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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 02.04.2015, 18:05   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Die Zeit III



Die Zeit
-

wann begann sie und wann wird sie sterben?
Die Frage, die niemand beantworten kann.
Sekunden, Minuten vergehen im Flug,
ein Leben zu leben ist oft nicht genug.
Was bleibt uns von ihr, was werden wir erben?
Sie war und sie ist und wird sein ein Tyrann.
Du kannst sie nicht sehen, sie ist wie ein Spuk,
ist weiblich, unnahbar, ein magischer Bann.



__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (19.10.2015 um 23:26 Uhr) Grund: Leerzeilen eingerückt
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Alt 18.04.2015, 15:40   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard

Hi, Chavi!

Sprachlich schön und gut gereimt, aber aus verschiedenen Gründen will sich kein rechter Fluss und Klang der Sprache einstellen.

Das beginnt schon mit der ersten Zeile, die du betont auftaktest, danach haben aber alle restlichen Zeilen unbetonte Auftakte.

Es geht weiter mit den männlichen Kadenzen, die die Zeilen nach hinten hart abgrenzen. aber auch hier ist kein Gleichmaß: Just ein Reim ("sterben-erben") hat weibliche Kadenz und stört somit wiederum die etablierte Ordnung.

Zuletzt kommen mir an manchen Stellen zuviele "helle" Vokale vor, zB zuviele "i" und "ie" auf kleinem Raum: "Sie war und sie ist und wird sein ein ..." oder "...sie nicht sehen, sie ist wie ein ...", was die Sprache eher unlyrisch und piepsig macht.

Ein gutes Gedicht, aber diese kleinen Schwächen summieren sich leider eben, sodass der Gesamteindruck weniger fesselnd wirkt - so will mir scheinen.

Dennoch gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 30.09.2015, 19:04   #3
Chavali
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Servus, Erich,

hier bin ich dir ja noch eine Antwort schuldig - verzeih, dass es so lang gedauert hat

Nach einigem Abstand fallen mir die von dir angemerkten Stellen auch negativ auf.
Ist offensichtlich nicht besonders gut gelungen.

Denoch freue ich mich, dass du geschaut und mir deine Überlegungen hinterlassen hast.
Auf diese Dinge, besonders die Vokal-Wahl, muss ich achten.

Herzlichen Dank!

Lieben Gruß,
Chavi

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Alt 30.09.2015, 19:44   #4
ginTon
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Hi chavilein...

zunächst, ein sehr interessanter Text, um die ewige Frage der Zeit, die wir in unser Weltbild durch die Scheidung von Tag und Nacht sowie dem sich daraus resultierenden Rhythmus für uns entdeckten, sage ich mal. Andererseits ist sie
ja ein Größensystem bzw. eine Dimension, rein naturalistisch betrachtet. Philosophisch wirds da schon schwieriger. Vergeht für einen Blinden auch die Zeit und wenn, dann vllt anders. oder so wie du es schön beschreibst, der Eindruck der Zeit, je nach Situation. Es gibt auch interessante Dokus darüber, siehe: Zeit.

zu dem Text:

Zitat:
wann begann sie und wann wird sie sterben?
Die Frage, die niemand beantworten kann.
Sekunden, Minuten vergehen im Flug,
ein Leben zu leben ist oft nicht genug.
Mir gefallen die Binnenreime "wann, begann, kann" sowie "Minuten, Sekunden"
und "Leben, Leben" da dadurch irgendwie ein sehr schöner Klang entsteht, fast wellenartig.


Zitat:
Was bleibt uns von ihr, was werden wir erben?
Sie war und sie ist und wird sein ein Tyrann.
Du kannst sie nicht sehen, sie ist wie ein Spuk,
ist weiblich, unnahbar, ein Zauberbann.
Hier weicht die Form etwas ab, dafür sind nunmehr vor allem Alliterationen eingesetzt worden...kleine Kritik von mir wäre mitunter die zweite Zeile,
irgendwie wirkt die nicht so toll auf mich, mit der Vielzahl an Konjunktionen und Pronomen, mitunter "sie war und sie ist ein globaler Tyrann" und ist "weiblich, unnahbar, ein magischer Bann" ???

gefällt mir insgesamt... LG gin
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 19.10.2015, 23:26   #5
Chavali
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Hi ginnie,

auch schon ne Weile her, dass ich diesen Text schrieb und deshalb freu ich mich umso mehr
über deine Rückmeldung

Ich mag das Thema ZEIT und habe schon einige Texte darüber geschrieben.
Deine Idee für die letzte Zeile werden ich gleich noch umsetzen.

Vielen Dank und liebe Grüße,
chavi
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