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04.01.2013, 21:51 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Partnerqual
Partnerqual
Wie hatten Prinzessinnen vormals es leicht: Ein Brunnen, ein goldener Ball hat gereicht, den richtigen Prinzen fürs Leben zu wählen - ein Frosch, der bereit war, sich ihr zu vermählen. Heut springen sofort aus dem Internet Vieltausende Frösche und wollen ins Bett. Da müssen Prinzessinnen sehr viel probieren, wobei sie gefühlsmäßig meistens verlieren. Denn wenn sie sich einem der Fröschlein vermählten, verlören sie dadurch die noch nicht gewählten und möglicherweise noch bessren Optionen der Singles-in-deiner-Stadt-Auktionen. Um solchen Verlust und auch Frust zu vermeiden, entscheiden sie sich, sich nicht zu entscheiden. Alte Version (vor Verbesserungsvorschlag von Erich Kykal) Partnerqual Wie hatten Prinzessinnen vormals es leicht, den richtigen Prinzen fürs Leben zu wählen! Ein Brunnen, ein goldener Ball hat gereicht, ein Frosch, der bereit war sich ihr zu vermählen. Heut springen sofort aus dem Internet Vieltausende Frösche und wollen ins Bett. Da müssen Prinzessinnen sehr viel probieren, wobei sie gefühlsmäßig meistens verlieren. Denn wenn sie sich einem der Fröschlein vermählten, verlören sie dadurch die noch nicht gewählten und möglicherweise noch bessren Optionen der Singles-in-deiner-Stadt-Auktionen. Um solchen Verlust und auch Frust zu vermeiden, entscheiden sie sich, sich nicht zu entscheiden. Geändert von Thomas (06.01.2013 um 08:17 Uhr) |
04.01.2013, 22:44 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Hihi - witzig...solang man kein Prinzesschen ist - oder einer von den zahllosen Goldgräbern! Einzige Frage: In S1 hast du Reimschema ABAB, die beiden Folgestrophen allerdings AABB. Unbewusster Wechsel? Sehr gern geschmunzelt! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
05.01.2013, 22:34 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
dass dir der Fehler sofort auffällt, war mir klar. Ich könnte mir nun vielleicht eine tolle Begründung einfallen lassen, bzw. hineininterpretieren. Die Sache ist aber einfach so. Ich hatte die Idee und mit ihr kam auch gleich die erste Strophe kreuzgereimt daher. Dann wurde ich unterbrochen. Unterwegs vielen mir die beiden Schlusszeilen ein. Als ich dann wieder Zeit hatte, waren die noch so im Ohr, dass der Rest auch im Paarreim kam. Als es mir auffiel, wollte ich die erste Strophe, die mir eigentlich gut gefällt, nicht mehr ändern. So habe ich halt ein Gedicht geschrieben, welches von der Form her ausnahmsweise einmal nicht besser ist, als die von Goethe. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
05.01.2013, 22:56 | #4 |
asphaltwaldwesen
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Dass die Frösche doch dann gegen die Wand geklatscht werden, hast du in deinem köstlichen Gedicht aber verschwiegen, Thomas....
Sehr fein beobachtet, welche Tücken die Internet-Partnerwahl heute so mit sich bringt. Schon erstaunlich, wie "unbescheiden" Prinzessin da werden kann und wieviele Prinzen einer gar nicht einmal gesichteten Konkurrenz wegen gleich mal als gemeine Teichfrösche abgetan werden. Hab ich ausgesprochen gerne gelesen! LG, deine fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
06.01.2013, 01:10 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Wie hatten Prinzessinnen vormals es leicht: Ein Brunnen, ein goldener Ball hat gereicht, den richtigen Prinzen fürs Leben zu wählen - ein Frosch, der bereit war, sich ihr zu vermählen. Wie du siehst, wäre es kein Problem, S1 dem restlichen Schema anzugleichen, und das praktisch ohne Veränderung - ein paar andere Satzzeichen genügen. In Z4 gehört übrigens ein Komma nach "war". LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
06.01.2013, 08:20 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
da hätte ich wirklich selbst drauf kommen können. Aber so ist das manchmal eben, man findet etwas gut, und das Gehirn will einfach nicht weiterdenken. Viele Dank und liebe Grüße Thomas Hallo fee, Aua! das mit dem "gegen die Wand klatschen" habe ich vergessen. Vielleicht war in den guten alten Zeiten ja doch nicht alles so toll? Und dann muss ich noch unbedingt die Bemerkung loslassen, dass das Problem nicht nur Prinzessinnen trifft, sondern auch Prinzen. Ich habe deswegen extra, nur um einigermaßen politisch korrekt zu sein, die ursprüngliche Überschrift "Damenqual" verworfen. Danke für deinen netten Kommentar, den ich wiederum ausgesprochen gerne gelesen habe. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (06.01.2013 um 08:31 Uhr) |
06.01.2013, 20:03 | #7 |
Slawische Seele
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Lieber Thomas,
ich habe da so ganz eigene Ansichten zur Partnerqual. Dabei beziehe ich mich nicht ausschließlich auf Prinzessinen, denn die Prinzen kommen dabei auch nicht zu kurz. Prinzessin von einst will keine mehr sein, den Frosch küssen müssen! Oh welche Pein! Da nahm sie doch lieber den ersten als Besten, bevor sie noch einmal durch Küssen müsst testen! (Einen Frosch!) Ein Königreich für's Internet, hüpft sie da auch von Bett zu Bett. So lernt sie viele Varianten und schubst die Schlechten von den Kanten. Habe gern mitgemacht bei so viel Humor. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
06.01.2013, 22:34 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Dana,
solche nette Gedichtantworten freuen mich immer besonders und ich empfinde sie als höchstes Lob. Man darf natürlich nicht vergessen, dass die Prinzessin für den Ball versprach, den Frosch zu küssen und mit ihm zu essen. Das Essen ging ja, doch der Kuss danach! Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (06.01.2013 um 22:36 Uhr) |
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