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04.12.2009, 18:19 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Begegnung
Begegnung
Sie standen zu zweit am Straßenrand Auf alten verwitterten Steinen. Der Mann in Schwarz und elegant, Die Frau mit herrlichen Beinen. Die Beiden sahen sich vorsichtig an, Um fremde Blicke zu streifen. Da lachte die Frau leise zum Mann Und vor ihnen quietschten die Reifen. Er wollte erst fragen, wer sie denn sei, Doch wollte es später nicht wagen. Sie schaute aus Anstand an ihm vorbei Und spielte nervös mit dem Kragen. Dann wechselte plötzlich der Ampelmann Die Farbe und sein Verhalten. Die Frau sah zu ihm und ging sodann Und alles blieb wieder beim Alten. |
04.12.2009, 18:33 | #2 |
Slawische Seele
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Hallo Onkie IIV,
weißt du was? Diese Art Begegnung findet sehr oft statt, aber man spricht nicht offen darüber. Eigentlich kein Stammtischgedicht. Ich habe laut aufgelacht. Ich glaube viele Leser werden sich darin erkennen. Vor allem: "sie schaute aus Anstand an ihm vorbei ..." Die Pointe auch: "Und alles blieb wieder beim Alten". Sprachlich gut umgesetzt und im guten Lesefluß gehalten. Bei nächster Begegnung wünsche ich den Protagonisten mehr Mut. Das Risiko, dass alles beim Alten bleibt, bleibt. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
04.12.2009, 18:40 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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huhu dana,
das ging aber flott herzlichen dank für deinen kommentar. freut mich, dass es dir gefällt. lieben gruß an dich, onkie |
05.12.2009, 02:06 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Onkie IIV
Inhaltlich finde ich dein Gedichtlein amüsant und gut beobachtet (oder selbst schon erlebt?). Auch ich habe geschmunzelt, denn du hast es witzig geschrieben. Der Kreuzreim ist ok , doch die Metrik und den Rhythmus im Text finde ich etwas störend, weil es nicht flutscht. Da es nach der ersten Strophe klar ist, dass es sich um Mann und Frau handelt, müsstest du danach dies nicht mehr immer ausschreibend, dann liesse sich manches begradigen. Was ich meine: Sie standen zu zweit am Straßenrand xXxxXxXxX Auf alten verwitterten Steinen. xXxxXxxXx Der Mann in Schwarz und elegant, xXxXxXxX Die Frau mit herrlichen Beinen. xXxXxxXx Die Beiden sahen sich vorsichtig an, xXxXxxXxxX Um fremde Blicke zu streifen. xXxXxxXx Da lachte die Frau leise zum Mann xXxxXXxxx Und vor ihnen quietschten die Reifen. oder so aufgezeigt: Er wollte erst fragen, wer sie denn sei, Doch wollte es später nicht wagen. Sie schaute aus Anstand an ihm vorbei Und spielte nervös mit dem Kragen. Dann wechselte plötzlich der Ampelmann Die Farbe und sein Verhalten. Die Frau sah zu ihm und ging sodann oder noch anders vermerkt: Die Zeilen weisen unregelmässig 8, 9 oder 10 Silben auf. Das kann man aber anpassen. Ich nehme mal die ersten beiden Strophe als Referenz und glätte; nur beispielhaft. Meine Vorschläge sind fett markiert. Sie standen da am Straßenrand Auf alten grauen Steinen. Der Mann in Schwarz und elegant, Die Frau mit schönen Beinen. Sie schauten sich erst flüchtig an, Des andern Blick zu streifen. Da lächelte die Frau zum Mann Dann quietschten schon die Reifen. usw. verstehst du, wie es gemeint ist? Dein Gedicht erinnert mich vage an die ersten Begegnungen mit meiner ersten Freundin vor Jahrzehnten, das lief etwas anders ab: Auf meine erste vollschüchterne und vertrottelt hervorgebrachte Frage, ob sie Lust habe, mit mir auszugehen, meinte sie, sorry, sie habe einen Freund! In jungen Jahren ändert sich das allerdings bisweilen. Ein paar Monate später sagte sie mir lächelnd bei einer weiteren Begegnung, ich solle nochmal das selbe fragen wie vorher. Ich wusste nicht mehr, was (geistiger Aussetzer, you know) und sie meinte helfend, jetzt würde sie auf jeden Fall ja sagen. Da fiel es mir wieder ein und wir wurden ein Paar! Blaugold |
05.12.2009, 11:04 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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huhu blaugold,
vielen lieben dank für deine mühe. ich dachte mir fast, dass einige dichter das metrum ein wenig stören wird. wie du schon aufgezeigt hast, hat es zwar regelmäßigkeiten (hauptbetonungen), aber nicht im herkömmlichen sinn. es ist ein anderer stil vom metrum her. den text ins recht einfache schema xXxX zu ändern, wäre nicht schwer, aber das gedicht würde davon m.M. überhaupt nicht profitieren. es gibt einige textbeispiele, von berühmteren dichtern, die wirklich sehr schön sind und diesen stil ebenfalls benutzen. wenn du willst, kann ich dir ein paar links zu solchen texten per pn schicken. vielleicht kommst du dann auch auf den geschmack. überall ein trochäus oder jambus reinzusetzen und dann über abweichungen gleich zu stolpern, finde ich mittlerweile ein wenig zu engstirnig. natürlich ist das alles geschmackssache und fast alle meine gedichte haben ein von dir befürwortetes durchgängiges metrum. das hier ist hmm so eine art prosagedicht. also ich freu mich jedenfalls dass du mir gesagt hast, dass es für dich nich flutscht und das begründet hast. vielen lieben dank. und dass du dich ein wenig darin wiederfinden konntest ist natürlich super. lg onkie |
14.02.2010, 10:03 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo onkie IIV,
der stil deiner knappen, aber präzisen situationsbeschreibung erinnert mich an manche gedichte von erich kästner, die ich sehr mag! du hast hier wie mit einem zoom deinen blick auf eine ganz alltägliche begebenheit gerichtet und den sich rasch verflüchtigenden moment mit dem objektiv des betrachers eingefangen! ich finds einfach nur gelungen, chapeau! lg, larin |
18.02.2010, 18:18 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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huhu larin,
hab vielen dank für dein lob, freut mich, dass es dir gefällt. glückt einem nicht immer, erlebtes einzufangen. und ein glas tee vorm kamin ist nie verkehrt, ich würde mich jedenfalls über weitere vertonungen freuen. lieben gruß aus der ferne, onkie |
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