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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.04.2010, 09:10   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Hallo, Erde!

Hallo, Erde, gehts dir gut?
Da ne Sintflut, dort ein Beben -
nervt dich jetzt der Menschen Leben?
Willst dus los sein, diese Brut?

Reicht dir "menschliches Versagen",
all die Kriege, all das Zanken,
weil sie's nie und nimmer danken
der, auf der ihr Glück beruht?

Hallo Erde , hast du Recht
oder bist du einfach sauer
wie der Regen? Auf die Dauer
wär das schmerzlich zu beklagen!

Fällt einst Asche so wie Regen
kommt zu spät der Blick nach vorn!
Wie verteilst du Fluch und Segen?
Vieles wär zu überlegen -
vielleicht wirds uns ja bewegen,
denn wir fürchten deinen Zorn....
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Alt 19.04.2010, 10:46   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo larin,

die Erde, ja, und alles, was damit zusammenhängt, seien es Wetterkatastrophen,
menschliches Unvermögen und Versagen, sowie Umweltsünden, sind immer ein dankbares Thema.
Ich habe gerade gestern zu diesem Thema einen Text geschrieben.
Deiner bezieht sich eher auf die (fiktive) Reaktion der Erde.
Ich finde, du hast gute Vergleiche gefunden und der "Ärger" und die "Rache" der Erde sind gut nachzuvollziehen.

Formmäßig habe ich nix zu beanstanden bis auf diese Zeile hier:
Zitat:
Da ne Sintflut, dort ein Beben -
Da scheint mit das saloppe ne Sintflut nicht dem Ernst der Lage angemessen.
Ist aber nur meine ganz persönliche Sicht.


Lieben Gruß,
Chavali



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 19.04.2010, 22:28   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe larin,

ich stelle mir vor, die Erde könnte reden, schreiben und posten.

Sie hat Recht - und ist zu recht sauer.

Zitat:
Zitat von larin
Hallo Erde , hast du Recht
oder bist du einfach sauer
wie der Regen? Auf die Dauer
wär das schmerzlich zu beklagen!
Dein Gedicht stimmt traurig. Trotz der Tatsachen, kein Fingerzeiggedicht.
Die "bösen Menschen" gehen irgendwie unter (durch die klagende Erde) und doch weiß man, was sie bedrückt. Ihre Möglichkeit zu antworten sind Überflutungen, Erdrutsche und Ausbrüche. Sie nimmt unser Machenschaften doch nicht schweigend an - oder hat sie zu lange geschwiegen.

Erde:
Alles hab ich euch gegeben,
alles, was ihr braucht zum Leben.
Alles ist euch nicht genug,
werdet nun aus Schaden klug.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 20.04.2010, 09:56   #4
Lena
Lyrische Träumerin
 
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Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Standard

Zitat:
Zitat von a.c.larin Beitrag anzeigen
Da ne Sintflut, dort ein Beben -
Liebe larin

Das empfinde ich genau wie Katzi. Das erscheint mir auch zu salopp für den Ernst der Aussage.

Wenn unsere Mutter Erde irgendwann ernstlich sauer auf uns wird..

Der Mensch hat immer noch nicht verstanden worum es hier geht. Nicht nur für uns, gerade die nächste vielleicht übernächste Generation wird ums überleben kämpfen müssen.

Noch weiß niemand was uns die Aschewolke bringt!

Liebe und nachdenkliche Grüße an dich

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
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Alt 29.04.2010, 12:53   #5
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo larin,

dein mahnendes Gedicht gefällt mir inhaltlich sehr gut. Hätte die Erde eine menschliche Stimme, würde sie wohl vor Schmerz schreien. Sie lässt uns aber nicht ohne Antwort. Sie spricht durch die Dinge, die du beschrieben hast zu uns und mahnt uns. Man muss nur hinhören. Schön, dass es dir gelungen ist, dass ganze auch noch im Reim zu schreiben. Allerdings ziehe ich persönlich ein durchgängiges Reimmuster vor, doch das ist wohl Gechmackssache.

Reicht dir des Menschen Übermut
all die Kriege, all das Zanken,
weil sie's nie und nimmer danken,
der, auf der ihr Glück beruht.

Hallo Erde hast du Recht
oder bist du einfach sauer
wie der Regen. Auf die Dauer
wär dies wahrhaft äußerst schlecht. oder:
dieser die Gesundheit schwächt.

Nur so eine Idee, wie man das Reimmuster beibehalten könnte und die Silbenzahl in den ersten 3. Str. stimmig wäre.

Auch stimme ich meinen Vorrednern zu, dass die ersten Zeilen ein wenig sehr salopp daherkommen, so wie ich es eigentlich gar nicht von dir kenne:

Hallo, Erde gehts dir gut,
hier ne Sintflut, dort ein Beben-

Vielleicht magst du ja noch darüber nachdenken.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (29.04.2010 um 13:08 Uhr)
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Alt 27.06.2010, 23:37   #6
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo ihre lieben,

entschuldigt bitte die überaus späte antwort - die vulkanasche scheint mir wohl den blick vernebelt zun haben.

chavali,
du hast recht , das ganze kommt ein wenig salopp daher - aber ich denke, das ist vielleicht genau die art, wie man sich einem - im grunde mit angst besetzten thema - auch nähern kann: man tut so, als wäre die erde ein alter kumpel, den man kurz fragt, ob er noch alle tassen im schrank hat...
eine sturmflut oder ein erdbeben sind nichts erheiterndes, aber so ist wohl der mensch: in einem teil seines wesens macht er sich zum manneken pisund pullert munter auf alles ungemach....
angst und wut, das sind ja geschwister...

hallo black raziel,
für die erde sind wir ja nur so was wie ungeziefer - und die naturgschichte insgesamt wird in ein paar jahrmillionen sämtliche fehler der menschheit locker wieder korrigiert haben. sind ja bloß wir, denen das ganze prozedere irgendwie unangenehm auffällt. vom standpunkt der unendlichkeit aus betrachtet ist das aber alles gar nicht so wichtig...

wir machen trotzdem unser ding, so gut wir es eben können.
freut mich, dass dir das meine gefallen hat.


hallo dana,
ja , eine gerüttelt maß an trauer steckt - trotz oder sogar wegen der schnoddrigkeit in der formulierung - in diesem gedicht drin!
und : es gehen nicht nur "die bösen menschen" durch naturkatastrohen zugrunde, sondern auch all die vielen guten! der tod macht da keinen unterschied.
man kann sich die rettung auch nicht durch "bravsein " verdienen -
möglicherweise aber durch vernünftiges handeln verschlimmerungen vermeiden (vielleicht). wenns hart auf hart geht, wird aber niemand veschont bleiben.
sollte da ein wie immer gearteter "göttlicher plan" dahinter stecken , können wir ihn ohnehin nur zur kenntis nehmen.
so zeigt uns die natur immer wieder die grenzen unserer macht....

hallo lena,
wir wollen lieber trotzdem nicht zu schwarz malen -
schließlich kannte und kennt das leben unzählige arten und weisen,
sich selbst weiter zu bringen und neu zu entfalten.
und darauf dürfen wir hoffen.

hallo ruhelos,

zur "saloppen" zeile habe ich ja schon weiter oben etwas gesagt.
das reimschema ist tatsächlich ein wenig übergreifend:
a-b-b-a , c-d-d-a, e-f-f-c
die vierte strophe variiert in sich: g-h-g-g-g-h
vielleicht ist das zu unregelmäßig, vielleicht aber auch nur verspielt...

vielleicht sind die "unregelmäßkeiten" der erde auch nichts weiter als kreative spielerei und sie mag sich in ihrer entwicklung in kein irgendwie geartetes korsett zwängen lassen.....

was wissen wir schließlich wirklich über unseren "blauen planeten?"

jetzt weiß ich auch, woher die begeisterung fürs fußballspielen kommt:
denn was auf diesem spielfeld vor sich geht, ist wenigstens noch so einigermaßen überschaubar!

liebe grüße an alle und danke für die kommis!
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
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