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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 13.05.2013, 19:21   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Still und starr

So vieles, was ihm wichtig war - entschwunden,
und mehr noch, was er hegte, ging entzwei.
Geräuschlos hinter Masken hallt ein Schrei,
als hätte etwas nicht mehr Halt gefunden,

das schon zu lange, aller Tat entwunden,
im Leeren hing und zitterte dabei,
nicht wissend, was es, noch wozu es sei,
mit sich nicht mehr und nicht der Welt verbunden.

So vieles, was ihm heilig war - vergangen,
und keine Träne, die das Schicksal weinte.
Die Lieder, die sein Lebensglück besangen,

verklungen nun, vergessen ohne Reuen,
und was noch nicht vor Jahren schon versteinte,
verwittert nun und wird sich nie erneuen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (15.05.2013 um 01:12 Uhr)
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Alt 14.05.2013, 17:27   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Dieses Gedicht, lieber Erich,
steht zu Recht bei Trauer und Düsteres.

Intensiver kann man kaum formulieren, was Vergangenes und Verlorenes ohne Hoffnung betrifft.
Dir ist es wie immer gelungen, diesen Zustand lyrisch-poetisch zu verdichten.

Sehr eindringlich!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2013, 01:19   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Viele Arten "versteinter" alter Menschen habe ich selbst erlebt. Damals als Zivildiener, später als Besucher in Altersheimen, als ich meine Tanten besuchte.
Verbittert, versteinert, gefangen in festen Meinungen, Allgemeinplätzen, Ritualen, verkrustet, zynisch, misanthropisch, giftig, usw...
Manchmal auch einfach nur versickernd, still, unmotiviert, ausgebrannt, ohne weiteres Interesse am Leben. Und natürlich alle Abstufungen dazwischen.
In Gedanken an diese Überreste einstiger Existenzen habe ich dieses Gedicht geschrieben - in der vorsichtigen Hoffnung, es möge mir dereinst nicht selbst so ergehen!

LG, eKy
__________________
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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