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05.11.2013, 21:29 | #1 |
TENEBRAE
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Mein Engel
So komm herab in meine Grabesstille,
du Engelchen mit Honig an den Flügeln! Nicht länger mehr will ich mein Sehnen zügeln, an deiner Süße klebt mein ganzer Wille. So komm herab auf meine dunkle Seite, und löse dich in ihrem Wallen auf! Ich nehme deine Endlichkeit in Kauf für jeden Kuss, zu dem ich dich verleite. So komm herab an eine scheue Seele, die Ewigkeiten sich nach Lust verzehrte, doch selten wagte, was das Herz begehrte, dass ich ihr Seligsein dir anbefehle!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (23.06.2014 um 01:10 Uhr) |
06.11.2013, 09:52 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
das ist wieder einmal ein besonders gelunges Gedicht von dir. Sonst weiß ich nichts zu sagen. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
06.11.2013, 11:53 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Hier geht es um pure Lust, bloß poetischer formuliert als die direkte, derbe Variante mit Wörtern wie "fi#§%&" usw... Danke für dein Lob! LG, eKy
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06.11.2013, 18:59 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ja, so hatte ich das verstanden.
LG Thomas
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08.11.2013, 17:32 | #5 |
TENEBRAE
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Ach so...gut. Dein Kommi klang ein wenig so, als wäre es anders. Mein Fehler...
LG, eKy
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19.06.2014, 15:02 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 431
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Hallo Erich Kykal,
wie du weißt, mag ich die meisten deiner Gedichte, aber dieses hier ist mir, wenn ich das einmal so sagen darf, ein wenig zu schmalzig aufgetragen. Das beginnt schon in der ersten Strophe. Das "Engelchen mit Honig an den Flügeln" und "der Wille, der an seiner Süße" klebt sind keine Bilder, die bei mir eine erotische Spannung erzeugen können. Das mag subjektiv sein, lässt sich aber leider nicht ändern. Ein Engelchen im Bett wäre für mich eine Vorstellung, die eher Schutzinstinkte weckt, als Gelüste. Ich hoffe, du nimmst mir meine ehrlichen Worte nicht übel, denn im Großen und Ganzen bin ich deinen Versen ja wohlgewogen. Herzliche Inselgrüße Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant) |
19.06.2014, 21:50 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, Narvik!
Ein Engelchen ist ein Symbol der Unschuld, hier stellvertretend für die sexuelle Unschuld, die das LyrIch zu tilgen gedenkt, wenn sich ihm die Gelegenheit bietet. Der Honig an den Flügeln versinnbildlicht das "süße" Begehren, mit dem das LyrIch sein Ziel verfolgt. Die "Endlichkeit" in S2 verdeutlicht das Ende der Unschuld, wodurch der Engel eben keiner mehr sein wird, sondern nur noch ein weiteres gefallenes "Kind der Liebe" auf der "dunklen Seite" der Lust. Das Gedicht ist sehr doppelbödig - hinter dem schmalzigen Pathos lauert das Geständnis des egozentrischen Verführers. LG, eKy
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20.06.2014, 07:17 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich Kykal,
nun ja, vielleicht bin ich schon zu weit von diesen Dingen entfernt. Diese zweite Interpretationsebene scheint mir nachvollziehbar. Da habe ich wohl zu oberflächlich gelesen. Herzliche Inselgrüße Narvik
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22.06.2014, 17:41 | #9 |
TENEBRAE
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Hi, Narvik!
Viele unserer Deutungen, Lesarten, Auslegungen korrelieren mit dem persönlichen Erfahrungshintergrund und dem, was die dadurch "programmierten" Wahrnehmungsfilter an Möglichkeiten zulassen. Mit "Oberflächlichkeit" hat das nichts zu tun, zudem käme mir nie der Gedanke, dir derlei zu unterstellen.
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22.06.2014, 22:37 | #10 | |||||||
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
nicht schlecht... Es war zwar nicht an mich persönlich gerichtet, aber indirekt ja eigentlich schon: Zitat:
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Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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