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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 05.04.2011, 13:00   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Die Rose II



E
inst blühte sie als schöne Rose

gar üppig in dem Blumengarten;
und jeder, der vorüberkam
betrachtete sie aufmerksam.

Im Frühling sah man sie als Knospe
umschlossen von noch grünen Blättern;
ganz zaghaft brach sie langsam auf
und zeigt' der Welt den Sonnenlauf.

Der Sommer kam mit Blütenpracht
und stolz reckt' sie nun ihren Kelch
zur Sonne hin und hin zum Leben,
das ihr von der Natur gegeben.

Im Herbst da nagten Wind und Wetter
an Strauch und Rose jeden Tag;
und langsam welkten ihre Blätter
bei jedem Regenniederschlag.

Und auch die Hagebutten reifen,
wo einst die Bienen Blüten küssten.
Die Bäume hüllen sich in Nebel,
als ob sie schon von Kälte wüssten.

Dann kam der Winter und der Frost,
und tötete die schöne Blume.
Doch an dem Zweige unterm Eis
drängt schon ein neues Blütenreis'.




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Geändert von Chavali (21.05.2011 um 18:33 Uhr) Grund: Strophe eingefügt
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Alt 18.04.2011, 20:39   #2
Walther
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Lb. Chavali,

dieses kleine zarte Naturgedicht ist irgendwie unbeachtet geblieben, was eigentlich schade ist. Ich habe, Du siehst das mir nach, ein paar Metrenprobleme und zum Schluß ein kleines Grammatikfehlerchen (das Blütenreis und nicht der Blütenreis) beseitigt.
Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen


E
inst blühte sie als schöne Rose

gar üppig in dem Blumengarten;
und jeder, der vorüberkam
betrachtete sie aufmerksam.

Im Frühling sah man sie als Knospe
umschlossen von noch grünen Blättern;
ganz zaghaft brach sie langsam auf
und zeigt' der Welt den Sonnenlauf.

Der Sommer kam mit Blütenpracht
und stolz reckt' sie nun ihren Kelch
zur Sonne hin und hin zum Leben,
das ihr von der Natur gegeben.

Im Herbst da nagten Wind und Wetter
an Strauch und Rose jeden Tag;
und langsam welkten ihre Blätter
bei jedem Regenniederschlag.

So kam der Winter und der Frost,
der tötete die schöne Blume;
doch an dem Zweige unterm Eis
drängt schon ein neues Blütenreis.


Man sieht: auch ein klassisches Gedicht in vierhebigen Jamben (heute nennt man das Knittelvers) muß sich nicht immer reimen. Es geht auch ohne, und es stört gar nicht.

Danke für Dein Gedicht!

LG W.
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Alt 19.04.2011, 11:00   #3
Chavali
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Lieber Walther,


bist der Null-Posting-Aufspürer und dafür kann man dir nur dankbar sein!
Noch dazu, wenn dann ein wohlwollender Kommentar kommt
Zitat:
dieses kleine zarte Naturgedicht ist irgendwie unbeachtet geblieben, was eigentlich schade ist.
Deine Vorschläge zur Abrundung des Textes habe ich schon gestern abend in die Tat umgesetzt.
Sie gefallen mir wirklich gut und manchmal frage ich mich, warum MIR das nicht eingefallen ist...
Ist es Unvermögen oder Betriebsblindheit...?
Zitat:
Man sieht: auch ein klassisches Gedicht in vierhebigen Jamben (heute nennt man das Knittelvers) muß sich nicht immer reimen. Es geht auch ohne, und es stört gar nicht.

Danke für Dein Gedicht!
Auf jeden Fall danke ich dir herzlich fürs Lesen und Kommentieren.


Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 21.04.2011, 10:16   #4
a.c.larin
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morgen chavali,

eine rose, die einen sommer lang blüht und gedeiht, ist doch schon ein knüller!
meine hier blüht rasch auf und ist dann ebenso rasch dahin.

ein wenig hör ich ja wehmut hinter den zeilen - zugleich aber auch hoffnung auf die wiederkehr des wunders.

so ist dieses kleine gedicht wohl auch eine metapher aufs ganze leben:
auf die abschiede, die uns begleiten ebenso wie auf die neuanfänge.

fein gemacht, hat mir gefallen!

lg, larin
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Alt 21.04.2011, 11:28   #5
Walther
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Lb. Chavali,

darauf habe ich mich ein wenig ausgerichtet, weil ich denke, daß es beinahe jeder Text wert ist, mit einem Kommentar versehen zu sein. Ich versuche also, meine Mitwirkungspflichten auf die Werke zu konzentrieren, die ein wenig unterzugehen drohen. Auf diese Weise hoffe ich, meinen, wegen mangelnder Zeit eher geringen, Anteil zum Gelingen des Forums beizutragen und mich so für die meinen Texte zugewachsene Aufmerksamkeit zu bedanken.

Dein Text ist auf den ersten Blick "unscheinbar". Aber, wie so häufig, verschwindet dieser Eindruck, wenn man sich mit einem solchen Text ein wenig beschäftigt. Es freut mich, daß ich Dir habe mit meinen Vorschlägen helfen können. Man selbst ist einfach "betriebsblind", was eigene Texte angeht. Da kann ein kluger Leser, der etwas Sprachgefühl hat, manchmal ein nützlicher Begleiter sein.

LG W.

Lb. larin,

in der Tat. Es lohnt sich eben doch, auch in älteren, schon fast im Orkus verschwindenden Beiträgen zu stöbern. Da kommt gelegentlich wirklich Schönes zu Tage, so wie hier, wo ich ein bißchen "Leser Zufall" spielen durfte.

LG W.
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Geändert von Walther (21.04.2011 um 11:30 Uhr)
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Alt 07.05.2011, 10:37   #6
Chavali
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Liebe larin,
Zitat:
so ist dieses kleine gedicht wohl auch eine metapher aufs ganze leben:
auf die abschiede, die uns begleiten ebenso wie auf die neuanfänge.
Ja, dazu bietet sich die Natur geradezu an.
Zitat:
fein gemacht, hat mir gefallen!
Das freut mich und ich danke dir herzlich.


Lieber Walther,
Zitat:
Auf diese Weise hoffe ich, meinen, wegen mangelnder Zeit eher geringen, Anteil zum Gelingen des Forums beizutragen[...]
Das ist höchst anerkennenswert und zeugt von großem Verständnis für Forenarbeit.
Dafür kann man nicht genug *danke* sagen.
Zitat:
Dein Text ist auf den ersten Blick "unscheinbar". Aber, wie so häufig, verschwindet dieser Eindruck, wenn man sich mit einem solchen Text ein wenig beschäftigt.
Ich mag Texte, die nicht mit Brachialgewalt daherkommen; das heißt aber nicht, dass mir "derbere" u.U. nicht auch gefallen.
Aber ich selbst könnte so etwas wohl nie schreiben, bin eher ein Verfechter der leisen Töne...



Seid beide herzlich gegrüßt!
Chavali




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Alt 07.05.2011, 13:51   #7
ginTon
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Liebe Chavali,,

soeben hatte ich das Werk von dana kommentiert und schon dort fiel mir positiv
der Jambus auf, so ist es auch hier..du beschreibst sehr schön den Werdegang
einer Rose durch das Jahr in Form von Werden und Vergänglichkeit..

mir gefällts, vor allem der Grundrhythmus der sehr fließend geschrieben ist ....

liebe Grüße gin
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 08.05.2011, 23:29   #8
Thomas
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Hallo Chavali,
Das Gedicht ist in seiner schlichten Weise sehr schön, und Walter sei Dank, dass ich es nun auch entdeckte. Der Rhythmus und das Reimschema der Strophen, mit dem Paarreim am Ende, passt sehr gut zum Inhalt. Vielleicht könntest du an der 4. Strophe noch etwas tun. Sie hat, ohne für mich erkennbaren Grund, ein anderes Reimschema. Außerdem stört mich etwas das harte Wort "Regenniederschlag" und vor allem vermisse ich, dass der Herbst die reifen Samen und die Frucht bringt, also nicht nur das Welken. Da das Gedicht insgesamt so schön ist, würde es sich gewiss lohnen, in diese 4. Strophe noch etwas Arbeit zu stecken.
Viele Grüße
Thomas

Hallo Chavali,

mir ist noch folgendes zu Strophe 4 eingefallen:

Im Herbst da reifen Hagebutten,
wo einst die Bienen Blüten küssten;
an Zweigen nagen Wind und Wetter;
und langsam welkten ihre Blätter.

Was hältst du davon. Wie gesagt, das Gedicht ist so, wie du es geschrieben hast, sehr schön, und vielieicht ist das mit der Frucht im Herbst von mir etwas überbewertet.

Viele Grüße
Thomas

P.S.: Ich habe das als Änderung meinens Kommentars eingegeben, da ich mich selbst schlecht kommentieren kann. Oder hätte ich das erneut als Kommentar eingeben sollen? Gibt es da Forenregeln?

Geändert von Thomas (15.05.2011 um 11:16 Uhr)
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Alt 15.05.2011, 22:21   #9
Chavali
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Hei ginnie,
Zitat:
mir gefällts, vor allem der Grundrhythmus der sehr fließend geschrieben ist
Danke, das freut mich.
Zitat:
du beschreibst sehr schön den Werdegang
einer Rose durch das Jahr in Form von Werden und Vergänglichkeit..
Ja - und irgendwie auch das Leben an sich, oder...?
Nochmals danke und rosigen Gruß

Hallo Thomas,

zunächst mal dazu:
Zitat:
Ich habe das als Änderung meinens Kommentars eingegeben, da ich mich selbst schlecht kommentieren kann. Oder hätte ich das erneut als Kommentar eingeben sollen? Gibt es da Forenregeln?
Das hast du ganz richtig gemacht, ein Doppelpost ist nach den Forenregeln nicht erlaubt

Und nun zu deinem Kommentar:
Zitat:
Vielleicht könntest du an der 4. Strophe noch etwas tun. Sie hat, ohne für mich erkennbaren Grund, ein anderes Reimschema. Außerdem stört mich etwas das harte Wort "Regenniederschlag" und vor allem vermisse ich, dass der Herbst die reifen Samen und die Frucht bringt, also nicht nur das Welken.
Das ist ein interessanter Ansatz, gefällt mir.
Vielleicht mache ich noch eine zusätzliche Strophe.
Übrigens, das Wort Regenniederschlag find ich gelungen das werd ich wohl lassen.
Zitat:
Im Herbst da reifen Hagebutten,
wo einst die Bienen Blüten küssten;
an Zweigen nagen Wind und Wetter;
und langsam welkten ihre Blätter.
So was in der Art könnte ich ja noch dazudichten (mit deiner Hilfe ) - warum nicht.
Mal sehen, ich lass mir das durch den Kopf gehen.

Auch dir blumige Grüße!

Chavali
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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2011, 12:02   #10
Thomas
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Hallo Chavali,
ich bin gespannt, was du mit den Herbst in diesem sehr schönen Gedicht anstellen wirst.
Viele Grüße
Thomas
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