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14.09.2010, 18:47 | #1 |
Galapapa
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Herbst in mir
Etwas müde, still und abgekämpft
schau ich zweifelnd auf mein Leben. Eifer, Drang zu Neuem sind gedämpft, kraft- und willenarm mein Streben. Meines Daseins Blätter werden bunt, kalt die Winde aus dem Norden. Immer stärker fühl ich Stund um Stund, es ist Herbst in mir geworden. Wenn der Blick nach vorn sich nicht mehr lohnt, kalt im Innern Nebel stehen, ein Gefühl von Abschied in mir wohnt, merk ich, bald ist Zeit zu gehen. |
16.09.2010, 22:52 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,
eine wunderschöne Metapher. Der Herbst als Übergang zum Alter. Der Leser wird nachdenklich (nur jene, die die Jugend bereits hinter sich haben ) Hier ist jede Jahreszeit einmalig - sie kommt nicht wieder. Die 1. und 2. Strophe tragen wunderbare Bilder und ebenso die "Jahreszeitenüberleitung". Besonders gut gefallen mir diese Verse: Eifer, Drang zu Neuem sind gedämpft, kraft- und willenarm mein Streben. Meines Daseins Blätter werden bunt, Die 3. Strophe mündet mir zu abrupt in den Abschied. Ich hätte gern dazwischen noch eine Strophe, die dem Herbst mehr abgewinnt. Der Herbst ist die Zeit der Reife und Ernte. Z.B. Etwas müde, still und abgekämpft schau ich zweifelnd auf mein Leben. Eifer, Drang zu Neuem sind gedämpft, kraft- und willensarm mein Streben. Meines Daseins Blätter werden bunt, (schön ) kalt die Winde aus dem Norden. Immer stärker fühl ich Stund um Stund, es ist Herbst in mir geworden. Glauben will ich, dass es mir gelingt, Frucht und Reife zu genießen, wissend, weil der Herbst in mir bedingt, vor dem Winter abzuschließen. Wenn der Blick nach vorn sich nicht mehr lohnt, kalt im Innern Nebel stehen, ein Gefühl von Abschied in mir wohnt, merk ich, bald ist Zeit zu gehen. Schau mal, ob es deiner Intuition enstpricht. Mir gefällt dein Gedicht - darum die "Krittelei". (Vielleicht spiele ich hier mit "Eigentrost".) Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
19.09.2010, 14:45 | #3 |
Galapapa
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Hallo, liebe Dana,
erstmal danke für Dein schönes Lob! Deinen Vorschlag finde ich sehr gut, zumal Dein Argument, dem Thema Herbst mehr abzugewinnen mir einleuchtet. Letztendlich ist es ja ein Versuch, den Herbst in der Natur mit dem im Leben zusammenzuweben. Ich meine aber, dass ich mit dem Wort "bald" in der letzten Strophe doch den Abschied nur ins Auge gefasst habe. Er kann noch fern sein und auch der Winter ist eine Zeit, die dazugehört. Obwohl mir Deine zusätzliche Strophe gefällt, will ich sie nicht einbauen. Es wär nicht mehr "meins", wenn Du verstehst, was ich meine. Für den Vorschlag bin ich aber sehr dankbar. Einen herzlichen Gruß an Dich! Galapapa |
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