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18.03.2011, 19:46 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 143
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Sinnlos
Sinnlos
"Kampf!", ruf ich, "dem Raum-Besatzer!" doch das ist wohl für die Katz, er macht, nach kurzer Auszeit, sich wieder breit - wie widerlich! Selbst auf Brechen und auf Biegen werd den Schuft ich nie besiegen, nicht von hinten, nicht von vorn, dafür spricht sein feines Korn und es scheint mir reichlich weise was es mir da flüstert, leise: "Kämpf nicht gegen mich, auf Erden mußt auch du zu Staub einst werden!" Geändert von Löwenzahn (19.06.2011 um 21:02 Uhr) |
20.03.2011, 00:49 | #2 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Hi Löwenzahn,
ja, ja, ich musste unwillkürlich schmunzeln: Asche zu Asche, Staub zu Staub. Für uns Menschen ist ein Staubkörnchen eigentlich kaum der Rede wert, aber wehe, wehe sie verbünden sich, denn auch hier gilt: gemeinsam ist man stark, dann wuseln die Wollmäuse, äußerst lästige Plagegeister. Bei Befall derartig bösartiger und hinterlistiger Wesen hilft dann allerdings noch nicht einmal ein Kater, der jagt sie höchstens noch durch die Gegend, wo sie ungehemmt wachsen können, ja sogar vermehren, dann muss technisches Gerät her. Doch ich habe mir einmal Gedanken gemacht, warum das letztlich auch nicht wirklich der Weisheit letzter Schluss sein kann und der Staub am Ende zwangsläufig doch der Sieger bleiben muss. Betrachten wir das einmal philosphisch, denn alles Geschehen muss ja einen nachweisbaren Grund haben, sonst könnte es nicht stattfinden. Vielleicht können wir Licht in diese Angelegenheit bringen. Nehmen wir dazu nun einmal einen Staubsauger zur Hand. Dieser besitzt einen Elektromotor, der ein Gebläse antreibt, welches die Luft durch eine schmale Öffnung ansaugt und somit unweigerlich alle Gegenstände, die kleiner als diese Öffnung sind und dem Sog erliegen, mit einsaugt, jedoch durch ein System von Filtern und meistens einem nur luftdurchdringlichen Auffangsack nicht zum eigentlichen Gebläse vordringen können, sonst kämen sie ja hinten wieder raus. Seine Stärke liegt also nicht im Blasen, sondern im Saugen, was ja auch sehr angenehm ist, wenn gewünscht. Die Wollmäuse jedoch haben sich im Laufe der Evolution immer besser an diese Bedingungen angepasst. Wenn sie nämlich erkennen, daß da so ein Saugmonstrum auf sie losgelassen wird, locken einige dieser Mistviecher den Sauger mit dem Rohr an, während sich andere schnell und klammheimlich, natürlich ungesehen, hinter dem Staubfresser verteilen, um sich dann durch dessen ausgestoßene Luft, die vorne ihren Brüdern und Schwestern zum Verhängnis geworden ist, in Windeseile durch die Luft wirbeln zu lassen, wo sie vorläufig in Sicherheit vor ihm sind, um, bei seiner kurzum zu erwartenden Abwesenheit, ganz gelassen und gemächlich wieder zu Boden sinken zu können. Alles klar? Wie es dann weiter geht, zeigen die folgenden Zeilen: Sinnlos? Niemand kann dem Staub entrinnen, er ist außen, so wie innen, ja, man sieht den üblen Schuft nicht einmal, er kommt per Luft. Staub beherrscht die ganze Welt, weil er sie zusammenhält und so hilft bei all dem Schmutz auch kein Wischen und kein Putz. So bleibt er als Element immanent, doch transzendent ein Ereignis, denn ich glaub, alles Sein ist Sternenstaub. In diesem Sinne... Kleine Anmerkung: Letzte Zeile: mußt auch du zum Staube werden Warum nicht: mußt auch du zu Staub einst werden (?) Schöne Idee, ansprechend im 4-hebigen Trochäus dargestellt, hat mir gefallen. Gerne gelesen, geschmunzelt und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
20.03.2011, 11:11 | #3 |
Gesperrt
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Hallo Löwenzahn,
ein interessanter Gedankengang, lebendig beschrieben. Die Verzweiflung im aussichtlosen Kampf gegen den Staub, wie wahr, wie wahr. Hat mir gut gefallen. Herzliche Grüße Kurier Geändert von Kurier (15.06.2011 um 01:57 Uhr) |
20.03.2011, 20:25 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 143
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@ Falderwald
Lieber Falderwald, ich amüsiere mich beim lesen Deines humorvollen Kommentares und danke auch herzlich für die ergänzende Verdichtung, die mir sehr gefällt und vor allem DANKE! ich für Deinen Verschlimmbesserungsvorschlag, welchen ich gleich, durch den Besuch bei Tante Edit, in die Tat umgesetzt habe. Deine Vorschläge nehme ich sehr gerne an, weil sie Sinn machen und das Geschriebene veredeln Mit herzlichen Grüßen in Deinen Sonntagabend hinein, die Löwenzähnin @ Kurier Auch Dir meinen herzlichen Dank! Ich freue mich sehr, dass Dir mein kleines Staubgedicht gefallen hat und grüße Dich ebenso in Deinen Sonntagabend hinein, Löwenzahn |
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