertes Lob erfreut besonders, verrät es doch, dass man jemanden wirklich zu berühren wusste!

LG, eKy
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Alt 30.09.2014, 22:35   #10
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.004
Standard

Hallo Erich,

Zitat:
Köstlich? In welcher Hinsicht? Weil du sie gut findest oder weil du sie mir nicht abkaufst? Ich darf dir versichern, dass der Effekt bewusst so gewählt ist - und nicht, weil ich erst hinterher feststellte, dass alle letzten Zeilen zu kurz waren und ich keine Lust mehr hatte, das umzubessern und mir deshalb eine glaubhafte Legende dazu überlegte... Räusper...Ähem...
Beides Und beides mag stimmen

Ich bin überzeugt, dass du wusstest, was und wie du es schreibst.
Nein, wirklich, es ist alles in Ordnung.
Nach wie vor lese ich gerade dieses Gedicht wieder und wieder.
Es hat eine unendliche Traurigkeit inne, wie sie poetischer nicht zu beschreiben ist.

LG Chavi
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