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Alt 02.05.2011, 22:45   #1
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard Netzüberlastung (Kanzone)

Netzüberlastung (Kanzone)


Der Blick aus jenem Fenster,
er zeigt ein Stück der Welt.
Im Gegensatz zur Türe,
die alles draußen hält.
Doch hinter beiden liegt
ein anschmiegsames Leben,
das sich um Ecken biegt.

Verschwommene Gesichter
sind jedem unbekannt.
Nur Neonleuchtreklame
wirft Menschen an die Wand.
Das Technikweltennetz
verzehrt selbst ihre Namen,
macht Zahlen zum Gesetz.

Die Hände schließen Läden,
der Rahmen gibt den Halt.
Eröffnungszeit für Träume
von Frieden und Gewalt.
Es blinken tausendfach
in Häusern bunte Lichter:
Jetzt werden alle wach.

Sie starren blind und reisen
in eine fremde Welt.
Besitzen hundert Titel,
vertraut und selbst gewählt.
Nur wer wir wirklich sind,
das haben wir vergessen -
als virtuelles Kind.

Der Baum, dort vor dem Fenster,
den sehen wir nicht mehr.
Erschaffen ihn uns selber,
am Bildschirm, gar nicht schwer.
Ich mach mir Wünsche wahr!
Ich herrsche über Alles,
bin schön und wunderbar.

Es bricht der Fensterrahmen,
das Glas zerspringt im Knall.
Die Welt löscht ihre Lichter:
Der große Stromausfall!
Wir irren durch das Haus,
und suchen wahre Namen.
Ich schreie: „Alle raus!!!“



(Mein Problem mit diesem Werk ist: Ich habe das Gefühl, es passt eigentlich in mehrere Rubriken - teilweise, aber in keine "ganz". Deshalb ist es hier ...)
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Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

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Geändert von Stimme der Zeit (24.05.2011 um 18:29 Uhr) Grund: Nachträglich eine Formulierung geändert. Beim "Lernen" der Formatierung im neuen Browser übersehen.
Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2011, 00:02   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe Stimme,

nanu, hier noch kein Kommentar?
Bei einem so aktuellen Thema?

Ohne Computer und deren Auswirkungen kann man kaum noch existieren.
Sucht man etwas - Google.
Hat man Zeit und Lust, etwas zu lesen: Foren.
Will man selber aktiv sein: Facebook u.ä.

usw. usf. etc. pp.

Aber wehe, wenn es einen Stromausfall gäbe, dann kämen wir alle herausgekrochen wie in eine andere Welt.
Na gut, so schlimm ist es wohl bei uns noch nicht - Reallife geht vor -
aber wieviele Menschen
verwechseln die virtuelle Welt mit der realen.
Vor allem auch Kinder und Jugendliche.

Oh, man könnte noch viel mehr über die Auswirkungen schreiben.

Ich finde, dir ist es ausgezeichnet gelungen, den Lesern deines Textes dieses Szenario eindringlich
vor Augen zu führen.


Gern an die Oberfläche befördert und gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali

__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2011, 00:18   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Liebe Chavali,

vielen Dank, dass du diesmal mein Gedicht "gefunden" hast.

Weißt du, ich nütze hauptsächlich den Samstag, während der Woche habe ich nicht so viel Zeit für Internet-Aktivitäten. Außerdem verbuche ich ein Lyrikforum unter, wie soll ich sagen, etwas Wertvollem, Sinnvollem, Bildenden?

Ich chatte sonst nicht, bin auch in keiner der Communities wie Facebook oder Kwick (die Namen kenne ich von meiner Tochter). Ich finde, das hier ist etwas ganz Anderes, ansonsten begebe ich mich hauptsächlich nur in philosophische oder auch mal literarische "Bereiche" des Webs - auch Online-Rollenspiele sind nichts "für mich".

Das ist aber bei jungen Menschen häufig ganz anders. Ich habe eine Dokumentation gesehen, wo ein junger Mann (16) so süchtig war, dass er kaum noch gegessen und geschlafen hat, bis er mit einem Kreislaufzusammenbruch ins Krankenhaus musste. Total internetsüchtig. Das finde ich schlimm.

Es ist, wie du sagst: Man muss unbedingt zwischen dem "echten Leben" und der "virtuellen Welt" unterscheiden.

Ein kleines Beispiel noch, nicht ganz das Thema, aber ich denke, ich erwähne es ganz kurz: In der U-Bahn saßen sich zwei junge Mädchen gegenüber - aber sie redeten nicht miteinander. Obwohl sie keinen halben Meter voneinander entfernt waren, "unterhielten" sie sich mit ihren Handys - per SMS.

Danke für deine Anerkennung, ich habe mich sehr gefreut.

Liebe Grüße

Stimme der Zeit
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