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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 26.01.2014, 00:28   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Wolke und Baum

Immer wieder
änderst du dein Aussehen
deine Gestalt
wird wohl niemals alt.

Unaufhaltsam
schwebst du vorbei
im Wind des Lebens
dich (fest)zu halten
ist vergebens.

So gerne
würde ich fliehen
mit dir
durch unbekannte Räume ziehen.

Du er-scheinst mir
wie ein flüchtiger Traum
du bist wie eine Wolke
ich bin wie ein Baum.

Du lässt dich treiben
doch ich muss bleiben.
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Name:	P1000328.jpg
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ID:	245  

Geändert von wüstenvogel (28.01.2014 um 23:17 Uhr) Grund: Anregung von Falderwald
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Alt 26.01.2014, 18:15   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
Standard

Moin wüstenvogel,

eine Liebesgeschichte verpackt als Beziehung zwischen Baum und Wolke.
Das ist keine schlechte Idee und wohl die Inspiration der angehängten Fotografie.

Die Wolke verändert sich immer wieder in Gestalt und Aussehen und so kann es wohl auch der Liebe in fortschreitenden Jahren ergehen, auch sie wechselt u. U. im Leben sowohl Gestalt als auch Aussehen.
Man kann sie auch nicht festhalten, denn was vorbei ist, ist vorbei und zieht weiter.
Mit der ein oder anderen Liebe wäre man vielleicht gerne zusammen weiter in eine unbestimmte Zukunft gezogen, doch es ist eben wie in einem flüchtigen Traum, so wie es dem Baum mit der Wolke ergeht.
Eine(r) lässt sich (im Leben) weiter treiben, der/die andere muss an Ort und Stelle bleiben.

Fazit:

Das ist kein eigentliches Liebesgedicht an eine Person, sondern mehr ein Gedicht an die Liebe selbst.

Das ist gut herüber gekommen und auch das Foto weiß zu gefallen (Birken liebe ich sowieso )

Trotz einiger vorhandener Reime liegt der Text mehr in freier Form vor.
Und hier setzt auch ein kleiner Kritikpunkt ein.
Wenn schon die Satzenden mit Punkten gekennzeichnet sind, dann sollte m. M. n. auch die Interpunktion innerhalb der Sätze stattfinden.

Mir fiel sofort in der ersten Strophe etwas auf, denn in der Zeile "wirst wohl niemals alt" bewertete ich sofort das "wirst" als falsch und verbesserte es beim Lesen automatisch in "wird".

Warum?

Das passiert eben wegen der fehlensen Satzzeichen.
Man kann es nämlich so oder so lesen:

Immer wieder
änderst du dein Aussehen,
deine Gestalt,
wirst wohl niemals alt.

Immer wieder
änderst du dein Aussehen,
deine Gestalt
wird wohl niemals alt.

Tendenziell gefällt mir aber auch die zweite Version mit "wird" besser, denn das klingt irgendwie "vollständiger" als das "wirst", wo eigentlich das erneut anfallende "du" aus Zeile zwei fehlt und somit die Aussage der Strophe so aufzählend wirkt.

Das sind aber nur Peanuts, insgesamt ist das ein kurzer Text, der sinnig eine Idee transportiert und die entsprechenden Bilder dabei liefert.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2014, 23:16   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Wolke und Baum

Hi Falderwald,

danke für deinen ausführlichen Kommentar.

Ich tue mich schwer mit der Interpunktion innerhalb einer Strophe -
irgendwie hemmt das für mich den Lesefluss.

Doch deine Idee mit der ersten Strophe gefällt mir sehr

- wird wohl niemand alt -

Somit bezieht sich - deine Gestalt - sowohl auf die 2. als auch auf die 4. Zeile.

Es stimmt, es ist mehr ein allgemeines Gedicht über die Menschen und die Liebe - die einen sind bodenständig, fest verwurzelt in ihren Gewohnheiten, andere wiederum verändern sich oft, sind unruhig, ständig auf der Suche und manchmal auch auf der Flucht.

Eine (Liebes-)Beziehung zwischen solch unterschiedlichen Menschen ist, gelinde gesagt, sehr schwierig.


Viele liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2014, 10:03   #4
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
Standard

Hallo wüstenvogel,

zwischen Baum und Wolke besteht eine ganz besondere Beziehung.
Der Baum braucht die Wolke, damit er ihr lebensspendendes Nass empfangen kann, ohne das er verdorren müsste. Es sehnt sich danach und ist darauf angewiesen.
Aber er muss auch darauf warten, dass eine Wolke vorbeischaut, denn im Gegensatz zu ihr, ist er an seinen Platz fest gebunden. Er kann ihr nicht hinterher eilen, während sie immer weiter zieht.
So bleibt ihm am Ende nur die Hoffnung, dass sie wieder zu ihm zurückkehrt.
Auf den Menschen übertragen erlebe ich hier zwei verschiedene Charaktere, die einander brauchen, um ihre Bestimmung zu erfüllen und doch immer wieder fliehen.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
Narvik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2014, 11:17   #5
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Wolke und Baum

Hallo Narvik,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Es stimmt, der Baum braucht die Wolke, ihre Feuchtigkeit, und die Wolke den Baum, der Wasser verdunstet.

Der Baum bleibt "standhaft" und die Wolke ist "flüchtig".
Dieser Gegensatz war es, der mich zu diesem Gedicht angeregt hat -
und natürlich lässt sich da einiges auf den Menschen übertragen.

Liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2014, 17:38   #6
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo wüstenvogel,

fast ein Naturgedicht - in der Liebesrubrik
Die Kommentare und deine Antworten haben ja schon aufgeklärt, worum es in den Txt geht.

So bleibt mir nur noch, ein bisschen an der Form zu schrauben
Musst es nicht übernehmen, wenn du nicht willst.
Mir macht das aber Spaß, ein wenig mit den Zeilen zu jonglieren.

immer wieder änderst
du dein Aussehen
deine Gestalt wird
wohl niemals alt

unaufhaltsam
schwebst du vorbei
im wind des lebens
dich (fest)zu halten
ist vergebens

so gern würde
ich fliehen mit dir
durch unbekannte
räume ziehen

du erscheinst mir
wie ein flüchtiger traum
du bist wie eine wolke
ich bin wie ein baum

du lässt dich treiben
doch ich muss bleiben



Die Binnenreime bleiben erhalten.

Gern gelesen, da gut gefallen!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2014, 21:40   #7
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Wolke und Baum

Hallo Chavali,

vielen Dank für deine Beschäftigung mit meinem Gedicht.

Doch dieses Mal möchte ich es so lassen -über die Zeilenumbrüche kann man natürlich streiten.

Immer wieder
änderst du dein Aussehen
deine Gestalt
wird wohl niemals alt.

Mir gefällt, dass sich die 3. Zeile sowohl auf die 2. als auch auf die 4. bezieht.
(Ich glaube, das heißt Apoikunu oder so ähnlich).

Dann hast du mal groß, mal klein geschrieben - ich habe mich für die traditionelle Groß- und Kleinschreibung entschieden.

So gerne
möchte ich mit dir fliehen
durch unbekannte Räume ziehen.

Hier gefällt mir der Reim so besser.

Trotzdem möchte ich dir nochmals für deine Mühe danken -
bei dem Septembergedicht habe ich ja fast alle deine Anregungen übernommen.

Ich bin Veränderungsvorschlägen gegenüber immer sehr offen.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
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