|
05.01.2010, 13:21 | #1 |
Galapapa
|
Ein neuer Stern
Sechs Stunden vor der heil‘gen Nacht
Hat sich das Christkind heiter Auf seinen langen Weg gemacht, herab die Himmelsleiter, dass, so, wie es schon immer war, die Menschen auf der Erde, besonders auch die Kinderschar, beschenkt und glücklich werde. Doch als das heil’ge Kind alsbald Den Blick zur Erde wandte, da machte es erschrocken halt, weil es sie nicht erkannte. All jene Flächen gutes Land Von Wasser überflutet und andere verdorrt , verbrannt, vom Raubbau ausgeblutet. Dort ruft der Nikolaus in Not: „Hab kein Zuhause mehr!“ auf Treibeis, das zu sinken droht. Der Nordpol schmolz ins Meer!“ Die Wiesen grün, kein Eis im See, kein Glitzern auf den Tannen, es ist zu warm, es fällt kein Schnee, stattdessen gießt’s aus Kannen. Da wendet sich das Christkind ab Von dieser Welt im Sterben. „Ihr schaufelt euch das eig’ne Grab Und seht nicht das Verderben! Ein neuer Stern von Bethlehem Soll euch die Richtung weisen, ihr sollt nicht mehr, wie ehedem Die Umwelt blind verschleißen. Zufrieden sein, Bescheidenheit, nicht immer noch mehr wollen, anstelle von Bequemlichkeit und immer aus dem Vollen. Wie einst Maria mit dem Kind Im Stall zufrieden war Und neben Esel, Schaf und Rind Den Christus uns gebar. Geht sorgsam miteinander um, die Welt ist euch gegeben, damit sie euch ernährt und zum in Frieden darauf leben.“ Geändert von Galapapa (05.01.2010 um 13:55 Uhr) |
05.01.2010, 13:37 | #2 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Lieber Galapapa,
ein frommer Wunsch unter Frommen. Das Schlimme ist, daß Du offene Türen einrennst. Die Unbelehrbaren sind nicht zu bekehren. Für mich war es immer schon eine gedanklich große Anstrengung, zwischen dem Christkind (unter dem Stern) und dem Christus, der gekreuzigt wurde, eine einigermaßen nachvollziehbare Verbindung herzustellen. Nach Raubbau gefile mir ein "ausgeblutet" schon des Reimes wegen besser und ich habe den leisen Verdacht, daß Du das auch im Sinn hattest. Die letzte Strophe sagt mir nicht zu. So bemüht bereimt. Das kannst Du besser! Insgesamt: Wehmütiges und tieftrauriges Lob von cyparis |
05.01.2010, 14:09 | #3 |
Galapapa
|
Hallo Cyparis,
danke für Deinen Kommentar! Danke auch für den Fehlerhinweis: Es muß natürlich heißen "ausgeblutet". Insgesamt gesehen glaube ich, daß Du das Ganze ein wenig zu ernst genommen hast. Mit den offenen Türen bin ich skeptisch: Was ist denn mit den Unbelehrbaren? Steter Tropfen höhlt den Stein! Ich hab noch lang nicht aufgegeben. Einer Brieffreundin aus Rotchina, die sich nicht über Politik zu schreiben traut, ist dann doch die Festellung "herausgerutscht": "Das Wichtigste, das wir jungen Chinesen erkannt haben, ist, daß wir umdenken müssen und die Umwelt ins Zentrum unserer Bemühungen um Fortschritt und Wohlstand rücken müssen." Das macht mir Mut! Wenn sich noch mehr traurige Kommentare einfinden, dann lösch ich's wieder, denn so war's nun wirklich nicht gedacht. Mit einem heiteren und herzlichen Gruß! Galapapa |
05.01.2010, 14:13 | #4 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Lieber Galapapa!
Löschen? Auf keinen Fall! Ich habs halt nicht so humorig aufgenommen, wie es von Dir gedacht war. Aber ich lese es noch einmal und pflücke mir den Spaß heraus. Laß Dich von mir nicht irritieren!!!! Lieben Gruß von cyparis (@ chinesiche Bekannte: Dazu gehört aber ein großes Quantum Mut und Zivilcourage!!!) |
05.01.2010, 14:55 | #5 |
Galapapa
|
Hallo Cyparis,
da muß ich nochmals darauf antworten, daß da kein falscher Eindruck entsteht. Die chinesische Brieffreundin ist eine zwanzig-jährige Deutsch-Studentin, die ich mit der Korrespondenz beim Deutschlernen unterstütze, indem ich z.B. auch ihre E-Mail-Texte korrigiere. Dieser Austausch hat also mit "Partnerschaftssuche" o.Ä. nichts zu tun. Gerade deshalb habe ich den großen Altersunterschied gewählt aber auch, weil ich die Kommunikation zwischen den Generationen spannend finde. Solche Brieffreundschaften sind für Deutsch-Studenten sehr nützlich und können z.B. über das Goetheinstitut aufgebaut werden. Ich würde mich freuen, wenn ich mit meinen Worten auch den einen oder anderen Denkanstoß geben konnte. Und, liebe Cyparis, Du hast mich nicht irritiert! Das mit dem Löschen darfst Du auch nicht zu ernst nehmen. Ich schätze Deine Kommentare sehr, insbesondere auch, wenn sie kritisch sind! Noch einen lieben Gruß an Dich! Galapapa |
05.01.2010, 15:03 | #6 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Lieber Galapapa,
fein, daß Du nicht verärgert warst. Dann noch eine Anregung von mir: Es steigt hinab, an (auf) seiner Himmelsleiter oder es steigt herab ... von seiner Himmelsleiter... Ich wei?: Das sind heute unbeachtete Feinheiten. Mir sind sie fast noch in Fleisch und Blut. Ohne Spaß: Lieben Gruß von cyparis (antiquiert) |
05.01.2010, 18:21 | #7 |
Galapapa
|
Hallo Cyparis,
fast habe ich ein schlechtes Gewissen, wegen eines so "oberflächlichen" Textes nun nochmals einen dranzuhängen. Aber jetzt hast Du mich zum Schluß noch in Bedrängnis gebracht (grins). Wenn ich Deinem Vorschlag folge, dann stimmt die Metrik nicht mehr. Wärst Du denn mit "...hinab die Himmelsleiter.." einverstanden? "Er stieg die Himmelsleiter hinab..." ist für meine schwäbisch geeichten Ohren eigentlich in Ordnung. Wie auch immer, ich danke Dir nochmals und grüße Dich herzlich! Galapapa |
06.01.2010, 12:47 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
|
Lieber Galapapa,
warum hast du diese Rubrik gewählt, wenn ich fargen darf? Ich finde man sollte dein Werk eher ernst, als lustig finden. Hättest du es unter dem Aspekt der Ernstheit verfasst, dann würde mir dein Werk viel eher zusagen, denn etwas Lustiges kann ich an dem Untergang der Welt und an den Menschen, wie sie damit umgehen nicht finden. Dennoch ist es gut geschrieben!
__________________
Ganz liebe Grüße, die Motti. |
06.01.2010, 13:05 | #9 |
Galapapa
|
Hallo Motti,
danke für Dein Lob! Zu Deiner Frage: Ein ernstes Thema kann man meiner Meinung nach auch heiter behandeln, ohne die Bedeutung des Gegenstandes zu verringern. Mir ging es nur darum, das Thema allgegenwärtig zu halten. Etwas, was man immer und immer wieder hört oder sieht, egal in welcher Form, das verinnerlicht man irgendwann. Hätte ich den Text in eine ernste Rubrik gestellt, dann wär er dort unpassend gewesen. Begriffe wie "Christkind" oder "Himmelsleiter" passen da nicht hin. Meine Überlegung war allerdings die Rubrik mit den Kindergedichten. Dort würde das Gedicht noch am ehesten hinpassen. "Lustig" sollte also nicht der Gegenstand, sondern die Form sein. Vielleicht kannst Du mit dieser Antwort etwas anfangen. Danke und sei herzlich gegrüßt! Galapapa |
06.01.2010, 13:17 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
|
Lieber Galapapa,
ja bei den Kleinen würde es doch ganz gut hinpassen, da hast du Recht. Du hast ja Recht, man kann auch ernste Themen lustig verpacken, keine Frage! Aber ich persönlich fand es nicht lustig, sondern eben eher ernst.
__________________
Ganz liebe Grüße, die Motti. |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|