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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 18.03.2015, 10:48   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Der Schmerz

Der Schmerz

Ein Dämon reitet meine kalten Glieder!
Der Schmerz hat meinen Körper auserkoren:
Ein Schicksal hat dich jäh in mich geboren,
vergiftet mich und singt nun deine Lieder.

Und meine Seele hasst dich immer wieder!
Die letzte Zuversicht ging mir verloren;
als Geisel werde ich im Orkus schmoren,
gehorche Deiner Macht und knie nieder.

Zerrissen fühle ich die Wut und wage
hier Worte in die weite Welt zu schmeißen.
Denn Schreie helfen, dass ich nicht verzage.

Der Mut wird Körper, Geist und Seele weißen.
Ich hoffe, dass ich dich zum Teufel jage,
auf deine Fesseln werde ich jetzt scheißen!

Der Schmerz

eine Variante von Erich Kykal

Ein Dämon reitet meine kalten Glieder!
Der Schmerz hat meinen Körper auserkoren:
Ein Schicksal hat dich jäh in mich geboren,
vergiftet mich und singt nun deine Lieder.

Und meine Seele hasst dich immer wieder!
Die letzte Zuversicht ging mir verloren;
als Geisel werde ich im Orkus schmoren,
gehorche Deiner Macht und knie nieder.

Zerrissen fühle ich die Wut und wage
hier Worte in die weite Welt zu weben,
denn Schreie helfen, dass ich nicht verzage.

Der Mut wird Körper, Geist und Seele heben.
Ich hoffe, dass ich dich zum Teufel jage -
in deinen Fesseln will ich nicht mehr leben!

Geändert von juli (29.03.2015 um 12:31 Uhr)
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Alt 18.03.2015, 11:47   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe sy,

jawoll, gib es ihm, dem Schmerz! Lass nicht zu, dass er dich ganz vereinnahmt!!
Das ist immer leicht gesagt, aber schwer getan.

Dennoch bleibt die Hoffnung - das Schlimmste der Übel aus der Büchse der Pandora - das alles gut wird.

Gut geschrieben, sy. Ein Sonett, das es in sich hat. Toll gelungen!

Mir jedenfalls gefällt es

Liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.03.2015, 13:09   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Chavali :)

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Liebe sy,
jawoll, gib es ihm, dem Schmerz! Lass nicht zu, dass er dich ganz vereinnahmt!!
Das ist immer leicht gesagt, aber schwer getan.
Dennoch bleibt die Hoffnung - das Schlimmste der Übel aus der Büchse der Pandora - das alles gut wird.
Gut geschrieben, sy. Ein Sonett, das es in sich hat. Toll gelungen!
Das ist ein sehr persönliches Gedicht, da weiß man als Texter nicht so genau, wie gut das Gedicht ist. Es ist eine Momentaufnahme

Vielleicht hätte ich es auch unter "Beschreibungen" posten sollen
Ich freue mich riesig über dein Lob, und deine mutmachenden Worte, zumal ich ja eine drastische Ausdrucksweise habe. Aber mir war danach

Danke

Liebe Grüße sy
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Alt 20.03.2015, 22:11   #4
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Liebe Sy,
ja, manchmal ist einem eben danach und dann muss raus, was auf der Seele brennt.
Und meist sind das die besten Texte! Authentisch und ehrlich.
Sehr sehr gut gelungen und... stell Dir vor: Gar NIX zum Meckern!
Ich wünsch Dir von ganzem Herzen viel Geduld. Gut Ding will Weile haben und übers Knie brechen geht meistens schief. Ha... und schief ist wohl das, was Du am wenigsten gebrauchen kannst!

Sehr gern gelesen und besenft.

LG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.03.2015, 17:11   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Lailany :)

Danke für Dein Lob.
Und du hast gar nichts zu meckern. Das liegt vielleicht daran, dass ich dieses Gedicht über eine lange Zeit geschrieben habe. Da war ich nicht ganz so ungeduldig

Die Reime sind mir so zugeflogen. Drastisch mußte es sein! Mir war danach. Jetzt habe ich es von der Seele geschrieben, nu ist alles besser

Ich bemühe mich mit mir Geduld zu haben, denn schief gehen soll es auf keinen Fall

Danke das du hier warst, ich schätze deine Kommentare sehr, auch wenn es was zu bekritteln gibt.

Liebe Grüße von der Nordseekrabbe sy
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Alt 24.03.2015, 16:44   #6
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Zitat:
Zitat von syranie Beitrag anzeigen
Der Schmerz

Wie ein Dämon zerfleischt du meine Glieder!
Der Schmerz hat meinen Körper auserkoren,
das Schicksal hat dich jetzt in mich geboren,
vergiftet mich und singt jetzt deine Lieder.

Und meine Seele hasst dich immer wieder!
Ich hab die Zuversicht in mich verloren,
als Geisel werde ich im Orkus schmoren,
gehorche Deiner Macht und kniee nieder.

Zerrissen fühle ich die Wut und wage
hier Worte in die weite Welt zu schmeissen.
Denn Schreie helfen, dass ich nicht verzage.

Der Mut wird Körper, Geist und Seele weissen.
Ich hoffe, dass ich dich zum Teufel jage,
auf deine Fesseln werde ich jetzt scheissen!
Hi syranie,

ein paar Bemerkungen zu deinen starken, emotionalen Versen:

S1Z1 ist nicht jambisch, mon wird auf der ersten Silbe betont.
S1Z2, 3 und 4 folgen zweimal hat und zweimal jetzt aufeinander.

S2Z4 "Deiner Macht", warum "Deiner" groß? Bei "kniee"das zweite "e" weglassen, es heißt "ich knie" Aussprache kni oder kni-e. Auch der Plural von Knie lautet Knie, ausgesprochen Kni-e.

Zur Schreibweise von Wörtern mit "ss": Doppel-s steht nur, wenn dem s-Laut ein kurzer Vokal vorausgeht, also nicht "schmeissen", sondern "schmeißen" analog nicht "scheissen" sondern "scheißen".

S3Z1 "weissen": wohl Tippfehler, kein Doppel-s, da wohl richtig "weisen" gemeint ist.

LG Fridolin
__________________
Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!

Geändert von Friedhelm Götz (24.03.2015 um 16:46 Uhr)
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.03.2015, 13:38   #7
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Fridolin:)

Zitat:
Zitat von syranie Beitrag anzeigen
Der Schmerz

Dämonen reiten meine kalten Glieder!
xXxXxXxXxXx Jambus
Der Schmerz hat meinen Körper auserkoren,<<< dafür ist mir keine Lösung eingefallen
das Schicksal hat dich jetzt in mich geboren,<<<dafür ist mir keine Lösung eingefallen,
vergiftet mich und singt nun deine Lieder. <<< nun passt und verändert nicht viel, ich finde es besser, danke



Und meine Seele hasst dich immer wieder!
Ich hab die Zuversicht in mich verloren,
als Geisel werde ich im Orkus schmoren,
gehorche Deiner Macht und knie nieder.

Zerrissen fühle ich die Wut und wage
hier Worte in die weite Welt zu schmeißen. klar hast du Recht
Denn Schreie helfen, dass ich nicht verzage.

Der Mut wird Körper, Geist und Seele weissen<<< ich meinte weissen von aufhellen, malen,im übertragenem Sinne: alles wird besser.
Ich hoffe, dass ich dich zum Teufel jage,
auf deine Fesseln werde ich jetzt scheißen!klar! <<<<
Leider habe ich noch zweimal " hat", aber die anderen Fehler habe ich ausgebessert .... Ich weiß keine Lösung ohne zu viel vom Inhalt zu verändern...
Ich freue mich, dass du mir geschrieben und das du die Gedanken gemacht hast und mit Adleraugen das Gedicht verfeinerst

Das Gedicht sollte aufrütteln und trotz aller Düsternis Mut machen.

Liebe Grüße aus Schleswig - Holstein sy

Geändert von juli (26.03.2015 um 14:55 Uhr)
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Alt 26.03.2015, 16:39   #8
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Zitat:
Ich meinte weissen von aufhellen, malen,im übertragenem Sinne: alles wird besser.
Dann aber auch "weissen" mit "ß" weißen, da dem s-Laut ein langer Vokal (in diesem Fall ein Diphtong) vorausgeht. Da es viele Ausnahmen von dieser Regel gibt, am besten so merken (oder im Duden nachschlagen):

„ß“ steht bei folgenden Wörtern auf -eiß(en, el, er) und ihren Abwandlungen:

beißen
Fleiß
Geiß
Geißel
gleißen
heißen
kreißen
Meißel
Meißen
reißen (umreißen, verreißen, zerreißen)
Reißer (Thriller, Possen-, Zoten-)
Scheiß, scheißen (bescheißen)
Scheißer (Hosen-)
schleißen (ver-,zer)
Schmeiß, Geschmeiß, schmeißen
Spleiß
Spreißel
Steiß
Schweiß, schweißen
weißen (weiß anmalen)

„s“ steht bei Wörtern auf –eis, eise, eiser, eisig, ais, aiser) und ihren Abwandlungen:

Eis, eisig eisern,
Geiser
Gleis(en) (entgleisen)
Gneis
Greis, Greise, Greisen, greiser
heiser
Kaiser
Kreis
Kyrieleis
leis
Mais
Meise(n)
Paradeis
Preis(en)
Reise(n),
Reisig
Schneise(n)
Speis(en)
Waise(n)
Weise, weis(e,n), weismachen, naseweis
Zeisig

LG Fridolin
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Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.03.2015, 12:17   #9
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Fridolin:)

Alleine schon wegen dieser ausführlichen Regeln, werde ich gerne zu diesem Kommentar zurückkehren. Danke für deine Mühe! Da bin ich ja an einen Wortkünstler geraten
Ich habe den Fehler berichtigt. Nun habe ich auch weißen mit "ß" geschrieben. ( sieht auch besser aus )

Nochmals vielen Dank für das nochmalige Wiederkehren und deine Aufmerksamkeit.

Liebe Grüße sy
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Alt 27.03.2015, 21:15   #10
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Sy!

In der Kernsubstanz ein gelungenes Sonett, aber Worte wie "scheißen", "schmeißen" oder gemeinsprachliche Verkürzungen wie "hab" wirken auf diesen lyrischen Stil wie Schwefelsäure auf Alufolie! Mag sein, dass hier Emotionen hochkochen, dennoch sei im Sinne der Wortkunst angeraten, die erwähnten Begriffe zu ersetzen:

Ein Dämon reitet meine kalten Glieder!
Der Schmerz hat meinen Körper auserkoren:
Ein Schicksal hat dich jäh in mich geboren,
vergiftet mich und singt nun deine Lieder.

Und meine Seele hasst dich immer wieder!
Die letzte Zuversicht ging mir verloren;
als Geisel werde ich im Orkus schmoren,
gehorche Deiner Macht und knie nieder.

Zerrissen fühle ich die Wut und wage
hier Worte in die weite Welt zu weben,
denn Schreie helfen, dass ich nicht verzage.

Der Mut wird Körper, Geist und Seele heben.
Ich hoffe, dass ich dich zum Teufel jage -
in deinen Fesseln will ich nicht mehr leben!


Nebst einigen weiteren Vorschlägen zu Inhalt und Ausdruck sei dir diese Fassung ans Dichterherz gelegt. Nimm, was dir brauchbar erscheint!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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