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23.04.2009, 13:35 | #1 |
Verstorbener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
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Warten auf den Zug
Am Bahnhof, früh um sechs Uhr zehn,
Das Auge öffnet sich noch kaum. Ich schau, wohin die Züge gehn, Verfange mich in schönstem Traum. Geleise führ’n nach Nord, nach West Sie biegen ab, die Weiche lenkt. Es wird mir, ja ich träume fest, Ein Reisepotpourrie geschenkt. Wie huschen Lombardei und Rom Vorbei an meinem offnen Mund. Nur kurz gewährt der Petersdom Den Blick auf helles Kuppelrund. Schon gibt der Zug, ich fass es nicht, Die Aussicht auf den Tempel frei. Akropolis im Götterlicht. Da zieht schon Spanien vorbei. Paris und Hamburg, Lissabon, Es rüttelt mich ein Pfeifsignal. Mein Zug zur Arbeit ist davon. Was soll’s, ich reis’ halt noch einmal.
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
30.04.2009, 00:17 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Ibrahim,
wer so träumen kann, der darf Züge immer wieder verpassen. Die Reise zur Arbeit wiegt die Traumreisen, den Seelenbalsam nicht auf. Ich würde sogar nach deiner Beobachtungsgabe und Traumfähigkeit in Gedichtinhalten davon ausgehen, dass es hier absolut nicht um Phantastisches geht, sondern um pure Realität. Dein Warten auf den Zug gefällt mir sehr. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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