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05.11.2013, 22:00 | #1 |
verkannt
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Bilderbogen
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... Kein Moll, kein Dur, konturenlos, ein Ton in Wolf und Hund, der Bogenschlag von Nacht zu Tag ist Atem meiner Welt, im Feuertal zieht mich der Gral bedächtig in sein Rund, zur Flammenlinie werde ich, nur Erde - die mich hält. Die Zeit steht still, kein Wortlaut will mir heute noch entsteigen, ich kenne meinen Namen nicht, bin Niemand nur und brenne, gewogen und zu leicht befunden, schleich ich mich in ein Schweigen und bleibe leer im Wunsch zurück - wenn ich den Faden trenne.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas Geändert von Cebrail (06.01.2014 um 21:49 Uhr) Grund: siehe Erichs Beitrag |
07.11.2013, 20:05 | #2 | |
Slawische Seele
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Lieber Cebi,
ein Werk, das ganz eigen wirkt. Man hütet sich, vorschnell etwas hinein zu interpretieren, aber man folgt dem Bilderbogen und kann nachvollziehen. Mir geht es so, auch nach mehrfachem Lesen. Dann tauchte ich in eine (deine) spirituelle Stimmung und stellte ein paar Worte um, die meinem Empfinden näher kamen. "Gedichtlos" lässt sich diese Stimmung im Kommentar noch schwerer umschreiben. Schau mal meine Vorschläge an und sage mir, ob ich den Bilderbogen zerrissen oder verfeinert habe. (Wie schon gesagt, ich kann nachvollziehen.) Liebe Grüße Dana Zitat:
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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07.11.2013, 21:38 | #3 | |||
verkannt
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Hallo Dana,
dieses ist wirklich ein sehr eigenes Ding von mir, da es sehr verkryptet ist und ich diesmal ganz tief in Kiste der Symbolik gewühlt habe. Das Stück habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben und der ursprüngliche Titel bedeutete auch etwas das in Richtung Geheimnis geht. Hier ging es mir besonders um ein Reflektieren und um den Transport einer Stimmung, außerdem habe ich versucht mit Lautmalereien zu arbeiten und das ganze Teil aufzubauen wie ein Gemälde, ja klingt hochgesteckt, ich weiß, aber es hat Spaß gemacht. Ich habe hier Dinge reingebastelt die alt und so Symbolbehaftet sind, dass es mir selbst schon beinahe weh tut, welcher Mensch denkt schon bei Wolf und Hund an die blaue Stunde? ;-) Ich finde es genial, dass du dir dazu Gedanken gemacht hast und schau mir deine Vorschläge gerade an. Zitat:
Zitat:
Zitat:
ich brauche hier dieses Motiv, ich weiß gerade nicht ob dir das Mene Tekel Motiv geläufig ist, aber das war die Intention dazu, zusammen mit der Mene Tekel Geschichte, also eine Geschichte in der Geschichte, puh sehr Komplex und schwer zu erklären. Ich kann deine Änderungen auf jeden Fall nachvollziehen und vielleicht, wenn ich das ein wenig sacken lasse, sehe ich das wieder aus einer anderen Perspektive. Auf jeden Fall vielen Dank für dein Eintauchen in meine wirre Gedankenwelt. Einen lieben Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
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10.11.2013, 11:32 | #4 |
TENEBRAE
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Hi, Cebrail!
Ich behaupte nicht, aus dem Text schlau zu werden, er wirkt sehr mythologisch/kryptisch/mysteriös - wie eine einmal zu oft falsch übersetzte Bibelstelle! Dennoch klingt es gut im Ohr und macht neugierig - was wahrscheinlich der Sinn der Sache ist... Eines: S2Z2 - Richtig gelesen passt die ins Schema, allerdings solltest du, um dies zu befördern, ein Komma nach "befunden" setzen, denn sonst mag es passieren, dass ein Leser schon das "schleich" betont und nicht erst das "ich", was nicht verwunderlich wäre, da "befunden" auf der Mittelsilbe betont ist und die letzte Silbe unbetont bleibt. Ohne das Komma ist man sehr geneigt, im Rahmen des rhythmischen Auf und Ab am Zeilenende aus dem Takt zu geraten. Alternative: "gewogen und zu leicht befunden schleiche ich ins Schweigen" - so geht es flüssig durch, ohne Komma. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
11.11.2013, 20:12 | #5 | |
ADäquat
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Hallo Engel
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06.01.2014, 21:48 | #6 | |
verkannt
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Hallo, da war doch noch was, verzeiht die späte Antwort.
Hallo Erich, danke für deinen Kommentar und dein Auge fürs Detail. Zitat:
Man kann viel hinein interpretieren und jeder kann so für sich was rauslesen und offengestanden, wenn man nichts von der Intention weiß, ist es eigentlich nicht durchschaubar. Es ist Raum nach allen Seiten. An anderer Stelle habe ich dafür richtig Prügel bezogen ;-), aber inzwischen sehe ich das sehr gelassen, es muss nicht immer alles mit Logik zu erklären sein, meine ich. Das mit der einmal zu oft übersetzten Bibelstelle finde ich übrigens klasse, ;-), danke dafür. Bei dem Komma muss ich dir recht geben, das setze ich da gerne rein. Nochmal danke hat mich sehr gefreut. Hallo Katzi, auch dir meinen Dank für deinen Kommentar. Das Mene Tekel Motiv ist für mich auch ein sehr interessantes Thema und ich glaube, da kann man eine Menge rauslesen, was ja auch schon viele versucht haben und die hatten mit Sicherheit einiges mehr auf dem Kasten als ich. Mittlerweile ist diese Teil hier für mich schon bald sowas wie ein Zauberspruch geworden und ich mag den Text nun auch nach längerer Zeit immer noch. Einen lieben Gruß an euch C.
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19.05.2014, 09:39 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Cebrail,
ich vermute, dass hier die letzten Minuten im Leben eines Menschen geschildert werden. Sein ganzes Dasein läuft noch einmal wie ein Bilderbogen vor seinem inneren Auge ab und er zieht ein Résumé. Es könnte auch sein, dass es sich hier nicht um einen natürlichen Tod, sondern um einen bevorstehenden Selbstmord handelt. Das ist m.M.n. sogar wahrscheinlich, denn das schließe ich aus der letzten Zeile. Die Bilder und Metaphern sind wahrlich nicht leicht nachzuvollziehen, aber wer könnte das schon, werden ihm die Szenen aus einem anderen Leben gezeigt. Ich finde das sehr interessant und das gedicht hat etwas Mystisches. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
18.07.2014, 01:33 | #8 |
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Hallo Narvik,
ich hoffe es geht dir gut und ich danke dir für das Ausgraben dieser Zeilen. Ich habe ja oben schon einiges über diesen Text geschrieben und ich finde es toll, dass du dir deine Gedanken dazu gemacht hast. Deine Interpretation gefällt mir sehr und kommt nahe an den Grundgedanken heran. Daran sieht man auch mal wie sehr sich die Menschenkinder unterscheiden und ich erinnere mich gerade bei diesen Zeilen immer an einen "Superintellecktuellen" (so einer der in jedem zweiten Kommentar erwähnt, dass er Leerer ist"), der dann sein Spottgedicht darauf gemacht hat, sitzt irgendwie doch tiefer als ich zugeben will. ;-) Nun gut, ist Geschichte und soll er glücklich werden. Narvik, ich wünsche dir alles Gute und hoffe darauf dich bald mal wieder zu lesen. Einen lieben Gruß C.
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31.07.2014, 19:44 | #9 |
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Zu leicht befunden ist doch wieder ein versteckter Tip, der unangenehm aufstößt. Hat sich bis auf den Schluss in dem geübt, was es wohl nicht sein will.
LG RS |
03.08.2014, 09:44 | #10 |
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Hallo Robert,
manches stößt eben bitter auf, anderes fügt sich einfach ein. Letztendlich schließt sich der Kreis, auch wenn es manches Mal den Eindruck erweckt (ich meine insbsondere von oben betrachtet), dass eine ungelenke Hand den Stift geführt hat. Danke für deinen Kommentar und Gedanken zu dem Text. LG C.
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