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20.05.2014, 21:06 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Bedenkzeit
Bedenkzeit
Dein Haar vermag die Stirne zu verhängen, Doch deine Brauen zeigen großen Zorn: Die Worte hatten mehr als einen Dorn Und wollten sich in unsre Herzen zwängen, Dass Kompromiss, Verzeihen nicht gelängen! Aus Missgeschick ist rasch der Hass geborn, Sind schnell Geduld und Langmut fort. Verlorn Ist, was es braucht, um alles zu verdrängen, Was spaltet, schmerzt und endlich tief verwundet! War ich es, der die Liebe uns bekundet Hat? Sollte sie nicht alles überstehen? Dein Kuss danach: Wie hatte er gemundet! Wir hatten dem Begehren Zeit gestundet Und wollten ineinander heiß vergehen!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (30.05.2014 um 17:38 Uhr) |
21.05.2014, 20:04 | #2 |
Lyrische Emotion
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
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Moin Walther,
das ist ein Problem, was mich auch gerade beschäftigt. Nein, nicht der Ehekrach, sondern die Ursachen eines solchen, nämlich die missverständliche Kommunikation, die oft für Ärger und Verdruss sorgen kann. Dein Sonett beschreibt ja einen handfesten Beziehungskrach, der ziemlich heftig vonstatten ging. Kein Kompromiss ist in Sicht und die Geduld wurde auch arg dabei strapaziert. Verletzungen wurden ausgesprochen und dann kommt die Wende hin zur Besinnung. Der Protagonist fragt sich, ob das wirklich die bekundete Liebe zu erschüttern vermag und indirekt, was der ganze Mist eigentlich soll. Später kommt es zur Versöhnung und ihm ist ein Stein vom Herzen gefallen. Die Liebe ist dabei wohl eine zeitlang zu kurz gekommen. Das Begehren war groß und alles war wieder gut. Ja, Sex ist nicht die schlechteste Art der Versöhnung. Das kann manchmal Wunder wirken und zwar ohne Kommunikation (muss aber nicht ). Denn die Kommunikation muss meist vorher stattfinden, denn wenn sie nicht stimmt, dann stimmt alles andere auch nicht. Das kann man als solides Liebessonett bezeichnen. Allerdings möchte ich noch zwei Anmerkungen da lassen. Ich würde den Doppelpunkt am Ende der ersten Zeile im zweiten Quartett durch einen Punkt ersetzen. Es ist eigentlich klar, dass im Anschluss die Folgen der vorhergehenden Zeilen beschrieben werden. Im ersten Quartett kommt es beim Übergang von Zeile zwei zu Zeile drei durch das alleinstehende "hat" mit Fragezeichen zu einem Hebungsprall. Ich kann machen was ich will, wenn ich das als Frage lese und betone, dann muss ich "hat" in diesem Zusammenhang betont lesen. Das Fragezeichen wird also zur Zäsur. So ergeht es mir jedenfalls beim Lesen. Nichtsdestotrotz ein gelungenes Sonett, dass mir gefallen hat und dass ich gerne gelesen und kommentiert habe... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
30.05.2014, 17:42 | #3 |
Gelegenheitsdichter
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hi falderwald,
deinen eintrag habe ich mit interesse gelesen und deinen vorschlag oben umgesetzt. der doppelte doppelpunkt hat sich so erledigt. danke für deinen vorschlag. in der tat gibt es diesen hebungsprall. beim vortrag wirkt er m.e. belebend und würde kaum bemerkt. daher habe ich ihn stehen lassen. es ist kein großes gedicht, das ist richtig. seinen bezug findet man hier: http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=11827 lg w.
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