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25.10.2013, 18:52 | #1 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Abschied
Wehmütig schaue ich hoch zu den Sternen,
werde ich nächsten Morgen noch sein? Alles muss gehen, das gilt es zu lernen, Spielball des Lebens, nichtig und klein. Ich habe Frühling und Sommer gesehen, Tage im Spätherbst waren mir hold. Wie aber soll ich sein Scheiden verstehen, um mich ist Sterben, trügerisch Gold. Über mir rufen zum Aufbruch die Schwärme, streifen der Wolken trostloses Grau. Wo ist der Sommer mit wohliger Wärme, wo die Erquickung durch perlenden Tau? Meine Geschwister sind längst schon gegangen, ich bin so müde, nutzlos mein Kleid. Der letzte Morgen naht wolkenverhangen, ich kann es fühlen, ich bin bereit. Muss ich denn gehen, ich bitt euch, ihr Winde, lasst mich nun fliegen, gönnt mir den Traum. Du wirst bestehen, auch wenn ich entschwinde, wart bis zum Frühling, mein lieber Baum.
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Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
26.10.2013, 13:58 | #2 |
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Lieber Sid,
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. © auf alle meine Texte
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27.10.2013, 17:54 | #3 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Liebe Chavali,
danke für deine anerkennenden Worte. Die Jahreszeit bietet mir mit ihren Farben und der besonderen Stimmung schließlich jede Menge Stoff zum Verdichten an. Liebe Grüße Sidgrani
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»Erich Kästner« |
08.05.2014, 21:56 | #4 |
Lyrische Emotion
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Hi Sid,
ich habe dieses wundervolle Gedicht noch einmal ausgegraben, weil es für die dunklen Verliese des Forums eigentlich viel zu schade ist. Bezeichnend ist es, dass es in dieser Rubrik eingestellt wurde und nicht in die "traurige Abteilung", zeigt es doch die innere Gelassenheit, die in den Zeilen zu finden ist. Alles ist so, wie es ist und wie es geschehen ist. Der eigene Abschied naht mit jedem Tag und desto bewusster man sich dessen wird, desto wehmütiger kann es einem ums Herz wehen. Der Winter ist tatsächlich kalt und alles liegt erstarrt in tiefem Schlaf. Und der eigene Winter führt einem diese Bilder plastisch vor Augen. Der Abschiedsgruß richtet sich an den Baum, der den nächsten Frühling noch erleben wird. Und so wir dieser Abschiedsgruß zu einem Gruß an das Leben. Ich war sehr berührt von diesem Text. Aber eines sage ich dir, gestorben wird auf dem Eiland nicht, hier wird gedichtet! Nur, damit das klar ist. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
10.05.2014, 07:51 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo Sidgrani,
ich kann das sehr gut nachvollziehen, beschäftigen sich doch auch meine Gedanken zeitbedingt mit diesem Thema. Das hast du wunderbar umgesetzt und ich kann die Wehmut zwischen den Zeilen intensiv spüren. Sehr schön ist auch der Abschluss gelungen und ich sage es mal in Hesses Worten: "Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!" Tief berührte und herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
10.05.2014, 12:23 | #6 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Lieber Sid,
schön, dass Falderwald diesen Schatz noch einmal ins Tageslicht geholt hat. Sonst hätte ich es getan. Ich hatte auch schon danach gesucht und muss Dir jetzt endlich mal sagen, dass dies mein heimlicher Liebling in Deiner Sammlung ist. Ja, wirklich, Deine Verse klingen mir ganz oft im Ohr, und ich denke an das sterbende Blatt. Es gibt Texte, die mag ich einfach nicht zerpflücken, weil sie so zart sind. Ich sehe, wie Du dieses Baby behutsam pflegst und es gedeihen lässt. Bei Dir ist es ja auch in den allerbesten Händen. Darum sag ich nur: Danke für den Lesegenuss. Liebe Grüße Claudi |
10.05.2014, 21:29 | #7 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Sidgrani,
in tiefster Trauer ließ ich mich auf deine Verse ein. Der Abschied schien fast endgültig - und dann als Pointe - ein Baum!!! Naturgemäß gehen wir und kommen wieder. (Das ist mein ganz eigener Trost) Ein wunderschöner Abschied, den man immer wieder feiern möchte. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
16.05.2014, 16:15 | #8 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Hei Falderwald,
wie schön, dass du eines meiner liebsten Babys noch einmal auf den Arm genommen hast. Das sterbende Blatt war mir ein willkommenes Symbol, um den Kreislauf des Lebens einmal aus seiner Sicht, mit seinen Gedanken und Gefühlen, zu „bedichten“. Na klar, wird hier auf dem Eiland gedichtet und kommentiert, auch wenn schon mal eine Flaute herrscht oder ein Urlaub dazwischenkommt. Ich freue mich sehr, dass dieses Gedicht dich so anspricht. Lieben Gruß Sid Hei Narvik, auch deine Bewertung meines Textes gefällt mir, ebenso wie das passende Zitat von Hermann Hesse. Lieben Gruß Sid Liebe Claudi, deine Worte sind Balsam für meine Dichterseele – ohne Scherz. Ich freue mich sehr. Lieben Gruß Sid Hei Dana, so ist es, wir kommen, verweilen eine gewisse Zeit und vergehen – bis ein neuer Kreislauf seinen Anfang nimmt. Lieben Gruß Sid Ich danke euch allen herzlich für eure positiven Gedanken und Kommentare.
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