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26.11.2012, 14:20 | #1 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Du bist bei mir...
Du bist bei mir, was brauch ich mehr
als deine Nähe um mich her, der Augen Wärme, ihr Betasten der Bürden, welche auf mir lasten, der Finger zärtliches Verlangen nach meinen, die sich darin fangen. Du bist bei mir, was brauch ich weiter als deiner Liebe Räuberleiter zu unserm Nest, das in Gedanken wir immer weiterbaun und -ranken zu dieser trauten Zweisamkeit, die weder Fordern kennt noch Neid. Du bist bei mir, was brauch ich wohl noch sonst an diesem Ruhepol, den mir dein Mienenspiel verheißt, wenn du auch mir dich nahe weißt. Des Tages Mühlen halten still, wo alles ist, wie man es will.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (27.11.2012 um 00:45 Uhr) |
26.11.2012, 14:53 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
ein wunderschönes Liebeslied, ich würde ja gerne etwas daran kritisieren, wenn ich nur wüsste was! Das schärfste ist die Räubeleiter, ein wundevolles Bild! Bitte mehr davon. Liebe Grüße Thomas |
26.11.2012, 18:50 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Danke für deinen Zuspruch! Interessant: Grade bei der "Räuberleiter" habe ich lange überlegt, ob der Terminus nicht vielleicht gar zu unlyrisch wäre, zu "derb-menschlich" für die Thematik. Schön, dass grade das dir gefällt! LG, eKy PS: Du findest nichts zu kritisieren? Kristisieren??? Bei den Werken eines offensichtlichen Genies wie mir ist ohnehin nie was zu bekritteln, KLAR???!!!
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26.11.2012, 20:03 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi Erich,
da ich ein Dichtgott bin, hoffe ich ab und zu selbst bei einem solchen Genie, wie du es bist, etwas verbesserungswürdiges zu finden. Warte nur ab, es wird schon klappen... L.G. Thomas |
26.11.2012, 20:26 | #5 | ||
Slawische Seele
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Lieber eKy,
Zitat:
Eine wunderschöne Liebeserklärung, wobei mir die Räuberleiter ebenfalls besonders gefällt. Noch mehr aber: Zitat:
Bei dir wäre ich gern eine Katze Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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26.11.2012, 20:41 | #6 |
ADäquat
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Hi Erich,
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27.11.2012, 00:44 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Vielen Dank für die Blumen! Du weißt aber schon, was Satire ist, ja? Übrigens: Betrachtet man die beiden allerletzten Zeilen für sich, wirken sie eher wie Wilhelm Busch denn wie ernsthafte Liebeslyrik. Hi, Chavali! Auch dir vielen Dank für das satte Lob! Ob das Gedicht mit einigen unschönen Verkürzungen dennoch das Zeug zum Klassiker hat, möge die Nachwelt entscheiden. Ist im Grunde gar nicht mein Stil, so zu schreiben, hab derlei ja nie erlebt. Ich beschreibe also ein Idealbild, wie man es aus Romanen kennt. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
28.11.2012, 15:07 | #8 |
Gesperrt
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Du bist bei mir
Lieber Erich,
das ist es: Wie man es aus (mittelmäßigen) Romanen kennt. Dieser Gedanke ging mir beim Lesen durch den Kopf. Ich halte dieses Gedicht, pardon, für kein besonderes starkes Gedicht, einfach, weil die Authentizität fehlt, die Berührung des anderen. Was da zwischen zwei Menschen passiert, ist viel differenzierter, ist Geben und Nehmen, ohne die Gewissheit, etwas zurückzuerhalten, vor allem herrscht nicht jeden Tag Sonnenschein, wenn da zwei Charaktere aufeinanderprallen. Es ist einfach kein Liebesgedicht eines erwachsenen Mannes, das ist meine Kritik. Wobei mir die Räuberleiter auch gut gefällt, denn sofort entsteht bei mir das Bild des Baumhauses, was ein Ausbrechen aus dem gutbürgerlich Gewohnten impliziert. Aber inzwischen ist auch das Baumhaus zumindest in ländlichen Gegenden nicht mehr allzu ungewöhnlich, kann also nicht wirklich mehr für ein Ausbrechen stehen, höchstens für wohlbestallte Gediegenheit bürgerlichen Lebens. Aber das ist ein Bilderbuch-Bild. Lieben Gruß Antigone |
28.11.2012, 20:12 | #9 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
eine wunderschöne Liebeserklärung ist das. Was kann man einer Frau Schöneres sagen? "Du bist bei mir und das ist alles, was ich brauche." Die Räuberleiter ist mir auch sehr positiv aufgefallen, denn was kann man sich mehr wünschen, als eine(n) Partner(in), mit der(m) man Pferde stehlen kann. Das ist aber nur eine Deutung. Dazu unten gleich mehr. Du bist bei mir, was brauch ich mehr als deine Nähe um mich her, der Augen Wärme, ihr Betasten der Bürden, welche auf mir lasten, der Finger zärtliches Verlangen nach meinen, die sich darin fangen. Das ist eine sehr sanfte Strophe, die mehr als nur die reine Zärtlichkeit des Händchenhaltens ausdrückt, denn ich finde hier den alten Spruch "geteiltes Leid ist halbes Leid" wieder. Wenn jemand an den Bürden (Leiden, Lasten, Pflichten) des anderen teilnimmt, ihm Trost und Wärme spendet, ihm zuspricht, dann lässt sich fürwahr manches leichter ertragen. Es gibt Sicherheit. Was braucht man mehr? Du bist bei mir, was brauch ich weiter als deiner Liebe Räuberleiter zu unserm Nest, das in Gedanken wir immer weiterbaun und -ranken zu dieser trauten Zweisamkeit, die weder Fordern kennt noch Neid. Das steckt eine feine und wunderbare Erotik drin. Jawoll, lass uns über unsere kleine Räuberleiter, die ja nur wir beide alleine kennen, in unser kleines Liebesnest flüchten, abseits all der Bürden aus der ersten Strophe und dort das tun, was zwei vertraut Liebende auch miteinander tun sollten und zwar frei von allen Bedingungen. Ein bedingungsloses Spiel zweier Individuen, bei dem es am Ende immer zwei Gewinner gibt. Für den, der es mag ist das ein wunderschönes Bild. Ich mag es, sehr sogar und ich weiß. Du bist bei mir, was brauch ich wohl noch sonst an diesem Ruhepol, den mir dein Mienenspiel verheißt, wenn du auch mir dich nahe weißt. Des Tages Mühlen halten still, wo alles ist, wie man es will. Ein Mensch, der einem freundlich gesonnen ist und selbst in eigenen Leidenszeiten in seinen Zügen ein liebendes Wesen zeigt, kann dies nur, wenn es sich genau so gut aufgehoben fühlt. Es ist dann für beide, als ob man in einen Spiegel schaue. So kann man das Leben und die ganze Mistwelt ertragen. Ein wunderschönes Bild nur? Eine Utopie? Für die meisten vielleicht, aber dennoch möglich, wenn man nur bereit ist, des Anderen Wesen zu akzeptieren. Und wenn die inneren Werte stimmen, spielen auch die äußerlichen Attribute nur noch eine untergeordnete Rolle. Das darf man sich wünschen und wenn es sich irgendwie ergibt, dann sollte man die Gelegenheit beim Schopfe packen und es verwirklichen. Und wenn jetzt irgendeiner ankommt und meint, ich würde dem Kykal nur Honig ums Maul schmieren, dann darfst du, lieber Erich, demjenigen von mir das Zitat des Götz von Berlichingen überbringen. Und damit das nicht nur die gehobene Klasse versteht, sag ihm, er könne am Arsche mich lecken. Denn dieses Gedicht würde ich so, wie es ist, meiner Liebsten vorlegen und ihr sagen, schau mal, der Kykal kennt das auch und sie würde mir antworten, ich kenne sie ja, daß sie schon immer gesagt hätte, der Erich sei ein guter Dichter. Und dabei guckt sie mich frech an und grinst. Und ich weiß... Aber das nehme ich gerne in Kauf, denn dieses Gedicht ist eine wunderschöne Liebeserklärung an eine erwachsene, selbstbewusste und erfahrene Frau. Wirklich sehr gerne gelesen, nachempfunden und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
29.11.2012, 09:31 | #10 |
Verstorbener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
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Wie immer bei Erich, meisterlich und nachwirkend. LG Ingo
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
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