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04.01.2012, 17:16 | #1 |
Slawische Seele
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Ursache und Wirkung
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. . Man ist gesund, hat gut gegessen, der Arbeitstag verlief normal, die Laune nun, daran gemessen, ist gegensätzlich und fatal. Geschockt versucht man zu ergründen in Tiefen, die man nie betrat, um ausgerechnet dort zu finden das Schlechtgefühl für den Eklat. Und das Gefühl, das unwillkommen, die Selbstzufriedenheit zerstört, verhandelt unvoreingenommen mit Dingen, die man nie gehört und nie gelebt hat und dergleichen, jedoch den Finger strecken kann auf Menschen, die durch diese Zeichen nun angesprochen und alsdann Begründungen dafür erfinden, zumindest aus der eignen Sicht. Jetzt gilt es, sich zu überwinden und hören, was die Laune spricht. . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
04.01.2012, 18:12 | #2 |
asphaltwaldwesen
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wow, dana,
da erstreckt sich ein satz über zweieinhalb strophen. ich musste dreimal lesen, bis ich den knoten im kopf halbwegs entwirrt hatte. ich war früher meisterin im wurst-satz schreiben - hab allerdings von meiner deutschlehrerin dafür nur rote fragezeichen mit wellenlinien über halbe seiten am korrekturrand geerntet. und ich schreib die dinger immer noch - manchmal mit absicht und gerne. und manchmal "passieren" sie mir einfach. hier passt es ja und ist bestens untergebracht - ursache und wirkung sind schließlich auch meist ineinander verstrickt und kaum noch zu entknoten. die wortgewandtheit hab ich sehr genossen und bewundert!!! gern gelesen also. und die aussage an sich ist ganz ganz fein beobachtet!!!! ja, so ist "man" irgendwo in sich tief drinnen eben "auch". lieber gruß, fee |
04.01.2012, 18:32 | #3 |
ADäquat
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Liebe Dana,
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10.01.2012, 20:57 | #4 |
Slawische Seele
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Liebe fee,
der lange Satz ist mir selbst erst durch deinen Beitrag aufgefallen. Wenn du ihn lobst, dann mischt sich da Freude über das Lob ein, danke. Solche Entknotungen haben es in sich - verursacht werden sie durch eben ellenlange Fäden, die unbemerkt selbst gesponnen und zu selten gespult wurden. Nimmt der Faden eine Dimension an, die ein Aufräumen, Ordnung oder Übersicht anfordern, hat man mit Knoten zu tun, die ärgern. Fein, ein Verstehen ohne Erläuterung. Liebe Chavali, du nennst es "gezwirbelt", was dem gesponnenen Faden mit seinen Knoten sehr nahe kommt. Beide habt ihr mir ein gute Beobachtung bescheinigt - dann wird schon etwas dran sein - beobachten außen und innen. Lieben Dank und liebe Grüße euch beiden, Dana
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28.01.2012, 21:26 | #5 |
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
so ist es immer gewesen und so wird es auch immer bleiben. Ein jeder glaubt zu wissen, was den anderen belastet oder umtreibt und meint dann, er könne sich ein Urteil darüber erlauben oder mit gutem Rat zu Hilfe eilen. Das Problem ist nur, du kannst nicht in einen anderen hineinschauen und so wirst du auf ewig darauf angewiesen sein, zu glauben, was er dir bezüglich seiner Motive und seines Befindens sagt. Und ewig, ewig wirst du das selbst anders sehen. Ich lese, denke und ich staune, wie wahr die Dichterin hier spricht; das Leben tanzt auf einer Laune der allgemeinen Innensicht. Es hängt an seinen kleinen Werten und weiß für sich nicht mal warum, es träumt nur von der hochverehrten Moral und bleibt doch klein und dumm. Da wollen sie dein Wesen kennen, begeistert machen sie erst mit, dann kommt das große Schicksalsflennen und sie geraten aus dem Tritt. Dabei ist doch nur eines wichtig, die Dosis macht am Schluss das Gift, daß man für sich ob falsch, ob richtig Entscheidungen alleine trifft. Und springst du über deinen Schatten, blickt alles erst mal stumm und starr, dann schreien sie im Chor: "Gestatten! Dort steht ein opportuner Narr!" So geht es wieder, alle Tage vergehen so und jedes Mal verbessert sich die schlechte Lage ein bisschen. Es ist scheißegal. Im Himmel sitzt der alte Vater, dort hat das Sünderlein Rabatt, auf Erden brauchst du den Psychiater, weil der gleich eine Pille hat. Ich bin ein Mensch aus Gegenteilen, schiebt ab ihr Kenner, unerhört! den Geist kann ich mir selber heilen, der ist durch euch erst so verstört. Für mich sind sie nur die Statisten, mal schlecht mal minder gut begabt, ich denke mir: "Ei, wenn die wüssten, ich habe meinen Spaß gehabt." Den habe ich auch bei deinem Gedicht gehabt, welches mir sehr gut gefallen hat, denn es spricht nur all zu wahr und aus einer guten Sicht heraus. .. . Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
13.02.2012, 22:35 | #6 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi,
deinen Kommentar und dein Gedicht habe ich noch "gerner" gelesen. Wir alle bestehen aus Gegenteilen und dort, wo sie nicht "schmecken" suchen wir nach "Ausreden pro Ego" und fühlen, dass sie nicht stimmig sind. Vielleicht würden wir nach gewisser Zeit damit fertig werden, akzeptieren, ja gar zugeben - aber das ist ja gar nicht nötig: Es gibt Pillen, es gibt "Seelenklempner" (das schreibe ich ganz vorsichtig, weil ich nichts gegen Therapien, Seelenpein und ihre Heilung habe - im Gegenteil), die wie jeder Handwerker, jeder Supermarkt um Kunden buhlen - das macht mich rasend. Gerätst du erst in ihren Sog, ist es vorbei. Sie haben Pillen, die dir ein Glückgefühl verschaffen und nur die Absetzung der Pillen macht dich dann wieder unglücklich. Wo bleiben das Hinschauen, das Verstehen und die Hilfeleistung? Das ist nicht inbegriffen, denn das bringt keinen Gewinn. Alles, alles - ob Warenverkauf, ob Behandlung sind zunächst ein Sog, der viele, zu viele mitreißt. Bis der "Kunde" erkennt, dauert es viel zu lange. Der Kunde ist hin und tausend neue tappen in die Falle. Die Rechnung geht auf - auch Launen sind gewinnbringend. Das Thema ist viel, viel weiter gefächert. Ich habe eigentlich nur die äußere Kulisse "verdichtet". Die Machenschaften sind schwer zu stoppen - sie sind. Liebe Grüße Dana
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