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19.12.2014, 20:54 | #1 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Gewagte Antworten
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. Du weißt nur um die Schwere, welche zu beklagen, dir nicht gegeben ist, du hast gelernt zu tragen. Wie oft schon bist du unter Lasten fast zerbrochen und wusstest immer irgendwie dich aufzurichten; In deiner alten Seele brennen Schuldgeschichten, die furchteinflößend waren und nie ausgesprochen in dir zum Überleben eine Bleibe fanden. Du hast das Spiel von Leicht und Schwer nur so verstanden, dass Menschen einmal Gut und Böse trennen können; bevor sie gehen, sich zuletzt noch offenbaren, um dir ein Weh von Schuld und Lüge zu ersparen. Sie wussten aber nie sich selbst es zu vergönnen. . . Inspiriert von Erich Kykals Gedicht: Fragenkatalog eines Depressiven
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
01.01.2015, 00:51 | #2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
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Liebe Dana,
viele Dinge geschehen im Laufe eines Lebens und je älter jemand wird, umso mehr häufen sie sich. Und nur wer ehrlich zu sich selbst ist, kann es auch anderen gegenüber sein, denn Lebenslügen bleiben immer das, was sie sind, nämlich Lebenslügen. Mal macht man sich selbst was vor, mal ist man Täter, mal ist man Opfer, mal sind es die eigenen Träume und Sehnsüchte, die einen überfluten. All dies gehört zum Leben dazu und muss getragen werden, sie gehören zu dir und sind solange wie du selbst bist. Kannst du selbst zwischen Gut und Böse trennen oder ist dies nur eine Gewissensangelegenheit? Rückgängig machen kann man nichts, und das ist auch gut so. Erleichtern aber kann man sich immer, wenn man es denn möchte. Manche aber schaffen nicht einmal dies, vielleicht können sie es auch nicht, weil es andere verletzen würde. Und so belibt oft alles so, wie es immer war. Traurig aber wahr. In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert. .. . Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
02.01.2015, 13:30 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!
Oh, das freut mich sehr, dass ich Inspirationsquelle sein durfte! Zum Formalen zwei Details: S1Z1 - Das doppelte "die" ist leicht missverstandlich. Ich dachte erst an einen Tippfehler und musste mehrmals ansetzen, um deine Intention zu verstehen. Vorschlag: "Du weißt nur um die Schwere, welche zu beklagen" S1Z6 - Beide Kommata in dieser Zeile gehören weg. S2Z2 - Das fehlende "e" bei "Leicht" stört. Vorschlag: "Du hast das Spiel von Leicht und Schwer nur so verstanden," S2Z3 - Ich weiß nicht warum, aber der Strichpunkt dort irritiert mich etwas. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
03.01.2015, 22:08 | #4 | |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Lieber Faldi,
ich finde es irgendwie wichtig, dass hier zwei Menschen kommentieren, die sich lyrisch auskennen und sich persönlich kennen. Nicht wichtig für uns, jedoch bemerkenswert für die Lyrikbetrachtung an sich. Ich habe gehört, dass Dichter, die in "Therapie" geraten, zuerst ihre Gedichte in "Ich-Form" lesen müssen. Dabei erfahren sie ihr eigenes Leben an sich und lassen von ihrer "Einzigartigkeit" los. Du hast evtl. Antworten darauf gegeben. Die Einzigartigkeit soll erhalten bleiben, der Umgang damit soll am Leben erhalten - mehr als das haben wir nicht. Zitat:
Liebe Grüße Dana Lieber eKy, wenn du wüßtest, wie sehr mich "die, die" selbst gestört hat. Ich kam nur nicht auf "welche" - obwohl es so einfach ist. Ein "freut" und "gern gelesen" von dir, tut gut - danke. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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03.01.2015, 23:31 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ort: Bubenreuth
Beiträge: 206
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Hallo Dana,
dein Gedicht offenbart tiefe Nachdenklichkeit. Das lyrische Ich trägt schwer an Schuldgefühlen und leidet daran. Wahrscheinlich wäre es leichter, wenn es akzeptiert, dass wir Menschen alle Schuld tragen. Es spricht für Verantwortung, sich dieser Schuld zu stellen. Die Lösung wird von dir im Gedicht genannt: darüber zu sprechen. Ein interessanter Ausflug in die Tiefen der Seele. Hat mir sehr gefallen. Viele Grüße poetix
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Lineam rectam sequere |
07.01.2015, 20:26 | #6 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Hallo poetix,
ganz lieben Dank für einen so wohlwollenden Kommentar. Das ist das Schöne an der Dichtung und am Forumsleben. Man bespricht, kommentiert, kritisiert und beschäftigt sich mit dem Inhalt. Du hast sehr gut interpretiert. Das lyr. Ich leidet, obwohl es vage Antworten kennt. Das macht das Leben aus und ein Gedicht ist ein schönes Ventil Erkenntnisse oder Ausweglosigkeiten zu verdichten und damit ein Gespräch herbei zu führen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
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