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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 05.05.2013, 20:13   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Lied des Flusses

Hoch
oben
beginnt
meine Reise
sprudelnd
fröhlich
plätschernd
fließe ich
talwärts.

Jetzt vorbei
an Wiesen
und Feldern
auch hier nur:
entdecken
zum Erforschen
keine Zeit.

Algen wachsen
in meinem Bett
Weiden säumen
die Ufer
Fische
schwimmen
in klarem Wasser.

Durch Dörfer
und Städte
Mittel zum Leben
für Pflanzen
Tiere und Menschen.

Immer breiter geworden
langsamer, ruhiger, träger
Brücken verbinden meine Ufer
in der Ferne schimmert
das gewaltige, unendliche Meer
habe das Ende meiner Reise erreicht
kann endlich ausruhen, mich verbinden
und hier meine endgültige Bestimmung finden.
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2013, 22:34   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
Standard

Hallo wüstenvogel,

das finde ich sehr nett und auch für die Augen bietet es was.

Der Text verbreitert sich wie der Strom, erst ein Rinnsal und dann die volle Breite, die sich ins Meer ergießt.
Schöne Idee.

Auch inhaltlich kann man die Beschreibungen gut nachvollziehen.

Es ist halt ein Flusslauf und was darum so geschieht, auch der Lebensspender wird erwähnt.

Nur mit dem Schluss hadere ich ein klein wenig.
Ich weiß, wie es gemeint ist, aber philosophisch gesehen, endet die Reise eigentlich dort nicht.
Wenn wir mal vom "ewigen" Kreislauf des Wassers absehen, dann denke ich, das ist doch ein Fluss und der fließt und fließt und fließt.
Und wenn er nicht mehr fließt, ist er kein Fluss mehr.

Wie kann er dort also enden, er mündet eigentlich nur und die nachstrebenden Wassermassen, also der Fluss, können sich keineswegs ausruhen, sie sind ja ständig in Bewegung.

Aber das sind jetzt nur so meine Gedanken, denn letztendlich haben wir in diesem Text ja wahrscheinlich nur einen kleinen Teil des Wassers begleitet, von der Quelle bis zur Mündung.

Und dann wird es wieder stimmig.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2013, 22:55   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Lied des Flusses

Hallo Falderwald,

Es gibt für dieses Gedicht mehrere Versionen.
Eine davon beschreibt den Kreislauf des Wassers,
eine andere, wie der Fluss in den Städten (durch Umweltveschmutzung)
stirbt.
Es ist eines meiner ältesten Gedichte (über 40 Jahre alt) und schon oft
verändert worden.

Die "Bestimmung" des Flusses endet mit seiner Ankunft im Meer -
dann hört er als Fluss auf zu existieren und wird Teil von etwas sehr viel Größerem.
Das ließe sich bestimmt auch in einer weiteren Strophe ausdrücken.

Vielleicht werde ich das auch irgendwann einmal tun.

Ich danke dir sehr für deinen anregenden Kommentar.


Viele liebe Grüße

Flussvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.05.2013, 13:35   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo lieber Flussvogel


mir gefällt ebenfalls deine Beschreibung eines Flusslaufes bis hin zum Meer.
Durch die Ich-Form hast du dem Strom etwas Persönliches, ja gar Menschliches verliehen,
das ist eine schöne Idee.
Die optische Form tut ein Übriges, um sich "eins" mit dem fließenden Wasser zu fühlen.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.05.2013, 18:40   #5
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Lied des Flusses

Danke, liebe Chavali,

für deinen Kommentar.

Eine Zeitlang hieß diese Gedicht "Eine Flussreise" -
damit habe ich die Erwartung der Leser ein wenig verblüfft,
weil alle natürlich an eine Reisebeschreibung dachten,
die es ja auch ist.

Die "Ich-Form" ermöglicht es uns, sich besser mit den Phänomenen zu identifizieren, die wir beschreiben (geht auch mit der Du-Form).

Viele liebe Grüße

wasservogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
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