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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Wir bauen himmelhoch in unsern Träumen,
was an der Schwere dieser Welt zerbricht. Dies lehrt uns weder Umkehr noch Verzicht, wir brechen ständig auf zu neuen Räumen. Doch selten nur zeigt uns ein gutes Licht, was wir dabei an Lebenszeit versäumen. Geblendet vom Versuch sehn wir vor Bäumen den Wald der Wirklichkeit vor Augen nicht. So schwimmen wir in Wünschen und Querelen, von je unkundig, wo der Himmel wohnt. Wir machen Licht in unsern dunklen Seelen und können nur im Kreise dieses Glühens ein Leben führen, das die Narben lohnt: Ein Sein des Werdens und des Sichbemühens.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (30.01.2019 um 18:09 Uhr) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Erich,
du hast gerade "einen Lauf" an Sonetten. Hier verstehe ich wahrscheinlich die zweite Strophe nicht. Wenn unser Dasein "ein Sein des Werdens und Bemühens" ist, dann "verlieren" wir doch keinen "Lebenszeit", oder? Sie verstreicht, na und?, aber verlieren klingt negativ, so als sollten wir es anderes machen. Meinst du das? Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas!
Die ersten Strophen beschreiben ja das Träumen, die Schwärmerei, das Was-wäre-wenn-Sinnen. Vor lauter Scheinwelten in und um uns versäumen wir das wahre Leben. Aber gerade dieses Träumen, dieses Sehnen macht uns das Sein erst erträglich, gibt uns Ziele, die anzustreben uns der Mühe wert erscheinen und die Narben auf dem Wege dorthin erträglich. So "werden" wir: Durch das stete Bemühen um eine bessere Welt - trotz unzähliger Irrtümer und Abwege. So ist das gemeint. Vielen Dank für deinen Kommi! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo Erich,
so habe ich es eigentlich auch verstanden, nur das negative "verlieren" hat mich etwas aus der Spur gebracht. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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#5 | |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
für mich ist es ein Sonett, das die Realität (schmerzhaft für Träumer ![]() Zitat:
Ein wunderbares Sonett, das gut beobachtet Realität und Traum gelten lässt. Ich lobe es ganz persönlich, weil ich mich persönlich darin gut erkennen kann und die Lyrik nur bewundere. (Ich laufe deinen Gedichten nach und muss beinahe fürchten, nicht mehr nachzukommen. ![]() ![]() Bis bald beim nächsten Werk, liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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#6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas!
Du meinst: "versäumen", was nicht ganz so krass klingt. ![]() Hi, Dana! Vielen Dank für deinen Kommi! Du hast meine intention genau erkannt. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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